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About Shoes and Men and the imperfect Perfections

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Mittwoch, 9. April 2014

Radioaktiver Tritiumangriff

Heute gab es einen radioktiven Spillout aus der Tüte. Der ganze Fussboden war voll mit radioaktivem Medium. Irgendjemand hatte Flüssigkeit in den Abfallsack getan und eine Pipette hatte den Sack zerrissen und die Flüssigkeit war ausgelaufen und der nebenstehende Karton mit den Biohazardtüten hatte sich zu einem Drittel vollgesogen. Und unsere Diva des Labors machte einfach ihr Experiment an einer anderen Stelle weiter. Und die, die verantwortlich ist für die Sicherheit im Labor kümmerte sich nicht.

Naja, um fair zu sein wusste sie davon noch nichts zu diesem Zeitpunkt. Da kein anderer da war, kippte ich eine halbe Flasche Decon auf den Spillout und lief zu unserer Laborchefin, die das an die Verantwortliche für Sicherheit im Labor weitergab. Die schrie erstmal wieder rum, wie sowas passieren könne. Musste sie jetzt mal für fünf Minuten was tun, nämlich jemanden anrufen und das verursachte schon wieder maximalen Stress. Zwischendurch schrie sie immer mal wieder rum, dass wir das doch wegwischen müssten. Nun, sie ist schwanger. Das sie das nicht anfassen will, ist mir schon klar. Aber dieser Ton von ihr...Und wie dann die Diva und sie zusammen darüber tratschten, wer sowas wohl machen würde, Flüssigkeit in den Abfallsack zu geben. Von ihnen würde das ja wohl keiner machen. Also muss das ja dann wohl ich gewesen sein!!! Dumme Kühe. Alle Beide. Dann meinte die Diva auch noch, sie hätte Decon draufgekippt - Bitte??? Ich war das ja wohl gewesen!!!

Irgendwann kam jemand von der Gebäudesicherheit. Der meinte, er müsse das Labor schliessen, weil sie nicht wüssten, was das für ein Stoff sei, der da ausgeschüttet wäre und das wären die neuen Richtlinien. Nun, das war ein bisschen übertrieben, da das nur Tritium war, was da in einem Raum auf dem Boden verteilt war. Tritium strahlt nicht und es war in einem geschlossenen Raum. Aber die neuen Richtlinien waren richtig.

Vor ungefähr einem Jahr haben mal die Dumpfbacken der Materialauslieferung eine Flasche mit Xylen vor der Tür unseres Labors fallen lassen und anstatt irgendjemandem Bescheid zu sagen, riefen sie nur den Professor an, der den gefährlichen Abfall einsammelt. Bis der kam, hatten wir alle schon kräftig Xylen eingeatmet und eine Kollegin von mir stand mitten in der Suppe und die Sohlen ihrer Schuhe waren verätzt. Zu diesem Zeitpunkt verliess ich das Labor und meinte zu den Anderen, dass ich nicht bleiben würde und dass sie mitkommen sollten. Das taten sie aber nicht. Im Gegenteil, sie halfen noch dabei, alles wegzuwischen. Und natürlich ohne Maske. Nachdem eine Stunde später alles aufgewischt war, konnten wir ins Labor zurück, aber trotz der offenen Fenster hing der Geruch des Xylens noch für den Rest des Tages in der Luft und für mehrere Stunden hatten wir das eingeatmet. Eine Kollegin von mir meinte, sie hätte Halsschmerzen und es ginge ihr nicht gut. Zwei Tage später ging es mir auch nicht gut, also stiftete ich alle an, zum Arzt zu gehen. Das hatte dem Technion eine Menge Geld gekostet, vier Leute in der Notaufnahme. Aber danach änderte sich plötzlich alles. Es wurden Plakate aufgehangen, was zu tun sei, wenn etwas auskippt, wen man anrufen könnte, müsste, sollte und es gab auf jedem Flur einen Eimer mit Sand für den Fall, etwas würde am Abend passieren und für die schnelle Hilfe. Und plötzlich gibt es auch regelmässige Belehrungen über die Sicherheit am Arbeitsplatz. 

Naja, zurück zu heute. Ein paar Minuten später kam die Tante von der Strahlensicherheit und wischte alles auf. Dann mussten wir die Strahlung auf dem Boden messen und da sie noch über dem zugelassenen Wert war, mussten wir nochmal mit Decon drüber. Aber was soll ich Euch sagen, wieder hat sich keiner bewegt!!!! Also habe ich das wieder gemacht, habe Decon draufgeschüttet, Papier draufgetan, und alles für ein paar Stunden einwirken lassen. Habe es dann später aufgewischt, und einen Wischtest gemacht. Bin zum Strahlenmessgerät gegangen, habe die Strahlung gemessen, im Labor angerufen und Bescheid gesagt, dass die Strahlung bei 5 cpm sei. War noch zu hoch, und es musste nochmal gewischt werden. Als ich eine halbe Stunde später zurückkam, hatte das KEINER gemacht. Und die dumme Nuss, die eigentlich für die Sicherheit im Labor verantwortlich ist, hatte sich keinen Millimeter bewegt!!!! Hatte noch nicht einmal irgendjemandem gesagt, dass nochmal gewischt werden müsse. Wozu hatte ich denn angerufen? Was ist nur los mit dieser Frau??? Irgendwas stimmt mit der nicht. Ganz sicher. Alles geht ihr sosehr am Arsch vorbei, es sei denn, es geht um sie. Dann schreit sie alle zusammen, dass man so nicht arbeiten könne und dass sich keiner um irgendwas kümmern würde, wenn z.B. irgendwelche Dinge nicht bestellt worden waren, die sie gerade dringend benötigte, die sie aber auch vorher alle gemacht hatte und nicht Bescheid gesagt hatte, dass das neu bestellt werden muss oder wenn sie 600 Real times geplant hat und nicht vorher kontrolliert hatte, ob genug reverse transkriptase vorhanden war oder Reaction Buffer für die Real time (das muss keiner wirklich verstehen). Sie erwartet, dass die Welt sich um sie dreht, aber sie dreht sich nur um sich selbst. Aber so ist das mit diesen Leuten, die erwarten, dass die Welt sich um sie dreht.  

Ich frage mich, ob sie mit ihrem Mann auch so umspringt und wenn ja, warum der sich das gefallen lässt? Und wie kann es sein, dass der es mit ihr aushält bzw.sie überhaupt geheiratet hat. Das frage ich mich andauernd, wenn sie hier rumschreit. Manchmal spricht sie auch einfach nur laut. Das hört sich dann auch wie Schreien an. Ich bekomme Kopfschmerzen davon von solchen Leuten. Und der arme Mann bringt das fette Geld nach Hause und muss zweimal in der Woche um fünf aufstehen, damit er früh nach Hause kommt, um sich um die Kinder zu kümmern. Ich meine, ich verstehe das schon, dass frau nicht alleine dafür verantwortlich sein will, aber ich habe inzwischen gelernt, dass man nicht alles im Leben haben kann. Und der, der weniger verdient, muss sich halt mehr um die Kinder kümmern, sonst funktioniert das nicht mit den zwei Autos, den dreimal im Jahr auf Kurzurlaube mit dem Mann fahren und die neue Wohnung für 1.5 Millionen (Shekel zwar, aber das muss ja auch erstmal verdient werden) und der Putzfrau und dem Bioessen und den Gardinen fürs Kinderzimmer für 200 Euro. Aber das geht mich alles nichts an. Ich frage mich das alles immer nur, weil...

Damals als sie aus dem Schwangerschaftsurlaub zurückkam vor anderthalb Jahren hatte sie mich ganz persönlich ständig angeschrien, mindestens einmal in der Woche. Zuerst hatte sie mich angeschrien, weil ich angeblich IHR Mausfutter verbraucht hätte. Das Futter, was mir jemand anderes gegeben hatte und wo auf dem Karton auch nicht ihr Name stand!!! Also woher sollte ich wissen, ob das ihr Futter war und dass ich sie hätte anrufen müssen. Diese Idee stand noch nicht einmal im Raum. Das nächste Mal schrie sie mich an, weil ich etwas, nachdem ich es benutzt hatte, abgewaschen hatte, und es noch neben der Spüle stand. Ich hätte immer alles zurückzubringen, wo es hingehört. Das sagt sie MIR??? Die Frau, die alles an ihrem Platz akkumuliert und NIE irgendetwas irgendwohin zurückbringt. Das letzte Mal auf einer Konferenz in Eilat sass sie neben mir und borgte sich meinen einzigen Stift. Und anstatt ihn mir wiederzugeben, legte sie ihn neben sich, so dass ich sie nach MEINEM Stift fragen musste. Irgendwas stimmt mit ihrem Gehirn nicht. Entweder ist das schon beginnende Alzheimer, dass sie wirklich alles ganz schnell vergisst oder sie vergisst alles so schnell, weil ihr alles einfach total egal ist.

Naja, der Spillout ist beseitigt. Die Flasche mit dem Sand, wohin die Flüssigkeiten entsorgt werden, war nicht richtig verschlossen gewesen. Deswegen waren die Flüssigkeiten aus der Flasche gelaufen und dann hatte die Pipette die Tüte zerrissen und alles war ausgelaufen. Zum Glück war es nur Tritium, was nicht so gefährlich ist, nur trinken sollte man es nicht. Und morgen gibt es wieder einen neuen Tag mit der Diva und der Verrückten.

Und ich hoffe, das wird sich jetzt nicht auf mein Karma auswirken, dass ich mich über die Beiden, vor allem die Eine so böse ausgelassen habe.

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