Ich suche, was ich finde! Ein Satz, den mein Sohn heute morgen von sich gegeben hat. Im Scherz, weil er mir nicht sagen wollte, was er sucht. Aber mit der Anmerkung, es sei sein philosophischer Satz des Morgens, habe ich angefangen, darüber nachzudenken.
Auch wenn er Teenagerscherze mit mir machte, ist das auch seine Lebenseinstellung. Er ist zufrieden, mit dem was er hat, mit dem was er macht. Und wenn man sucht, was man findet, ist das der beste Weg zum Zufrieden- und Glücklichsein. Ist es nicht auch das, was die "wie wird man glücklich"-Bücher einem sagen. Man soll einfach glücklich sein und zufrieden und dankbar, mit dem was man hat.
Einerseits stimmt das. Glücklichsein ist eine bewusste Entscheidung. Man kann sich dazu entschließen, Glücklichsein anstatt Traurigkeit zu wählen. So wie man positive Gefühle ausschalten kann, kann man auch negative Gefühle ausschalten. Auch wenn es viel schwerer ist, die negativen auszuschalten. Irgendwie haben die eine größere Macht als die positiven Gefühle. In positive Gefühle kann man nicht hineinfallen, man muss sie aufrechterhalten und sich immer wieder bewusst dafür entscheiden, sich positiv und glücklich zu fühlen. Ins negative Fühlen muss man sich nur hineinfallen lassen. Ist das Gefühl des Glücklichseins dann auch nicht soviel mehr wert, weil es soviel schwieriger ist, es zu erreichen und festzuhalten?
Ist es leichter, mit der Lebenseinstellung "Ich suche, was ich finde" glücklich zu sein? Mit allem zufrieden zu sein, was man hat, was man bekommt und das Beste daraus zu machen? Das ist die große Frage. Kann man mit dieser Lebenseinstellung überhaupt das große Glück jemals finden, erkennen und fühlen? Wenn man immer zufrieden und glücklich ist, gibt es keinen Unterschied in den Gefühlen und es gibt auch kein großes Glück sondern immer nur Zufriedenheit. Es gibt auch nichts, wofür man kämpfen müsste oder wollte, wenn alles gut ist, was man erreicht.
Wir würden immer noch in Höhlen leben und Beeren sammeln und rohes Fleisch essen, wenn es nicht Menschen gegeben hätte, denen das nicht genug war. Die mehr wollten, nach Größerem und Besserem gesucht hätten. Die Unzufriedenen sind die, die uns voranbringen, nicht die JedenTagZufriedenen. Die Zufriedenen sind immer zufrieden, alles ist gut, nichts fehlt, die verlangen nicht nach Verbesserung, nach Fortschritt. Nur die Unzufriedenen sind diejenigen, die die Welt vorantreiben. Also ihr "auch wenn es regnet, scheint die Sonne" Positiven lasst uns Unzufriedenen unzufrieden sein über die Welt, so wie sie ist, und versucht uns nicht immer wieder einzureden, wir müssten einfach immer nur zufrieden sein, mit dem was wir haben.
Es stimmt, dass die Sonne auch scheint, wenn es regnet, es sei denn es ist Nacht, aber die Sonne scheint dann nicht genug. Das ist unsere Lebenseinstellung. Und auch wenn uns diese Lebenseinstellung manchmal traurig macht und manchmal sogar depressiv, gibt es in unserem Leben immer Raum für Veränderung und Verbesserung und vor allem für die ganz großen Gefühle des Glücks und aber auch der Traurigkeit. Das bedeutet Leben für die Unzufriedenen, wir suchen nach dem ganz großen Gefühl des Glücks und können erst zufrieden sein, wenn wir das gefunden haben und wenn es dann vorbei ist, das große Gefühl des Glücks, müssen wir es nochmal suchen und so geht das immer wieder und immer wieder bis zum Schluß. Es geht nicht anders, wir sind so geboren, es ist in unseren Genen, wir können nichts dagegen tun, auch wenn es manchmal lästig ist.
Kann man unzufrieden und trotzdem glücklich sein? Das kann man wohl!!!! Dazu muss man sich einfach selbst akzeptieren, sich eingestehen, dass man zu denen gehört, die nie mit dem zufrieden sein werden, was sie haben und immer auf der Suche nach Mehr und Besser sind. Das ist unser Leben! Und wenn wir uns und unser Leben so akzeptiert haben, wie wir und unser Leben ist, dann steht dem Glücklichsein nichts mehr im Weg. Dann kann man zwischendurch auch mal das akzeptieren, was man gefunden hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen