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About Shoes and Men and the imperfect Perfections

Actually I am pretty satisfied with me, myself and I and with my life apart from the occasional small dissatisfactions of every day li...

Sonntag, 17. August 2014

Selbstmörder auf der Straße

Eigentlich wollte ich über meine zwei Interviews heute reden. Die mir Spaß gemacht haben und in die ich ohne Angst und Aufregung ging, sondern nur mit Selbstvertrauen. Bin doch einen langen Weg gegangen und weit gekommen in den letzten Jahren nach meiner Doktorarbeit. Ganz besonders in den drei Jahren mit Bianca bin ich weit gekommen.

Wollte eigentlich darüber reden, aber dann lag jetzt dieser Selbstmörder auf der Straße an der Bushaltestelle. Er wartete wohl darauf, dass der Bus über ihn fahren würde. Was natürlich ein großer Blödsinn war, weil erstens hatte der Bus ihn gesehen, dann standen zwei Leute um ihn herum, die versuchten, ihn dazu zu bewegen, aufzustehen oder irgendwie zu reagieren. Da der Bus nicht über ihn gefahren war, kraulte er unter den stehenden Bus. Aber hauptsächlich nur mit den Beinen. Aber TROTZDEM!!!!!!!!!!! Ich hatte riesen Angst, der Bus würde über seine Beine rollen. Auch das wollte ich nicht sehen. Die Zwei, die sich um den Mann auf der Straße kümmerten, sagten dem Busfahrer Bescheid, er solle aufpassen. Also fuhr er um ihn herum.

Das hat mich dann jetzt doch wieder mehr bewegt als meine erfolgreichen Jobinterviews. Ist doch Quatsch sich auf die Straße zu legen und darauf zu hoffen, dass der Bus einen überfahren würde auf einer belebten Strasse. Wer sich wirklich umbringen will, macht das still und heimlich, legt sich vor den Zug oder springt vom Dach, aber wer sich auf die Straße legt, der will nur Aufmerksamkeit und Hilfe. Der ist noch nicht soweit, WIRKLICH sterben zu wollen. Aber dann könnte man ja eigentlich auch zum Arzt gehen und dem sagen, ich will nicht mehr leben, ich brauche Hilfe.
Und haben wir nicht alle mal Momente, in denen wir sterben wollen? Ich wollte viele Jahre jeden Tag sterben, aber es gibt noch einen Schritt mehr als nur den tiefen inneren Drang, es wirklich zu tun. Das sich Umbringen.
Aber wozu muss man sich auf die Strasse legen und alle Leute erschrecken?

Warum will sich wohl jemand umbringen? Einsamkeit, Geldmangel, Depression? Das sind wohl alle keine Gründe. Kein normaler Mensch bringt sich um, weil er Schulden hat. Wozu auch? Einsamkeit kann schon eher ein Grund sein. Einsamkeit macht krank und verrückt. Und wer will schon einsam sein? Es ist auch schwer, da wieder raus zu kommen aus der Einsamkeit. Wenn man sich da erstmal eingerichtet hat in der Einsamkeit...Dann sieht man wohl auch nicht mehr so ganz klar. Und wird total schrullig und noch einsamer. Ein ewiger Kreislauf, genannt Teufelskreis.


Die eine Professorin hat mir gesagt, dass sie will, dass ich bei ihr anfange. Jetzt soll ich mir überlegen, ob ich bei Ihr arbeiten will. Nun, sie ist nicht meine erste Wahl, obwohl es natürlich auch Vorteile gibt. Und es ist schön, dass jemand von meinem CV beeindruckt ist. Für ein eigenes Lab reicht mein CV leider nicht aus, aber für irgend so einen Labjob ist es gut genug. Das Labor sah aus wie ein abgeranztes altes Unilabor. Naja, besser das als nichts. Aber sie kann mich erst in drei Monaten einstellen. Also was mache ich drei Monate lang ohne Arbeit und ohne Visum? Also habe ich Big Boss unseres jetzigen Labors gefragt, ob er mich für drei Monate einstellen kann. Und auch wenn er nein sagen sollte, habe ich doch trotzdem konstruktiv und lösungsorientiert gedacht und mit ihm geredet. Weil wer nicht fragt, bekommt auch nicht. Auch wenn es schwer ist, diesen Schritt zu gehen.

Das zweite Interview war bei einem jungen Mann, noch nicht Full Professor, aber sehr klug. Und er macht ähnliche Sachen wie ich jetzt gemacht habe, so ungefähr. Der ist mein Favorit. Aber meistens hat das nicht geklappt mit den Favoriten. Er muss auch erstmal sehen, ob er mir eine Stelle geben kann, weil bislang haben bei ihm nur Doktoranden oder Masterstudenten gearbeitet. Irgendwas wird schon klappen. Ist nur extrem stressig gerade. Hätte viel früher damit anfangen sollen. Aber so ist das immer mit mir, ich funktioniere nur auf den letzten Drücker. Das nennt man Procrastination. Das muss ich wohl akzeptieren.  Aber alles ist immer gut zum Schluss. Nur die Phase bis zum Schluss ist schrecklich, mehr als schrecklich, es ist der blanke Horror, den man natuerlich umgehen kann, wenn man rechtzeitig und in Ruhe alles erledigen wuerde. Aber um ehrlich zu sein, wuerde ich dann gar nicht mehr schlafen, sondern haette immer nur Sorgen und Probleme, die geloest werden muessten. Also eigentlich ist es viel besser, wenn ich diese Zeit auf den kuerzest moeglichen Zeitraum beschraenke.

Alles wird immer gut am Ende. Wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Sonntag, 10. August 2014

Ich verliere gerade alles


Oder zumindest kommt es mir so vor. Und ich laufe auch gerade wieder gegen Wände, Wände aus Stahl und Beton. So als würde ich in einem Bunker sitzen. Habe auch davon geträumt heute nacht. Habe den Bunker aber nicht betreten, weil ich nicht in geschlossenen Räumen sein kann, wenn ich auch nicht weiß, was draußen abläuft. Und was ist, wenn das Haus zusammenfällt und der Bunker verschüttet ist? Dann ist man echt im Arsch. Lebendig begraben, langsamer qualvoller Tod. Soweit bin ich also noch nicht. Fühle mich noch nicht lebendig begraben. Nur so als würde ich gegen Stahlwände laufen. Ich weiß nicht, was mit der Tür ist, ob die geschlossen oder offen ist. Vielleicht finde ich einfach mal die Tür und öffne sie und verlasse diesen Raum mit den Wänden aus Stahl und Beton? Und laufe nicht immer wieder gegen die Stahlwände wie eine Geisteskranke. Das ist wohl die Lösung. Wenn man das Gefühl hat gegen Wände zu laufen, muss man einfach die Tür finden. 

Das ist wohl der erste Schritt, die Erkenntnis. Der nächste Schritt wäre wohl, einfach mal aufzuhören. Aufzuhören gegen die Wände zu laufen. Das Problem dabei ist natürlich, dass man niemals weiß, wo die Wände sind. Das ist wie in "The Cube". Da wußten die Leute nie, was sie im nächsten Raum erwartet, die Freiheit oder der Tod. Nun, im wahren Leben ist das nicht wirklich so dramatisch, also man ist nicht wirklich physisch tod. Aber gegen Wände in einem geschlossenen Raum laufen, fühlt sich ein bisschen an wie tot sein. Sich unfrei fühlen, fühlt sich auch an wie tot sein, weil wenn man nicht lebendig ist, ist man tot. 

Für eine Woche hatte ich mich frei gefühlt, weil ich ein bisschen an der Liebe gerochen hatte. Ausgerechnet mit einem verheirateten Mann. Aber für eine Woche lang war mir das egal, naja nicht ganz egal, ich versuchte es zu verdrängen. Bis es nicht mehr zu verdrängen war, jedenfalls für mich, weil ich nicht so frei wie ein Schmetterling bin, der beschwingt von Blume zu Blume durch die Lüfte fliegt.

Aber es war trotzdem schön, sich verwöhnen zu lassen, sich gehen zu lassen, beschenken zu lassen, abholen zu lassen. Getroffen hatte ich ihn in einem Club in Tel Aviv. Ich war nicht wirklich interessiert an ihm, weil er verheiratet war. Aber ich gab ihm trotzdem meine Telefonnummer. Er meldete sich dann auch gleich am nächsten Tag. Er wollte, dass ich nach Tel Aviv zum Strand kommen würde. Ich sagte ihm, dass ich gerade kein Auto hätte und es auch keinen Zug gäbe und mit dem Monit Shirut würde das zu lange dauern. Das war für ihn gar kein Thema, er würde mich abholen. (Ich wohnte so ungefähr 100 km entfernt.) Ich schlug ihm vor, wir könnten uns am Strand von Haifa treffen. Er willigte ein und wir hatten einen super Tag am Strand. Ich fühlte mich so frei mit ihm, ich hatte überhaupt keine Angst, etwas falsch zu machen. Wir hatten soviel Spass. Ich hatte auch keine Berührungsängste als er mir den Rücken massierte und auch kein schlechtes Gewissen, dass ich etwas nahm und nichts dafür geben musste. Später verlor ich meine Sonnenbrille im Wasser, weil die Wellen so schrecklich stark waren. Also kaufte er mir neue, später am Abend in Tel Aviv. So richtig gute teure. Meine Sonnenbrille, die ich verloren hatte, hatte 50 Shekel gekostet, er kaufte mir gleich zwei für zusammen 340 Shekel. Das war verrückt, aber er fand das gut so. Weil ich ihm erzählt hatte, dass ich unbedingt indisch essen wollte, ging er mit mir in ein indisches Restaurant. Er kümmerte sich um die Getränke, d.h. er redete mit dem Barkeeper welches Mixgetränk der herstellen sollte. Später fuhr er mich dann wieder zurück nach Hause nach Haifa und schrieb mir eine SMS, dass er sein Herz und seine Seele bei mir gelassen hätte und nur noch sein Gehirn das Auto steuern würde. Ich versicherte ihm, dass ich gut auf sein Herz und seine Seele aufpassen würde. Es war so ein wundervoller magischer Tag gewesen. Und ich hätte gerne noch tausend solcher wundervollen magischen Tage mit ihm gehabt. 

Vielleicht war ich so locker mit ihm, weil ich wußte, dass es keinen Sex geben würde. Konnte ich deshalb so locker mit ihm umgehen, weil es sich wie Freundschaft anfühlte, weil es sich wie Liebe anfühlte?

Aber es endete wie es enden musste, mit Tränen, mit meinen Tränen, mit vielen Tränen. Und Hoffnungslosigkeit, und tiefer Einsamkeit und noch mehr Tränen. Und Selbstvorwürfen und Magic spells dass er nochmal anruft und Versuchen, in seine Gedanken zu gelangen. Und wieder Tränen. Und noch mehr Tränen.

Aber auch das wird vorübergehen, so wie alle traurigen Momente, alle schmerzhaften Momente der Vergangenheit auch vorübergegangen waren, so wird auch dieser Moment verübergehen. Das hört sich für mich traurig und hoffnungslos an. Wünsche ich mir doch, dass das Glück mal bleiben würde. Warum müssen diese großen Glücksmomente immer so desaströs und so unendlich traurig enden?  Und mit sovielen Tränen, die einfach fließen egal wo ich mich gerade befinde, ob im Bus oder auf der Arbeit oder bei einem Freund? Und nicht nur das, auch andere traurige Erinnerungen werden wieder wach. Und es fließen noch mehr Tränen solange bis alle Tränen weggeweint wurden. Und wer weiß, vielleicht wird ja irgendwann auch das Glück bei mir einziehen?

Sonntag, 3. August 2014

Barrieren Liebe zu finden

Es ist nicht deine Aufgabe nach Liebe zu suchen, sondern all die Barrieren in Dir, die Dich davon abhalten Liebe zu finden, zu lösen.

Diesen Satz habe ich neulich in meinen Emails gefunden und er hat mich tief beeindruckt genauso wie ein anderer Satz, den ich heute gelesen habe in einem Forum, in dem es um die Frage ging, wie man loslässt von einer alten Liebe und dem Trennungsschmerz. Dieser Satz lautete:

Der einzige Weg zur Heilung deines Herzens ist zu lernen wieder zu lieben.

Ich verändere den Satz ein bisschen zu: 

Der einzige Weg zur Heilung deines Herzens ist zu lernen zu lieben.

Dieser Satz hat mich nicht nur beeindruckt, er war für mich wie eine Offenbarung. Dieser kleine Satz hat mich in ein paar Sekunden verändert und er wird mein ganzes Leben verändern.

Von nun an werde ich mich trauen zu lernen zu lieben und nicht mehr davonlaufen vor den Gefühlen. Schreibe diesen Satz und bekomme sofort Angst. Schreibe diesen Satz und beschließe mich nicht mehr von der Angst beeindrucken zu lassen.

Lieben lernen bedeutet Egoismus aufzugeben, die alten Verletzungen in der Schublade zu lassen, jeden Menschen als neuen Menschen zu betrachten und ihn nicht mit den Menschen aus der Vergangenheit zu vergleichen, ihm den Vorteil des Zweifels zu geben, d.h. Dinge zu hinterfragen und nicht irgendetwas Negatives anzunehmen ohne es wirklich zu wissen, sich nicht in sich selbst zu verkriechen sondern zu reden, den Menschen mit Freude und Neugier entgegen zu treten und nicht mit Ressentiments.

Liebe lernen heißt auch, sich selbst lieben zu lernen. Das beinhaltet sich zu verzeihen, immer wieder aufs Neue, jeden Tag. Aber das bedeutet nicht, sich selbst über andere zu stellen und jeden Tag ein bisschen mehr von sich selbst preis zu geben, sich der Welt jeden Tag ein bisschen mehr zu öffnen. Und so baut man dann wohl auch die Barrieren ab?!

Revelation

Kennt jemand dieses Gefühl, wenn man feststellt, dass man es selbst wirklich verkackt hat, weil man das Spiel falsch gespielt hat. Aber dieses Gefühl gepaart mit dem Gefühl, dass man es beim nächsten Mal besser machen wird?

Ich meine, hoffentlich werde ich es beim nächsten Mal besser machen. Ich neige ja dazu, ein bisschen wahnsinnig zu sein. Weil Ihr wisst, die Definition von Wahnsinn ist, wenn man immer wieder das Gleiche macht und hofft, dass man ein anderes Ergebnis bekommt.

Aber so langsam fange ich an zu verstehen. Dass die Anderen auch verletzlich sind und Gefühle und Emotionen haben, und dass auch ich diese verletze. Und obwohl ich jedesmal, wenn ich das Gefühl hatte, es verkackt zu haben und mir ganz fest vornahm es beim nächsten Mal besser zu machen, es doch immer wieder genauso machte. 


Immer noch nicht gelernt, diesen einen Weg nicht zu gehen, weil dieser Weg immer wieder in der gleichen toten Ecke endet, eine Sackgasse an deren Ende Schmerz, Tränen, Verlust und Selbstmissachtung stehen. Wie oft muss das denn noch wiedeholt werden? Solange bis man es endlich gelernt hat denselben Fehler nicht immer wieder zu machen. Einfach mal einen anderen Weg zu gehen. Nicht immer wieder den gleichen. Warum sollte denn irgendetwas plötzlich anders sein? 

Was ist die Moral dieser Geschichte:
Man muss einfach mal einen anderen Weg gehen!!!

Samstag, 2. August 2014

Nur die Zeit kann heilen

Nur die Zeit kann Wunden heilen. Keine gutgemeinten Ratschläge und kein Wille. So wie die physischen Wunden Zeit brauchen um zu heilen, so brauchen Wunden des Herzens oder der Seele Zeit zu heilen.

Niemand würde jemals auf die Idee kommen jemandem, der z.B. ein gebrochenes Bein hat, einen guten Rat zu geben und zu erwarten, dass das Bein dann nicht mehr gebrochen sei. Nein, man erwartet nicht, dass eine physische Wunde durch guten Rat oder einfach nur durch den Willen geheilt wird. Aber wenn das Herz oder die Seele verletzt sind, dann kommen die guten Ratschläge nur so durch die Luft gesegelt. Warum? Warum verstehen Menschen nicht, dass das Herz und die Seele genauso wie ein gebrochenes Bein Zeit brauchen um zu heilen.

Man hilft dem Körper eine physische Wunde zu heilen, in dem man Salben draufschmiert, einen Verband anlegt, Gips rumlegt, sie zunäht usw. Aber das ist nur Hilfe zur Selbsthilfe. Der Körper heilt sich selbst. Jeder akzeptiert das. Keiner erteilt dem Körper gute Ratschläge.

Nur wenn die Seele verletzt ist, kommt jeder mit guten Ratschlägen daher, die alles nur noch schlimmer machen. Dann kommt nämlich zu der Verletzung das schlechte Gewissen dazu, dass man unfähig ist, einfach weiterzumachen ohne traurig zu sein, dass man zu blöd ist glücklich zu sein, dass man nicht einfach nur nach vorne schauen kann. Aber das ist nicht so. Man ist nicht zu blöd glücklich zu sein, oder nicht einfach nur nach vorne zu schauen. Man ist verletzt, man hat eine Wunde und die braucht Zeit um zu heilen, je nachdem wie tief diese Wunde ist.

Das heißt nicht, dass diese Wunde nicht auch heilen wird, und dass Gesellschaft und Ablenkung nicht helfen können, diese Wunde schneller zu heilen, genauso wie eine Salbe dem Schnitt in den Finger hilft schneller zu heilen. Aber gute Ratschläge sind als würde man einen Faden aus der OP-Narbe reißen oder gegen das gebrochene Bein schlagen. Sie fügen nochmal Schmerz zu und vergrößern die Wunde noch ein bisschen mehr. 

Und man setzt sich auch selbst unter Druck, dass man nach vorne schauen muss und dass man sich jetzt sofort besser zu fühlen hat. Und dass man sich nicht so gehen lassen darf. Besser man erlaubt sich die Zeit, die es braucht um zu heilen. Sonst reißt die Wunde immer wieder auf und heilt nie ganz. Das gehört zum Loslassen dazu. Man muss auch loslassen, die Wunde sofort schließen zu können. Vielleicht gibt das die Möglichkeit zu heilen.