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About Shoes and Men and the imperfect Perfections

Actually I am pretty satisfied with me, myself and I and with my life apart from the occasional small dissatisfactions of every day li...

Sonntag, 17. August 2014

Selbstmörder auf der Straße

Eigentlich wollte ich über meine zwei Interviews heute reden. Die mir Spaß gemacht haben und in die ich ohne Angst und Aufregung ging, sondern nur mit Selbstvertrauen. Bin doch einen langen Weg gegangen und weit gekommen in den letzten Jahren nach meiner Doktorarbeit. Ganz besonders in den drei Jahren mit Bianca bin ich weit gekommen.

Wollte eigentlich darüber reden, aber dann lag jetzt dieser Selbstmörder auf der Straße an der Bushaltestelle. Er wartete wohl darauf, dass der Bus über ihn fahren würde. Was natürlich ein großer Blödsinn war, weil erstens hatte der Bus ihn gesehen, dann standen zwei Leute um ihn herum, die versuchten, ihn dazu zu bewegen, aufzustehen oder irgendwie zu reagieren. Da der Bus nicht über ihn gefahren war, kraulte er unter den stehenden Bus. Aber hauptsächlich nur mit den Beinen. Aber TROTZDEM!!!!!!!!!!! Ich hatte riesen Angst, der Bus würde über seine Beine rollen. Auch das wollte ich nicht sehen. Die Zwei, die sich um den Mann auf der Straße kümmerten, sagten dem Busfahrer Bescheid, er solle aufpassen. Also fuhr er um ihn herum.

Das hat mich dann jetzt doch wieder mehr bewegt als meine erfolgreichen Jobinterviews. Ist doch Quatsch sich auf die Straße zu legen und darauf zu hoffen, dass der Bus einen überfahren würde auf einer belebten Strasse. Wer sich wirklich umbringen will, macht das still und heimlich, legt sich vor den Zug oder springt vom Dach, aber wer sich auf die Straße legt, der will nur Aufmerksamkeit und Hilfe. Der ist noch nicht soweit, WIRKLICH sterben zu wollen. Aber dann könnte man ja eigentlich auch zum Arzt gehen und dem sagen, ich will nicht mehr leben, ich brauche Hilfe.
Und haben wir nicht alle mal Momente, in denen wir sterben wollen? Ich wollte viele Jahre jeden Tag sterben, aber es gibt noch einen Schritt mehr als nur den tiefen inneren Drang, es wirklich zu tun. Das sich Umbringen.
Aber wozu muss man sich auf die Strasse legen und alle Leute erschrecken?

Warum will sich wohl jemand umbringen? Einsamkeit, Geldmangel, Depression? Das sind wohl alle keine Gründe. Kein normaler Mensch bringt sich um, weil er Schulden hat. Wozu auch? Einsamkeit kann schon eher ein Grund sein. Einsamkeit macht krank und verrückt. Und wer will schon einsam sein? Es ist auch schwer, da wieder raus zu kommen aus der Einsamkeit. Wenn man sich da erstmal eingerichtet hat in der Einsamkeit...Dann sieht man wohl auch nicht mehr so ganz klar. Und wird total schrullig und noch einsamer. Ein ewiger Kreislauf, genannt Teufelskreis.


Die eine Professorin hat mir gesagt, dass sie will, dass ich bei ihr anfange. Jetzt soll ich mir überlegen, ob ich bei Ihr arbeiten will. Nun, sie ist nicht meine erste Wahl, obwohl es natürlich auch Vorteile gibt. Und es ist schön, dass jemand von meinem CV beeindruckt ist. Für ein eigenes Lab reicht mein CV leider nicht aus, aber für irgend so einen Labjob ist es gut genug. Das Labor sah aus wie ein abgeranztes altes Unilabor. Naja, besser das als nichts. Aber sie kann mich erst in drei Monaten einstellen. Also was mache ich drei Monate lang ohne Arbeit und ohne Visum? Also habe ich Big Boss unseres jetzigen Labors gefragt, ob er mich für drei Monate einstellen kann. Und auch wenn er nein sagen sollte, habe ich doch trotzdem konstruktiv und lösungsorientiert gedacht und mit ihm geredet. Weil wer nicht fragt, bekommt auch nicht. Auch wenn es schwer ist, diesen Schritt zu gehen.

Das zweite Interview war bei einem jungen Mann, noch nicht Full Professor, aber sehr klug. Und er macht ähnliche Sachen wie ich jetzt gemacht habe, so ungefähr. Der ist mein Favorit. Aber meistens hat das nicht geklappt mit den Favoriten. Er muss auch erstmal sehen, ob er mir eine Stelle geben kann, weil bislang haben bei ihm nur Doktoranden oder Masterstudenten gearbeitet. Irgendwas wird schon klappen. Ist nur extrem stressig gerade. Hätte viel früher damit anfangen sollen. Aber so ist das immer mit mir, ich funktioniere nur auf den letzten Drücker. Das nennt man Procrastination. Das muss ich wohl akzeptieren.  Aber alles ist immer gut zum Schluss. Nur die Phase bis zum Schluss ist schrecklich, mehr als schrecklich, es ist der blanke Horror, den man natuerlich umgehen kann, wenn man rechtzeitig und in Ruhe alles erledigen wuerde. Aber um ehrlich zu sein, wuerde ich dann gar nicht mehr schlafen, sondern haette immer nur Sorgen und Probleme, die geloest werden muessten. Also eigentlich ist es viel besser, wenn ich diese Zeit auf den kuerzest moeglichen Zeitraum beschraenke.

Alles wird immer gut am Ende. Wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.

Sonntag, 10. August 2014

Ich verliere gerade alles


Oder zumindest kommt es mir so vor. Und ich laufe auch gerade wieder gegen Wände, Wände aus Stahl und Beton. So als würde ich in einem Bunker sitzen. Habe auch davon geträumt heute nacht. Habe den Bunker aber nicht betreten, weil ich nicht in geschlossenen Räumen sein kann, wenn ich auch nicht weiß, was draußen abläuft. Und was ist, wenn das Haus zusammenfällt und der Bunker verschüttet ist? Dann ist man echt im Arsch. Lebendig begraben, langsamer qualvoller Tod. Soweit bin ich also noch nicht. Fühle mich noch nicht lebendig begraben. Nur so als würde ich gegen Stahlwände laufen. Ich weiß nicht, was mit der Tür ist, ob die geschlossen oder offen ist. Vielleicht finde ich einfach mal die Tür und öffne sie und verlasse diesen Raum mit den Wänden aus Stahl und Beton? Und laufe nicht immer wieder gegen die Stahlwände wie eine Geisteskranke. Das ist wohl die Lösung. Wenn man das Gefühl hat gegen Wände zu laufen, muss man einfach die Tür finden. 

Das ist wohl der erste Schritt, die Erkenntnis. Der nächste Schritt wäre wohl, einfach mal aufzuhören. Aufzuhören gegen die Wände zu laufen. Das Problem dabei ist natürlich, dass man niemals weiß, wo die Wände sind. Das ist wie in "The Cube". Da wußten die Leute nie, was sie im nächsten Raum erwartet, die Freiheit oder der Tod. Nun, im wahren Leben ist das nicht wirklich so dramatisch, also man ist nicht wirklich physisch tod. Aber gegen Wände in einem geschlossenen Raum laufen, fühlt sich ein bisschen an wie tot sein. Sich unfrei fühlen, fühlt sich auch an wie tot sein, weil wenn man nicht lebendig ist, ist man tot. 

Für eine Woche hatte ich mich frei gefühlt, weil ich ein bisschen an der Liebe gerochen hatte. Ausgerechnet mit einem verheirateten Mann. Aber für eine Woche lang war mir das egal, naja nicht ganz egal, ich versuchte es zu verdrängen. Bis es nicht mehr zu verdrängen war, jedenfalls für mich, weil ich nicht so frei wie ein Schmetterling bin, der beschwingt von Blume zu Blume durch die Lüfte fliegt.

Aber es war trotzdem schön, sich verwöhnen zu lassen, sich gehen zu lassen, beschenken zu lassen, abholen zu lassen. Getroffen hatte ich ihn in einem Club in Tel Aviv. Ich war nicht wirklich interessiert an ihm, weil er verheiratet war. Aber ich gab ihm trotzdem meine Telefonnummer. Er meldete sich dann auch gleich am nächsten Tag. Er wollte, dass ich nach Tel Aviv zum Strand kommen würde. Ich sagte ihm, dass ich gerade kein Auto hätte und es auch keinen Zug gäbe und mit dem Monit Shirut würde das zu lange dauern. Das war für ihn gar kein Thema, er würde mich abholen. (Ich wohnte so ungefähr 100 km entfernt.) Ich schlug ihm vor, wir könnten uns am Strand von Haifa treffen. Er willigte ein und wir hatten einen super Tag am Strand. Ich fühlte mich so frei mit ihm, ich hatte überhaupt keine Angst, etwas falsch zu machen. Wir hatten soviel Spass. Ich hatte auch keine Berührungsängste als er mir den Rücken massierte und auch kein schlechtes Gewissen, dass ich etwas nahm und nichts dafür geben musste. Später verlor ich meine Sonnenbrille im Wasser, weil die Wellen so schrecklich stark waren. Also kaufte er mir neue, später am Abend in Tel Aviv. So richtig gute teure. Meine Sonnenbrille, die ich verloren hatte, hatte 50 Shekel gekostet, er kaufte mir gleich zwei für zusammen 340 Shekel. Das war verrückt, aber er fand das gut so. Weil ich ihm erzählt hatte, dass ich unbedingt indisch essen wollte, ging er mit mir in ein indisches Restaurant. Er kümmerte sich um die Getränke, d.h. er redete mit dem Barkeeper welches Mixgetränk der herstellen sollte. Später fuhr er mich dann wieder zurück nach Hause nach Haifa und schrieb mir eine SMS, dass er sein Herz und seine Seele bei mir gelassen hätte und nur noch sein Gehirn das Auto steuern würde. Ich versicherte ihm, dass ich gut auf sein Herz und seine Seele aufpassen würde. Es war so ein wundervoller magischer Tag gewesen. Und ich hätte gerne noch tausend solcher wundervollen magischen Tage mit ihm gehabt. 

Vielleicht war ich so locker mit ihm, weil ich wußte, dass es keinen Sex geben würde. Konnte ich deshalb so locker mit ihm umgehen, weil es sich wie Freundschaft anfühlte, weil es sich wie Liebe anfühlte?

Aber es endete wie es enden musste, mit Tränen, mit meinen Tränen, mit vielen Tränen. Und Hoffnungslosigkeit, und tiefer Einsamkeit und noch mehr Tränen. Und Selbstvorwürfen und Magic spells dass er nochmal anruft und Versuchen, in seine Gedanken zu gelangen. Und wieder Tränen. Und noch mehr Tränen.

Aber auch das wird vorübergehen, so wie alle traurigen Momente, alle schmerzhaften Momente der Vergangenheit auch vorübergegangen waren, so wird auch dieser Moment verübergehen. Das hört sich für mich traurig und hoffnungslos an. Wünsche ich mir doch, dass das Glück mal bleiben würde. Warum müssen diese großen Glücksmomente immer so desaströs und so unendlich traurig enden?  Und mit sovielen Tränen, die einfach fließen egal wo ich mich gerade befinde, ob im Bus oder auf der Arbeit oder bei einem Freund? Und nicht nur das, auch andere traurige Erinnerungen werden wieder wach. Und es fließen noch mehr Tränen solange bis alle Tränen weggeweint wurden. Und wer weiß, vielleicht wird ja irgendwann auch das Glück bei mir einziehen?

Sonntag, 3. August 2014

Barrieren Liebe zu finden

Es ist nicht deine Aufgabe nach Liebe zu suchen, sondern all die Barrieren in Dir, die Dich davon abhalten Liebe zu finden, zu lösen.

Diesen Satz habe ich neulich in meinen Emails gefunden und er hat mich tief beeindruckt genauso wie ein anderer Satz, den ich heute gelesen habe in einem Forum, in dem es um die Frage ging, wie man loslässt von einer alten Liebe und dem Trennungsschmerz. Dieser Satz lautete:

Der einzige Weg zur Heilung deines Herzens ist zu lernen wieder zu lieben.

Ich verändere den Satz ein bisschen zu: 

Der einzige Weg zur Heilung deines Herzens ist zu lernen zu lieben.

Dieser Satz hat mich nicht nur beeindruckt, er war für mich wie eine Offenbarung. Dieser kleine Satz hat mich in ein paar Sekunden verändert und er wird mein ganzes Leben verändern.

Von nun an werde ich mich trauen zu lernen zu lieben und nicht mehr davonlaufen vor den Gefühlen. Schreibe diesen Satz und bekomme sofort Angst. Schreibe diesen Satz und beschließe mich nicht mehr von der Angst beeindrucken zu lassen.

Lieben lernen bedeutet Egoismus aufzugeben, die alten Verletzungen in der Schublade zu lassen, jeden Menschen als neuen Menschen zu betrachten und ihn nicht mit den Menschen aus der Vergangenheit zu vergleichen, ihm den Vorteil des Zweifels zu geben, d.h. Dinge zu hinterfragen und nicht irgendetwas Negatives anzunehmen ohne es wirklich zu wissen, sich nicht in sich selbst zu verkriechen sondern zu reden, den Menschen mit Freude und Neugier entgegen zu treten und nicht mit Ressentiments.

Liebe lernen heißt auch, sich selbst lieben zu lernen. Das beinhaltet sich zu verzeihen, immer wieder aufs Neue, jeden Tag. Aber das bedeutet nicht, sich selbst über andere zu stellen und jeden Tag ein bisschen mehr von sich selbst preis zu geben, sich der Welt jeden Tag ein bisschen mehr zu öffnen. Und so baut man dann wohl auch die Barrieren ab?!

Revelation

Kennt jemand dieses Gefühl, wenn man feststellt, dass man es selbst wirklich verkackt hat, weil man das Spiel falsch gespielt hat. Aber dieses Gefühl gepaart mit dem Gefühl, dass man es beim nächsten Mal besser machen wird?

Ich meine, hoffentlich werde ich es beim nächsten Mal besser machen. Ich neige ja dazu, ein bisschen wahnsinnig zu sein. Weil Ihr wisst, die Definition von Wahnsinn ist, wenn man immer wieder das Gleiche macht und hofft, dass man ein anderes Ergebnis bekommt.

Aber so langsam fange ich an zu verstehen. Dass die Anderen auch verletzlich sind und Gefühle und Emotionen haben, und dass auch ich diese verletze. Und obwohl ich jedesmal, wenn ich das Gefühl hatte, es verkackt zu haben und mir ganz fest vornahm es beim nächsten Mal besser zu machen, es doch immer wieder genauso machte. 


Immer noch nicht gelernt, diesen einen Weg nicht zu gehen, weil dieser Weg immer wieder in der gleichen toten Ecke endet, eine Sackgasse an deren Ende Schmerz, Tränen, Verlust und Selbstmissachtung stehen. Wie oft muss das denn noch wiedeholt werden? Solange bis man es endlich gelernt hat denselben Fehler nicht immer wieder zu machen. Einfach mal einen anderen Weg zu gehen. Nicht immer wieder den gleichen. Warum sollte denn irgendetwas plötzlich anders sein? 

Was ist die Moral dieser Geschichte:
Man muss einfach mal einen anderen Weg gehen!!!

Samstag, 2. August 2014

Nur die Zeit kann heilen

Nur die Zeit kann Wunden heilen. Keine gutgemeinten Ratschläge und kein Wille. So wie die physischen Wunden Zeit brauchen um zu heilen, so brauchen Wunden des Herzens oder der Seele Zeit zu heilen.

Niemand würde jemals auf die Idee kommen jemandem, der z.B. ein gebrochenes Bein hat, einen guten Rat zu geben und zu erwarten, dass das Bein dann nicht mehr gebrochen sei. Nein, man erwartet nicht, dass eine physische Wunde durch guten Rat oder einfach nur durch den Willen geheilt wird. Aber wenn das Herz oder die Seele verletzt sind, dann kommen die guten Ratschläge nur so durch die Luft gesegelt. Warum? Warum verstehen Menschen nicht, dass das Herz und die Seele genauso wie ein gebrochenes Bein Zeit brauchen um zu heilen.

Man hilft dem Körper eine physische Wunde zu heilen, in dem man Salben draufschmiert, einen Verband anlegt, Gips rumlegt, sie zunäht usw. Aber das ist nur Hilfe zur Selbsthilfe. Der Körper heilt sich selbst. Jeder akzeptiert das. Keiner erteilt dem Körper gute Ratschläge.

Nur wenn die Seele verletzt ist, kommt jeder mit guten Ratschlägen daher, die alles nur noch schlimmer machen. Dann kommt nämlich zu der Verletzung das schlechte Gewissen dazu, dass man unfähig ist, einfach weiterzumachen ohne traurig zu sein, dass man zu blöd ist glücklich zu sein, dass man nicht einfach nur nach vorne schauen kann. Aber das ist nicht so. Man ist nicht zu blöd glücklich zu sein, oder nicht einfach nur nach vorne zu schauen. Man ist verletzt, man hat eine Wunde und die braucht Zeit um zu heilen, je nachdem wie tief diese Wunde ist.

Das heißt nicht, dass diese Wunde nicht auch heilen wird, und dass Gesellschaft und Ablenkung nicht helfen können, diese Wunde schneller zu heilen, genauso wie eine Salbe dem Schnitt in den Finger hilft schneller zu heilen. Aber gute Ratschläge sind als würde man einen Faden aus der OP-Narbe reißen oder gegen das gebrochene Bein schlagen. Sie fügen nochmal Schmerz zu und vergrößern die Wunde noch ein bisschen mehr. 

Und man setzt sich auch selbst unter Druck, dass man nach vorne schauen muss und dass man sich jetzt sofort besser zu fühlen hat. Und dass man sich nicht so gehen lassen darf. Besser man erlaubt sich die Zeit, die es braucht um zu heilen. Sonst reißt die Wunde immer wieder auf und heilt nie ganz. Das gehört zum Loslassen dazu. Man muss auch loslassen, die Wunde sofort schließen zu können. Vielleicht gibt das die Möglichkeit zu heilen.

Donnerstag, 31. Juli 2014

Wir müssen immer etwas tun

Eine Woche lang war ich nicht im Fitnesscenter. Ich war müde und erschöpft und mein Knie tat mir weh und ich dachte, ich müsse mal Pause machen und mich erholen.


Das war leider total falsch gedacht. Denn gestern überkam mich die Depression. Nachdem sich ein Bekannter/Freund bei mir gemeldet hatte und mir erzählte, dass er deprimiert sei und dass alles nicht so laufen würde, wie er es gerne hätte, dass er alleine in Haifa sei und keine Freundin hätte und blablabla...

Es ist immer das Gleiche, wenn wir deprimiert sind. Jeder erzählt die gleiche Leier, aber auch wirklich jeder, ich natürlich auch. Immer das Gleiche...keine Liebe (was bei den Männern meistens darauf hinausläuft, dass es eigentlich darum geht, keinen Sex zu haben), kein Geld, kein schönes Leben...

Und je mehr wir uns dareinfallen lassen, umso schlimmer wird es. Und das ist auch der Teufelskreis mit der Depression oder sagen wir mal mit dem deprimiert sein. Die Depression zieht uns hinab in ihre dunkle Welt und macht es uns total schwer, wieder aufzustehen und aktiv zu werden. Und je weniger aktiv wir sind, umso deprimierter udn kraftloser werden wir. Aber Aktivität ist die einzige Methode, um die Depression wieder loszuwerden. Von klinischen Depressionen rede ich natürlich nicht. Da kenne ich mich nicht aus, aber mit diesem Gejammer sehr wohl.

Nun, ich bin ja ein sehr ehrlicher Mensch. Und sage den Leuten, wenn ich glaube, sie müssten es hören, die volle Wahrheit, also meine Wahrheit natürlich, was ich denke, was richtig ist. Ich sagte ihm, er müsse sich einen Job suchen und wieder anfangen zu essen. Weil so wie er jetzt gerade drauf sei, würde er keine Freundin finden und auch seinen Sohn nicht sehen.

(Das ist eine Nebengeschichte, die wie er meint die Depression verursacht. Nun, er hat einen Sohn und ist nicht mit der Mutter zusammen, haben sich getrennt, als sie noch schwanger war. Sie ist natürlich sauer und will nichts mit ihm zu tun haben - ich kann das gut verstehen. Außerdem zahlt er auch keinen Unterhalt, sie reagiert darauf, dass sie ihm nicht erlaubt, seinen Sohn  zu sehen - auch das verstehe ich gut, obwohl es für das Kind natürlich nicht gut ist. Davon abgesehen, dass er sowieso kein Geld hat, will er auch nicht zahlen, weil sie ihm ja nicht erlaubt, das Kind zu sehen - Teufelskreis!!!! aus dem er nur rauskommt, in dem er einsieht, dass er bezahlen muss und so langsam Vertrauen gewinnen muss. Er muss sich bemühen!!! Und zu allem sagt er, dass er das weiß.)

Naja, ich erzähle ihm also alles, was ich denke und sage ihm immer wieder, dass er einen Job finden muss. Das ist das Wichtigste, irgendeinen, einfach nur um Geld zu haben. Und in dieser Zeit kann er dann einen richtigen Job finden. Ich sage ihm auch, dass er in diesem Zustand, in dem er sich gerade befindet, keine Freundin finden wird, weil Frauen  keine Versager wollen (ich habe natürlich nicht das Wort so benutzt, habe es nett umschrieben). 

Man, ich verstehe das nicht. Er ist in einem Kibbutz aufgewachsen. Da denkt man doch immer, die Kibbutzniks wären so harte Kerle, aber wie es scheint, traf das nur auf die alte Generation zu. Die neue Generation ist vielleicht zu verwöhnt, weil der Kibbutz sich um alles kümmert und alles regelt. Aus einem Kibbutz auszubrechen, ist wohl wie aus einer religiösen Familie auszubrechen. Man verliert den Halt und ist plötzlich auf sich selbst gestellt. Und das verunsichert und macht Angst und Depressionen. Blöd nur, wenn man erst mit Ende 30 lernt, dass das Leben kein Rosengarten ist, aber besser spät als nie.

Außerdem hatte ich bei all dem Gejammer auch ein Déja vu. Hatte ich doch vor zwei Jahren nicht schon mal so einen Depribolzen fast täglich in mein Telefon heulend, weil mit seiner Freundin, die wegen ihm aus Russland kam und die er dann bat, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen, Schluss war. Der hatte es auch nicht verstanden, dass er eigentlich der Arsch war. Man holt doch nicht jemanden aus dem Ausland zu sich, um sie dann mit ihrem Kind aus der Wohnung zu schmeißen ohne ihr zu helfen und noch zu erwarten, dass sie die Beziehung rettet und ihm sein Leben regelt. Arme Frau. Auch armer Mann, wenn man sein Leben nicht auf die Reihe kriegt.

Soweit, so gut. Nach dem Deprigespräch am Telefon hat mein Karma sofort geantwortet. Hatte ich doch sofort auch meine Leichtigkeit verloren als ein Bekannter/Freund von mir anrief und irgendwie kamen wir auf das Thema, dass ich alleine sei und keinen Partner hätte, was mich total traurig machte. Bis ich ihm sagte, dass ich dieses Gespräch jetzt beenden wolle. Später rief er nochmal an, um mir zu sagen, dass ich toll sei und er verrückt sei nach mir. Naja, was habe ich davon? Er ist verheiratet!!! Hatte ich noch vor ein paar Tagen gedacht, was soll's. Geniesse einfach, was Du von ihm kriegen kannst, denke ich jetzt wieder, dass doch alles Scheiße ist.

Deswegen muss ich unbedingt heute abend wieder ins Fitnesscenter gehen, um diesen Depridämonen aus meinem Kopf zu rauszuschmeißen. Was hat der da auch zu suchen? Nistet sich einfach ein, ohne mich zu fragen. Nutzt jede noch so kleine Nanosekunde, in der ich nicht aufpasse, um sich reinzuschleichen und festzusetzen.
Deshalb müssen wir jeden Tag sehr wachsam sein, den Depridämonen nicht ins Haus zu lassen, denn der ist extrem gefährlich!!!

Mittwoch, 25. Juni 2014

365 Tage ergeben ein Jahr: Ey, neidische Menschen

365 Tage ergeben ein Jahr: Ey, neidische Menschen: Wie ich sie hasse die neidischen Menschen. Wie sie nerven, die neidischen Menschen. Vor allem wenn sie es nicht direkt zugeben, dass sie auf...

Ey, neidische Menschen

Wie ich sie hasse die neidischen Menschen. Wie sie nerven, die neidischen Menschen. Vor allem wenn sie es nicht direkt zugeben, dass sie auf irgendwas neidisch sind sondern es subtil von sich geben, in dem sie sich über einen lustig machen oder einen klein machen. Lasst Euch von solchen Menschen nicht beeindrucken, die sind einfach nur neidisch, würden es aber nie zugeben, weil sie es meistens selbst nicht wissen.

Und nun die kurze Geschichte. Morgen fahre ich auf eine Konferenz in Jerusalem und werde dort auch einen Vortrag halten. OMG, in all meinen 13 Jahren, die ich nun schon durch die Wissenschaft dümpele, wird das mein 4. Vortrag sein. Was für ein riesengroßer Erfolg. 

Naja, der kleine Medizinstudent aus unserem Labor, naja inzwischen ist er ja schon ein großer Arzt im Praktikum, machte diese Bemerkung als ich ihn letztens traf: "Na große Wissenschaftlerin, Nicole. Wirst einen Vortrag halten in Jerusalem." Ich habe ihn geantwortet: "Ja, das habe ich ja wohl auch verdient, oder?" 

Was soll man auch anderes dazu sagen. Er ist neidisch und ich lass mich davon nicht mehr beeindrucken. Und ganz ehrlich, es ist gut, wenn Menschen neidisch sind, das bedeutet nämlich, dass man selbst etwas erreicht hat, was sie nicht haben aber gerne hätten. Je mehr Neider man hat in seinem Leben umso besser. Aber bloss nicht von denen beeindrucken oder runterziehen lassen.

Einfach weiter seinen Weg gehen, den richtigen guten Weg gehen. Neider sind Verlierer, die nicht wollen, dass andere erfolgreich sind, wenn sie es selbst nicht sind. Weil wenn sie nämlich selbst erfolgreich wären und auf etwas stolz wären, müssten sie auf andere nicht neidisch sein.

Und wenn man selbst mal neidisch wird. Ganz schnell erkennen und aufhören damit, mit dem Neid. Besser sich zusammenreissen, analysieren, was man besser machen muss, um erfolgreich zu sein und jeden Tag seine Hausaufgaben machen und sich jeden Tag ein kleines bisschen über seine eigene Grenze pushen, sonst kann man sich nicht verbessern. Das bedeutet auch bereit sein, möglicherweise jeden Tag eine ganz kleine Niederlage einzustecken, nämlich die, wo man sich über seine eigene Grenze gepusht hat. Könnte nämlich sein, dass es nicht funktioniert, dann hat man ein bisschen verloren und versucht es am nächsten Tag noch einmal. Aber man kann auch ganz viel gewinnen. Wenn man erfolgreich war mit dem sich über seine eigene Grenze pushen, wird man sich jedesmal ein bisschen verbessern und seinem Ziel ein Stück näher kommen. 

Neid aber wird uns nicht dorthin bringen, wo wir hinwollen, sondern wird uns nur rückwärts treiben. Eigener Neid ganz besonders und der Neid der Anderen, wenn wir uns von dem beeindrucken lassen. 

Mittwoch, 4. Juni 2014

Das kleine dicke Mädchen

Heute morgen ist mir klar geworden. Es gibt es immer noch, das kleine dicke Mädchen, das immer in irgendeinen nicht erreichbaren Typen verliebt ist, den sie von weitem beobachtet und hofft, dass er sie eines Tages sehen würde, aber der sie niemals sieht, weil sie nichts weiter ist als ein kleines dickes Mädchen.

In wen sie nicht alles verliebt war. Den Ersten, an den sie sich erinnert, war ein Junge aus der Schule zwei Klassen über ihr. Jedesmal wenn sie ihn sah, rutschte ihr das Herz in die Hose. Abends im Bett träumte sie davon, wie sie zusammen waren. Das war ihr erster Traum, der niemals in Erfüllung ging. Sie war halt nur das kleine dicke Mädchen.

Wurde ihr ja auch ständig gesagt in der Schule, dass sie nur ein kleines dickes Mädchen war. Das kleine dicke fette hässliche Entlein. Sogar einer, der selbst dick und hässlich war, sagte ihr ständig, dass sie dick und hässlich war. Der Anführer der, heute würde man sagen Moppinggang, war einer, der heute sogar ihr Facebookfreund ist. Und sich ganz sicher an nichts erinnert und auch nicht weiß, dass seien Mobbingattacken tiefgreifende Folgen hatten. Warum eigentlich? Warum hatte sie seine Freundschaftsanfrage damals schweigend angenommen ohne ihm zu sagen, dass sie sich seinetwegen nicht mehr nach draußen getraut hatte, Essstörungen bekam, die sich erst jetzt vor ein paar Jahren mit dem Alter aufgelöst hatten. Warum hatte sie ihm das nicht gesagt, weil sie dachte, er würde sich eh wieder nur lustig machen über sie und sie wäre letztendlich wieder die Dumme gewesen.

Dann gab es da den coolen hübschen Jungen bei der Tanzschule, in den jedes Mädchen verliebt war, auch sie. Und diesmal tat sie was ganz Mutiges. Bei der Damenwahl forderte sie ihn auf und er sagte, ihr knallhart ins Gesicht :"Nein." Was für eine Demütigung!!! Aber wer wollte schon mit dem kleinen dicken Mädchen tanzen?

Dann gab es den Jungen mit der Palmenfrisur. Er hatte die gleiche Frisur wie Martin Gore von Depeche Mode, nur dass er viel hübscher war. Auch in den war sie verschossen. Er hatte ihr versprochen, an Silvester zur Party zu kommen, aber er kam nicht zum kleinen dicken Mädchen.

Später als sie schlank war, sah sie das nicht, weil tief in ihr fühlte sie sich immer noch dick und das sah sie auch im Spiegel, ein kleines dickes Mädchen.

Hässlich ist sie nicht mehr. Im Gegenteil, viele sagen ihr, wie schön sie sei. Und heute weiß sie das auch, dass sie schön ist. Aber im Inneren ist sie immer noch das kleine dicke Mädchen, das jetzt gerade in ihren Yogalehrer verknallt ist und anstatt einen Schritt auf ihn zuzugehen, d.h. einfach freundlich mit einem Lächeln hallo zu sagen, so wie beim allerersten Mal versteckt sie sich und hofft, er würde nicht bemerken, dass sie einen Crush an ihm hat und stellt sich abends im Bett vor, wie er sie fragt, ob sie mit ihm ausgehen wolle. Was er natürlich nie machen wird, weil er der Lehrer ist und sie die Schülerin und sowas macht man einfach nicht als normaler Mensch. Außerdem kommt ihm große Gleichgültigkeit entgegen. Weil sie will nicht eine von denen sein, die sich in ihn verliebt haben, wie so eine gelangweilte Hausfrau, die sich in jeden Mann, der vorbeikommt, verliebt und ihn anbaggert. Nein, so eine ist sie nicht und war sie auch nie auch wenn sich ihre Geschichte so anhört, eine Geschichte voll mit Ablehnung und verletzten Gefühlen und mit voller Absicht ausgesprochenen verletzenden Worten.

Eins hatte sie sich geschworen. Sie würde sich nie wieder in eine Situation bringen, in der sie eine Ablehnung bekommen würde. 
Aber musste sie deswegen das kleine dicke Mädchen in der Ecke bleiben? Nein, das musste sie nicht. Das kleine dicke Mädchen konnte sie jetzt gehen lassen, weil sie brauchte es nicht mehr und das kleine dicke Mädchen braucht sie nicht mehr. Es sollte dahingehen, wo es hingehört in die Vergangenheit und nicht mehr mit in die Zukunft geschleppt werden und auch die Gegenwart verlassen, ganz unbedingt die Gegenwart verlassen. Denn das kleine häßliche Entlein ist ein schöner Schwan geworden, der sich nicht mehr verstecken muss. Es ist Zeit für das kleine dicke Mädchen zu gehen. 

Sonntag, 25. Mai 2014

Das Leben ist ein Fortsetzungsroman - Ein Kapitel der Verwirrung

Das Leben ist ein Fortsetzungsroman. Ein Kapitel abgeschlossen, ein neues begonnen. Es gibt kurze und lange Kapitel, lustige und traurige, schnelle und langsame.

Wie es scheint, bin ich gerade in einem verwirrten Kapitel. Bis vor kurzem fühlte ich mich noch gut und wusste, dass sich alles irgendwie regeln würde. Dann habe ich angefangen Yoga zu machen und seitdem bin ich einfach nur noch müde und deprimiert. Sollte Yoga nicht ausgeglichen und glücklich machen. Machen die Leute nicht Yoga, um ihre Mitte zu finden und sich dem Alltagsstress besser stellen zu können? Was ist denn falsch mit mir?

Angefangen hatte ich mit all dem Fitnesskram als ich mal im Wäscheladen stand und mich im Ganzkörperspiegel sah und das grosse Kotzen bekam. Habe keinen Spiegel zu Hause, das hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile liegen auf der Hand, wenn man nur sein Gesicht und sich selbst nur von oben sieht, dann sieht man ungefähr fünf Kilo schlanker aus und man fühlt sich besser. Der Nachteil ist, dass der Schock umso gewaltiger kommt, wenn man sich dann mal sieht. Was natürlich auch wieder ein Vorteil sein kann. Weil wenn man sich langsam an sein fettes Ich gewöhnt, dann gewöhnt man sich. Aber wenn einem sein fettes Ich plötzlich anspringt, dann wie gesagt, gibt es einen Schock. Und den Entschluß, jetzt endlich mal etwas zu tun. 

Und wie gesagt, ich erlitt einen Schock. Und erzählte sofort meiner Freundin, dass ich mich am Sonntag (wie Montag) im Fitnesstudio anmelden würde. Erzählte es dann am Sonntag auch meiner Arbeitskollegin, so dass ich ein bisschen mehr Druck hatte. Und meldete mich dann auch tatsächlich an. Nicht ohne dass ich mich den ganzen Nachhauseweg mental darauf vorbereiten musste. Ich weiß gar nicht, warum ich immer vor allem so eine große Angst hatte. 

Um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich hingehen würde, verkündete ich es lauthals im facebook. Und sagte mir immer wieder, dass ich kein Geld zu verschenken hatte und dass ich was tun müsse, um einen tollen Körper zu bekommen.

Mein erstes Mal im Fitnesstudio war eine Stunde Zumba. Nicht dass ich mich selbst wieder stundenlang überreden und motivieren musste, auch meinen Sohn spannte ich ein, mir zu versichern, dass ich doch einfach gehen sollte, und dass keiner über mich lachen würde. Und so war es auch, keiner lachte über mich, keiner beachtete mich, nur mir war es peinlich, dass ich immer zur falschen Seite tanzte. Und trotzdem fühlte ich mich riesig nach dieser ersten Zumbastunde. Nicht nur, weil Zumba ein riesengroßer Spaß ist, nein auch, weil ich mich überwunden hatte, dorthin zu gehen. Dieses gute Gefühl hielt noch zwei Tage an. Und auch nach der zweiten Stunde, fühlte ich mich großartig. Ich traute mich sogar, der Lehrerin zu erzählen, dass ich großen Spaß hatte und dass es das zweite Mal sei, dass ich das machte.

Und ich hoffte, all diese positiven Gefühle noch mit Yoga zu verstärken. Hatte ich natürlich auch wieder große Angst vor dem ersten Mal. Aber mit all meinen Endorphinen vom Zumba im Blut redete ich den Yogalehrer einfach an, der auch noch total sexy war und das süßeste Lachen der Welt hatte, dass ich das allererste Mal im meinem Leben Yoga machen würde. Nur damit er Bescheid wußte, wenn ich mich dumm anstellen würde. Und dann passierte es, nicht sofort sondern erst am nächsten Tag. Ich war total müde vom Yoga, hatte in der Nacht darauf nicht schlafen können, was die negativen Gefühle noch verstärkte...die große Genervtheit kam. Alle positiven Gefühle waren weg. Zwei Tage lang war es ganz schlimm. Aber einmal ist keinmal. Also probierte ich es drei Tage später nochmal. 

Aber nicht nur, dass ich mich in den Yogalehrer verliebt hatte, er erinnerte mich auch total an meine große fatale Liebe Kfir, das gleiche Aussehen, die gleiche Figur, die gleiche Frisur und schon beim entspannenden AufdemBodenliegen überkam sie mich, die Traurigkeit. Ich merkte, wie sie in meinen Körper kroch und sich festsetzte und nicht mehr gehen wollte. Und sie blieb.

Nichtsdestotrotz will ich heute wieder zum Yoga gehen. Irgendwie bin ich doch fasziniert davon, wie so kleine Bewegungen solche großen Auswirkungen haben können. Und nach meinen Internetrecherchen habe ich gelernt, dass alle Gefühle, die während des Yoga auftauchen, Gefühle sind, die unterdrückt wurden. Nun, ich weiß ja, dass ich traurig bin, tief in mir, aber wollte ich dieses Gefühl doch eigentlich loswerden und nicht immer wieder fühlen und fühlen und fühlen. Heute will ich ihn fragen, ob man so die Traurigkeit für immer auflösen kann, dann mache ich Yoga weiter, aber wenn ich immer wieder nur traurig werde vom Yoga dann höre ich damit wieder auf und überdecke die Traurigkeit lieber mit positiven Gefühlen, die vom Zumba kommen, obwohl die natürlich mit jeder Stunde weniger werden werden und dann hilft auch Zumba nicht mehr gegen die Traurigkeit. 

Was bleibt also, die Traurigkeit annehmen, akzeptieren und damit leben. Das ist wohl immer das Einzige, was am Ende bleibt. Akzeptieren und damit leben.

Montag, 12. Mai 2014

Conchita Wurst nervt!!!!

Conchita Wurst nervt. Und auch die Deutsche, die sie nachmacht und sich Boy-Tunte Ryan Stecken nennt. Bitte, was ist das denn? Und diese alberne Kindheitsgeschichte, die sie sich für die Conchita ausgedacht hat mit den 15 Schwestern, die alle einen Bart haben. Das ist albern, überhaupt nicht lustig und auch ein kleines bisschen rassistisch, impliziert es doch, dass Frauen in Kolumbien einen Frauenbart haben.

Aber vor allem nervt mich dieser Hype, der um die/den/das gemacht wird. Jeder liberaldenkende Mensch MUSS Conchita Wurst gut finden, sonst...ja, was sonst? In meinen Augen ist der Zwang Conchita Wurst gut finden zu müssen genauso daneben wie der Zwang er/sie/es nicht gut finden zu dürfen.

Ich halte mich für einen liberaldenkenden Menschen und deshalb lasse ich jeden so leben, wie er will und ich lasse jedem seine Meinung. Ich will niemanden von meiner Meinung überzeugen und ich will niemanden auf meine Seite ziehen. Aber ich will auch nicht, dass ich, weil ich liberaldenkend bin, alles gut finden müssen, was alle gut finden oder was anders ist, nur weil es gerade in ist, sich auf die Seite der Anderen zu stellen. Das heisst, alles ist gut und lustig und muss gefunden werden, weil es anders ist als der Rest der Gesellschaft. Ich will aber gut finden, was ich gut finde...

Auch dieser Song Contest Hype. Bitte, als ich Kind war und auch noch als ich in den Zwanzigern war, hat sich niemand öffentlich getraut, zuzugeben, dass er/sie/es Eurovision Song Contest guckt. Heutzutage gibt es Public Viewing und ALLE gucken Eurovision Song Contest und stehen auf langweilige Musik. Da bleibt mir nur eine Frage...WARUM????

Große Langeweile? Gruppenzwang? Alles was Schwule gut finden, finden alle anderen auch gut, weil Schwule den besseren Geschmack haben? Was soll dieser Schwulenhype? Und bitte versteht mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen Schwule, meine besten Freunde sind schwul, aber dieser Hype mit dem Zwang dahinter....

Auch Nackte im Park, am See und am Strand und auf Plakatwänden haben mich immer genervt. Ich sage, haben mich genervt, weil seit sieben Jahren sehe ich keine mehr und das ist so viel besser. 

Genauso wie, und ich weiß, dass ich damit sehr unbeliebt werden werde, Mütter, die überall ihre Brüste rausholen, um ihre Babies zu stillen. Muss das denn sein? Muss man das immer und ständig sehen? Muss man denn immer mit seinen eigenen Freiheiten, die Freiheiten anderer Menschen überschreiten? Und ich möchte mich auch weiterhin unfrei fühlen dürfen von nackten Menschen in der Öffentlichkeit. Das Argument, dass Babies stillen natürlich sei, ist ein schlechtes Argument. Viele Dinge sind natürlich, die wir nicht in der Öffentlichkeit tun. Demnächst fangen noch alle an in der Öffentlichkeit zu vögeln, weil es sie gerade überkommt und es doch natürlich ist. Oder ist aufs Kloh gehen, nicht auch natürlich? Machen wir auch nicht in der Öffentlichkeit. Und die Frage, ob denn stillende Mütter mit ihren Babies zu Hause bleiben müssten? Nein, auch das nicht, aber man kann doch ein Tuch drüber legen und nicht jedem Hinz und Kunz seine Titten zeigen. Auch das muss ich seit sieben Jahren nicht mehr sehen. Und das ist so viel besser!!!

Samstag, 3. Mai 2014

Wie wird man Chef?

Ich stelle mir heute morgen die Frage, wie man Chef wird. Nachdem ich heute morgen wieder mal eine laaange Email von meiner Chefin bekommen habe.


Zur Geschichte. Da gab es dieses Projekt, auf das wir durch Zufall gestoßen sind. (Obwohl Zufälle gibt es ja nicht, auch Zufall in hebräisch rückwärts bedeutet, Gott hat es geformt). Naja, wir reden ja über Naturwissenschaft, also Zufall und nicht von Gott gemacht!!! Also durch Zufall sind wir auf dieses Projekt gestoßen und ich muss es nochmal sagen. So gute Ergebnisse, wie beim ersten Mal als wir das Phänomen gesehen hatten, hatte ich nie wieder. War es Anfängerglück oder na ihr wisst schon.

Egal, ich habe also angefangen, das Projekt zu bearbeiten. Als es dann schon ziemlich weit fortgeschritten war und ich an einer Stelle nicht mehr weiter wusste, und immer wieder mit meiner Chefin darüber reden wollte, hatte sie nie Zeit oder den Kopf frei, sich um mein Projekt zu kümmern. Naja, ihr Mann hatte Krebs und ich verstehe, dass sie andere Sorgen hatte, war aber trotzdem Scheiße.

Gut, nachdem sie wieder zurück war im Labor mit ihrer Anwesenheit und auch mit ihrem Kopf, hatte sie endlich Zeit, sich um mein Projekt zu kümmern, aber anstatt sich die Ergebnisse anzuschauen und zu überlegen, was noch gemacht werden müsse, sollte ich alles für die Publikation zusammenstellen, obwohl ich der Meinung war, dass das Projekt noch nicht fertig war. Nun gut, was der Boss sagt, wird gemacht. Ihre Entscheidung, ihre Verantwortung. Hat sie mir ja auch am Anfang mal gesagt, dass sie will, dass ich tue, was sie will, weil ihr Name auf dem Paper steht. Gut, dann soll es so sein!!!

Also, haben wir das Paper geschrieben mit eigentlich zwei unvollständigen Projekten zusammengeschmissen. Das hatte schon einmal funktioniert und ist ein ziemlich erfolgreiches Paper geworden mit über 400 downloads. Aber dieses Mal hatte ich das Gefühl, dass es nicht funktionieren wird. Das heißt, eigentlich war ich überzeugt von meinem Projekt, aber irgendwie war es unvollständig. 

Ich wollte all die Ergebnisse eigentlich für zwei Papers vorbereiten. Das war von Anfang an meine Idee gewesen, so sah ich die Ergebnisse, es waren eindeutig zwei Projekte. Ich hatte sogar alles für zwei Publikationen vorbereitet. Nein, meine Chefin wollte alles zusammen haben. Wie gesagt, was sie will, wird so gemacht.

Nun wurde es schon das dritte Mal abgelehnt und jedes Mal werden die Reviewer's Comments schlimmer. Eigentlich um genau zu sein, wurde es das erste Mal nicht abgelehnt, sondern hätte resubmitted werden können,(das war sogar ein ziemlich gutes Journal ATVB impact factor 5 irgendwas) aber meine Chefin wollte nicht, weil sie Angst hatte, die Zeit würde nicht ausreichen. Also wurde es neu versendet and ein Journal, was ablehnt oder akzeptiert ohne Experimente. Dass das nicht angenommen werden würde, war klar. Und es gibt noch ein anderes Problem, es muss ein Journal sein, was keine Publikationsgebühren erhebt. Also sind wir ganz schön limitiert. Gut, Biochemical Journal hatte es abgelehnt. Also, umgeschrieben (das heißt hauptsächlich die Referenzen umgeschrieben, weil wir fügen ja Referenzen auch nicht mit Endnote ein, nein wir fügen sie mit Word mit der Referenzfunktion ein, machen copy paste von Pubmed und ändern die Referenzen dann so wie das Journal sie haben will mit der Hand - ich werde irre!!!!!) und neu verschickt an Journal of Lipid Research. Dahin wollte ich es von Anfang an, aber die nehmen neuerdings Gebühren, so war das nicht in der engeren Auswahl. Jetzt hat sie aber noch Geld aufgetrieben, weil unser Medizinstudent kein Student mehr ist sondern Intern und keine Zeit mehr hat neben dem Krankenhaus noch im Labor zu arbeiten und deshalb aufgehört hat.

So weit so gut, das Journal of Lipids hat es auch abgelehnt und die Reviewer's Comments waren am schlimmsten. Also brachte ich meine ursprüngliche Idee wieder an, das Paper zu splitten und uns auf die in vitro Daten zu fokussieren und die Mäuse nur als Bestätigung des Effekts zu zeigen. Sie war einverstanden mit der Bemerkung, dass sie die Sachen einfach nur noch publiziert haben will.

Okay, also habe ich alles umgeschrieben, gekürzt und neu formuliert und ihr geschickt. Bekomme ich heute morgen eine Email von ihr, wo sie mir mitteilt, dass sie immer dachte, ich sei besser, sich auf eine Sache zu fokussieren!!!!!!!!!!!!!!!! Bitte?????????????? Als ob ich irgendetwas zu sagen gehabt hätte in diesem ganzen Prozess. Die Dinge wurden immer alle so gemacht, wie sie sie wollte und wenn das nicht funktioniert, dann bekomme ich die Schuld dafür? Bitte versteht mich nicht falsch, sie ist echt die netteste Chefin, die es gibt und in keinem Labor war ich so erfolgreich wie bei ihr, aber das regt mich schon auf. Muss man eigentlich inkonsistent sein, um Chef zu sein (alle vorigen Chefs hatten die gleiche Eigenschaft, Inkonsistenz, d.h. jedesmal wenn man mit ihren sprach, wollten sie was anderes und das Alte galt nicht mehr. Das ist doch kein Plan!!!! Das ist kein fokussiertes Arbeiten!!! Das ist Bullshit!!! Muss man seine eigenen Fehler vergessen und die Schuld auf andere schieben? Muss man an seine eigene Unfehlbarkeit uneingeschränkt glauben, um erfolgreich zu sein???

Donnerstag, 1. Mai 2014

365 Tage ergeben ein Jahr: Ich suche, was ich finde!!!

365 Tage ergeben ein Jahr: Ich suche, was ich finde!!!: Ich suche, was ich finde! Ein Satz, den mein Sohn heute morgen von sich gegeben hat. Im Scherz, weil er mir nicht sagen wollte, was er sucht...

Ich suche, was ich finde!!!

Ich suche, was ich finde! Ein Satz, den mein Sohn heute morgen von sich gegeben hat. Im Scherz, weil er mir nicht sagen wollte, was er sucht. Aber mit der Anmerkung, es sei sein philosophischer Satz des Morgens, habe ich angefangen, darüber nachzudenken.

Auch wenn er Teenagerscherze mit mir machte, ist das auch seine Lebenseinstellung. Er ist zufrieden, mit dem was er hat, mit dem was er macht. Und wenn man sucht, was man findet, ist das der beste Weg zum Zufrieden- und Glücklichsein. Ist es nicht auch das, was die "wie wird man glücklich"-Bücher einem sagen. Man soll einfach glücklich sein und zufrieden und dankbar, mit dem was man hat. 

Einerseits stimmt das. Glücklichsein ist eine bewusste Entscheidung. Man kann sich dazu entschließen, Glücklichsein anstatt Traurigkeit zu wählen. So wie man positive Gefühle ausschalten kann, kann man auch negative Gefühle ausschalten. Auch wenn es viel schwerer ist, die negativen auszuschalten. Irgendwie haben die eine größere Macht als die positiven Gefühle. In positive Gefühle kann man nicht hineinfallen, man muss sie aufrechterhalten und sich immer wieder bewusst dafür entscheiden, sich positiv und glücklich zu fühlen. Ins negative Fühlen muss man sich nur hineinfallen lassen. Ist das Gefühl des Glücklichseins dann auch nicht soviel mehr wert, weil es soviel schwieriger ist, es zu erreichen und festzuhalten?

Ist es leichter, mit der Lebenseinstellung "Ich suche, was ich finde" glücklich zu sein? Mit allem zufrieden zu sein, was man hat, was man bekommt und das Beste daraus zu machen? Das ist die große Frage. Kann man mit dieser Lebenseinstellung überhaupt das große Glück jemals finden, erkennen und fühlen? Wenn man immer zufrieden und glücklich ist, gibt es keinen Unterschied in den Gefühlen und es gibt auch kein großes Glück sondern immer nur Zufriedenheit. Es gibt auch nichts, wofür man kämpfen müsste oder wollte, wenn alles gut ist, was man erreicht. 

Wir würden immer noch in Höhlen leben und Beeren sammeln und rohes Fleisch essen, wenn es nicht Menschen gegeben hätte, denen das nicht genug war. Die mehr wollten, nach Größerem und Besserem gesucht hätten. Die Unzufriedenen sind die, die uns voranbringen, nicht die JedenTagZufriedenen. Die Zufriedenen sind immer zufrieden, alles ist gut, nichts fehlt, die verlangen nicht nach Verbesserung, nach Fortschritt. Nur die Unzufriedenen sind diejenigen, die die Welt vorantreiben. Also ihr "auch wenn es regnet, scheint die Sonne" Positiven lasst uns Unzufriedenen unzufrieden sein über die Welt, so wie sie ist, und versucht uns nicht immer wieder einzureden, wir müssten einfach immer nur zufrieden sein, mit dem was wir haben.
Es stimmt, dass die Sonne auch scheint, wenn es regnet, es sei denn es ist Nacht, aber die Sonne scheint dann nicht genug. Das ist unsere Lebenseinstellung. Und auch wenn uns diese Lebenseinstellung manchmal traurig macht und manchmal sogar depressiv, gibt es in unserem Leben immer Raum für Veränderung und Verbesserung und vor allem für die ganz großen Gefühle des Glücks und aber auch der Traurigkeit. Das bedeutet Leben für die Unzufriedenen, wir suchen nach dem ganz großen Gefühl des Glücks und können erst zufrieden sein, wenn wir das gefunden haben und wenn es dann vorbei ist, das große Gefühl des Glücks, müssen wir es nochmal suchen und so geht das immer wieder und immer wieder bis zum Schluß. Es geht nicht anders, wir sind so geboren, es ist in unseren Genen, wir können nichts dagegen tun, auch wenn es manchmal lästig ist. 

Kann man unzufrieden und trotzdem glücklich sein? Das kann man wohl!!!! Dazu muss man sich einfach selbst akzeptieren, sich eingestehen, dass man zu denen gehört, die nie mit dem zufrieden sein werden, was sie haben und immer auf der Suche nach Mehr und Besser sind. Das ist unser Leben! Und wenn wir uns und unser Leben so akzeptiert haben, wie wir und unser Leben ist, dann steht dem Glücklichsein nichts mehr im Weg. Dann kann man zwischendurch auch mal das akzeptieren, was man gefunden hat. 

Samstag, 26. April 2014

Das ist mein Leben

Das ist mein Leben, so wie es jeden Tag ist, das ist mein Leben. Das ist mir heute klar geworden. Und egal, was ich tue, es wird sich nichts ändern. Alles wird so bleiben, wie es ist, weil ich so bin, wie ich bin und weil mein Leben genau so ist, wie es ist. Das war wohl die Erkenntnis, zu der ich gelangen musste.

Irgendwie hatte ich das schon lange gedacht, aber nie so bewusst wahrgenommen und verstanden. Seitdem mir das klar wurde vor ungefähr einer Stunde innerhalb von einer Sekunde geht es mir soviel besser. Meine Samstags-ich bin alleine und einsam-Depression ist verschwunden und ich habe das Vertrauen, dass alles so passieren wird, wie es richtig ist für mich und mein Leben. Das ist wohl das, was die Religiösen Gottvertrauen nennen.

Seit sovielen Jahren erzählen mir die Leute, ich müsse dies oder das doch einfach anders machen. Und ich wusste immer, dass das Quatsch ist, habe aber trotzdem jahrelang versucht, mein Leben zu ändern und jemand anderes zu sein. Das machte mich nur noch trauriger und gab mir das Gefühl, der größte Versager aller Zeiten zu sein in allen Lebenslagen, privat und beruflich. Und ich hatte ja auch versagt, in all den Versuchen, jemand anderes zu sein, hatte ich versagt. 

Jetzt weiß ich, ich bin was ich bin und man muss das akzeptieren. Ich muss mich akzeptieren und die Anderen müssen mich akzeptieren. Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis, die man im Leben machen muss. Und die schwierigste Aufgabe, die man bewältigen muss. Sich selbst zu akzeptieren und sein Leben so anzunehmen, wie es ist. Zu akzeptieren, dass sich nichts ändern wird, weil sich nichts ändern kann, weil man sich selbst nicht ändern kann. 

I am what I am
https://www.youtube.com/watch?v=Sd6pRP081cs


Und wie kam ich nun darauf innerhalb von einer Sekunde ausgerechnet heute? Davon mal ganz abgesehen, dass Erleuchtungen immer von einer Sekunde auf die andere kommen, hat mein Sohn den Ausschlag gegeben. Weil ich glaube, dass unser Leben einfach nur tot und langweilig ist, habe ich zu ihm gesagt, dass er bei seinem Vater ein besseres Leben hätte. Er fragte mich, dann ob ich wolle, dass er zu seinem Vater ziehen würde, und als ich meinte, dass ich das nicht wolle, sagte, er dass sein Leben auch besser wäre, wenn er reich wäre und es ist einfach so wie es ist, er sei jetzt hier. Das war alles, ein einfacher Satz gepaart mit einem leichten Schulterzucken, dass er einfach hier sei.

Was gäbe ich darum, mit dieser Gelassenheit ausgestattet zu sein. Aber gut, ist halt nicht in meinen Genen und das bin nicht ich. Ich bin halt anders und so ist es.

Dienstag, 22. April 2014

Ein beschissenes Date (2)

17.04.14 Ich hatte schon echt beschissene Dates, aber mit soo einem unangenehmen Menschen habe ich mich noch nie getroffen. Und nach 20 Minuten habe ich das Date abgebrochen.

Kennengelernt hatten wir uns auf Loveme.co.il. Er hatte mich angeschrieben und ich antwortete ihm, dass ich nicht interessiert sei, weil er erst 33 war. Das ist mir echt zu jung. Er fragte mich, ob wir nicht trotzdem wenigstens einen Kaffee trinken gehen könnten. Ich antwortete ihm, das sei okay, aber würde nichts an meiner Meinung ändern. 
Er schlug ein Café vor, was sowieso auf meinem Weg nach Hause lag. Also willigte ich ein. Was hatte ich schon zu verlieren. Hatte ein bisschen über ihn gelesen, dass er ein Büro hatte für Altersvorsorge. Klingt doch spannend, oder (gähn)?

Naja, als ich ankam am verabredeten Ort rief ich ihn an und musste noch ungefähr fünf Minuten auf ihn warten. Das nervte mich schon, war er ja nicht mein auserwähltes Date. Plötzlich rief mich jemand von hinten. Hatte der mich von hinten erkannt oder sah ich so verzweifelnd wartend aus oder er hatte einfach kein Benehmen. Letzteres sollte dann zutreffen. Ich schaute ihn an und dachte bei mir, gut dass ich in spätestens einer Stunde wieder gehen muss. Er gab mir die Hand so als wären wir Geschäftspartner und in einer Geschwindigkeit, der ich nicht folgen konnte, rannte er zu seinem Auto, und ich lief ein bisschen dumm hinter ihm her ohne zu wissen, was er in seinem Auto suchte. Vielleicht wollte er mich ja damit beeindrucken? Tat er aber nicht, war noch nie von Autos beeindruckt und besonders war sein Auto nicht. Vielleicht würde mich ja ein Mercedes Zweisitzer Cabrio beeindrucken oder ein Audi Cabrio, aber irgendein schwarzes Auto...naja!!!

Auf dem Weg zurück zum Café fragte er mich, was ich machen würde. Ich sagte ihm, dass ich forschen würde. Was ich denn forschen würde, bei der Polizei oder im Labor? Das war das erste Mal, dass mich jemand sowas fragte. Normalerweise fragen sie, auf welchem Gebiet oder irgend sowas. Ich wollte schon gehen. Er lief voran ins Café hinein in den Garten, schmiss seinen Schlüssel auf einen Tisch und dort hatten wir dann zu sitzen. Als die Kellnerin mit der Karte kam, fragte er mich, ob ich schon wisse, was ich wolle. Na zum Glück fühlte mich ja gar nicht gehetzt ;-) und bestellte einen Cappuccino. 

Er redete und redete Zeugs, was mich nicht interessierte. Und die ganze Zeit guckte mich so eine schwarze Sonnenbrille an. Er fragte mich, wie viele Kinder ich hätte, wie alt mein Sohn wäre. Und nachdem ich ihm geantwortet hatte, erzählte er mir, dass er eine Tochter hätte, die 4 Monate sei. Aber er hätte die Mutter verlassen, weil das nichts für ihn wäre, die Mutter nicht und auch nicht mit dem Kind. Na, da war er ja bei mir bei der richtigen Adresse. Männer ohne Verantwortungsbewusstsein mochte ich besonders gern. Das hätte er sich ja wohl auch vorher überlegen können, dass er keine Kinder wollte mit dieser Frau. Warum hat er die denn geheiratet, wenn sie nichts für ihn ist und ihr dann auch noch ein Kind gemacht? Ich sagte gar nichts dazu. Mir war nur klar, dass das jetzt hier der Moment war, wenn es mir vorher nicht schon klar gewesen wäre, wo ich endgültig beschloss, dass ich diesen Menschen nicht weiter kennenlernen wollte, nicht nur, weil er äußerst unangenehm war sondern auch wegen dieser Einstellung. Er sagte mir noch, dass sie ziemlich sauer auf ihn sei und ich meinte nur, ich könne sie verstehen, dem stimmte er mir zu. Wenigstens hatte er sie nicht gleich aus der Wohnung geschmissen, sondern war selbst ausgezogen, aber nur bis sie was Neues gefunden hätte. Was für ein Arsch!!! Er erzählte mir das alles und erhoffte sich Verständnis von mir? Oder war er so von sich überzeugt, dass er richtig gehandelt hätte, dass er mir das deshalb alles so erzählte. Musste ihm doch klar sein, dass mich das nicht beeindruckte. 

Ich bat ihn, seine Sonnenbrille abzunehmen, weil ich ihn gar nicht sehen konnte. Er tat es und setzte sich um, weil die Sonne ihn blendete. Das verstand ich ja, aber trotzdem. Dann erzählte er mir, dass er ein Büro für Altersvorsorgeversicherungen hätte. Ich erinnerte mich jetzt daran, dass ich das gelesen hatte. Und dass das total interessant sei, denn er müsse von allem etwas sein. Ein bisschen müsse er sich mit Finanzen auskennen, er müsse ein bisschen Psychologe sein, ein bisschen Arzt und was weiß ich, was er noch alles meinte, was er sein müsse. Ich fragte mich, wenn er doch soviel mit Menschen zu tun hatte und alles ein bisschen sein müsse, warum er so schlecht mit Menschen umgehen konnte, weil mit mir jedenfalls zeigte er keinen guten Umgang und genauso wird er sich auch seinen Klienten gegenüber verhalten. Da bin ich mir sicher. Kein Anzeichen von Selbstwahrnehmung.

Er meinte dann zu mir, dass mein Job total langweilig sein müsse. Er hatte mal von einem Wissenschaftler gehört, der hätte 30 Jahre lang irgendwas im Sand gesucht und dafür einen Nobelpreis bekommen...lol!!! Wollte er mich eigentlich auch wieder loswerden? Ich antwortete ihm, dass ich seinen Job auch langweilig finden würde. Das hätten ihm wohl schon viele gesagt. Aber das ich nicht jeden Tag dasselbe machen würde. Und dann erklärte er mir, dass jeder das machen würde, was er machen wolle, es sei denn, man hätte keine andere Wahl. Ich fragte ihn, ob er meine, ich hätte keine andere Wahl? Nein, mich meinte er nicht, sondern die Leute, die z.B. im Supermarkt an der Kasse sitzen. Naja, er ist erst 33, macht in Versicherungen und glaubt, ein Allroundgenie zu sein.

Ich wollte von ihm wissen, warum er mich denn eigentlich treffen wollte, wo ich doch eigentlich schon gesagt hätte, dass ich wegen seines Alters nicht interessiert sei. Ich fügte noch dazu, ob er dachte, wir treffen uns kurz zum Kaffeetrinken und hätten dann Sex? Naja, dass er darauf nicht ja antworten würde, war schon klar, aber das war wohl trotzdem die Intention, oder vielleicht war ihm einfach nur langweilig. Er fragte mich, was ich denn suche, welche Art von Beziehung und die Antwort eine stabile Beziehung war ihm nicht genau genug, womit er ja irgendwie recht hatte, denn Friends with Benefits kann auch stabil sein, wenn es immer um die gleiche Zeit, am gleichen Ort mit derselben Person stattfand. Ich präzisierte also meine Aussage, dass ich eine Beziehung suche, die im wenigstens Zusammenleben endete, denn alles andere sei nur Friends with Benefits. Im Hebräischen gibt es auch ein bestimmtes Wort dafür. Er lachte dann über mich, sagte, dass mein Hebräisch nicht so richtig was wäre, dass ich aber dieses Wort kennen würde. Daraufhin sagte ich ihm, dass ich nicht glaube, dass wir uns auf welcher Ebene auch immer verbinden könnten. Daraufhin gab er mir die Hand und sagte Auf Wiedersehen. Und ich ging. 

Mittwoch, 9. April 2014

Radioaktiver Tritiumangriff

Heute gab es einen radioktiven Spillout aus der Tüte. Der ganze Fussboden war voll mit radioaktivem Medium. Irgendjemand hatte Flüssigkeit in den Abfallsack getan und eine Pipette hatte den Sack zerrissen und die Flüssigkeit war ausgelaufen und der nebenstehende Karton mit den Biohazardtüten hatte sich zu einem Drittel vollgesogen. Und unsere Diva des Labors machte einfach ihr Experiment an einer anderen Stelle weiter. Und die, die verantwortlich ist für die Sicherheit im Labor kümmerte sich nicht.

Naja, um fair zu sein wusste sie davon noch nichts zu diesem Zeitpunkt. Da kein anderer da war, kippte ich eine halbe Flasche Decon auf den Spillout und lief zu unserer Laborchefin, die das an die Verantwortliche für Sicherheit im Labor weitergab. Die schrie erstmal wieder rum, wie sowas passieren könne. Musste sie jetzt mal für fünf Minuten was tun, nämlich jemanden anrufen und das verursachte schon wieder maximalen Stress. Zwischendurch schrie sie immer mal wieder rum, dass wir das doch wegwischen müssten. Nun, sie ist schwanger. Das sie das nicht anfassen will, ist mir schon klar. Aber dieser Ton von ihr...Und wie dann die Diva und sie zusammen darüber tratschten, wer sowas wohl machen würde, Flüssigkeit in den Abfallsack zu geben. Von ihnen würde das ja wohl keiner machen. Also muss das ja dann wohl ich gewesen sein!!! Dumme Kühe. Alle Beide. Dann meinte die Diva auch noch, sie hätte Decon draufgekippt - Bitte??? Ich war das ja wohl gewesen!!!

Irgendwann kam jemand von der Gebäudesicherheit. Der meinte, er müsse das Labor schliessen, weil sie nicht wüssten, was das für ein Stoff sei, der da ausgeschüttet wäre und das wären die neuen Richtlinien. Nun, das war ein bisschen übertrieben, da das nur Tritium war, was da in einem Raum auf dem Boden verteilt war. Tritium strahlt nicht und es war in einem geschlossenen Raum. Aber die neuen Richtlinien waren richtig.

Vor ungefähr einem Jahr haben mal die Dumpfbacken der Materialauslieferung eine Flasche mit Xylen vor der Tür unseres Labors fallen lassen und anstatt irgendjemandem Bescheid zu sagen, riefen sie nur den Professor an, der den gefährlichen Abfall einsammelt. Bis der kam, hatten wir alle schon kräftig Xylen eingeatmet und eine Kollegin von mir stand mitten in der Suppe und die Sohlen ihrer Schuhe waren verätzt. Zu diesem Zeitpunkt verliess ich das Labor und meinte zu den Anderen, dass ich nicht bleiben würde und dass sie mitkommen sollten. Das taten sie aber nicht. Im Gegenteil, sie halfen noch dabei, alles wegzuwischen. Und natürlich ohne Maske. Nachdem eine Stunde später alles aufgewischt war, konnten wir ins Labor zurück, aber trotz der offenen Fenster hing der Geruch des Xylens noch für den Rest des Tages in der Luft und für mehrere Stunden hatten wir das eingeatmet. Eine Kollegin von mir meinte, sie hätte Halsschmerzen und es ginge ihr nicht gut. Zwei Tage später ging es mir auch nicht gut, also stiftete ich alle an, zum Arzt zu gehen. Das hatte dem Technion eine Menge Geld gekostet, vier Leute in der Notaufnahme. Aber danach änderte sich plötzlich alles. Es wurden Plakate aufgehangen, was zu tun sei, wenn etwas auskippt, wen man anrufen könnte, müsste, sollte und es gab auf jedem Flur einen Eimer mit Sand für den Fall, etwas würde am Abend passieren und für die schnelle Hilfe. Und plötzlich gibt es auch regelmässige Belehrungen über die Sicherheit am Arbeitsplatz. 

Naja, zurück zu heute. Ein paar Minuten später kam die Tante von der Strahlensicherheit und wischte alles auf. Dann mussten wir die Strahlung auf dem Boden messen und da sie noch über dem zugelassenen Wert war, mussten wir nochmal mit Decon drüber. Aber was soll ich Euch sagen, wieder hat sich keiner bewegt!!!! Also habe ich das wieder gemacht, habe Decon draufgeschüttet, Papier draufgetan, und alles für ein paar Stunden einwirken lassen. Habe es dann später aufgewischt, und einen Wischtest gemacht. Bin zum Strahlenmessgerät gegangen, habe die Strahlung gemessen, im Labor angerufen und Bescheid gesagt, dass die Strahlung bei 5 cpm sei. War noch zu hoch, und es musste nochmal gewischt werden. Als ich eine halbe Stunde später zurückkam, hatte das KEINER gemacht. Und die dumme Nuss, die eigentlich für die Sicherheit im Labor verantwortlich ist, hatte sich keinen Millimeter bewegt!!!! Hatte noch nicht einmal irgendjemandem gesagt, dass nochmal gewischt werden müsse. Wozu hatte ich denn angerufen? Was ist nur los mit dieser Frau??? Irgendwas stimmt mit der nicht. Ganz sicher. Alles geht ihr sosehr am Arsch vorbei, es sei denn, es geht um sie. Dann schreit sie alle zusammen, dass man so nicht arbeiten könne und dass sich keiner um irgendwas kümmern würde, wenn z.B. irgendwelche Dinge nicht bestellt worden waren, die sie gerade dringend benötigte, die sie aber auch vorher alle gemacht hatte und nicht Bescheid gesagt hatte, dass das neu bestellt werden muss oder wenn sie 600 Real times geplant hat und nicht vorher kontrolliert hatte, ob genug reverse transkriptase vorhanden war oder Reaction Buffer für die Real time (das muss keiner wirklich verstehen). Sie erwartet, dass die Welt sich um sie dreht, aber sie dreht sich nur um sich selbst. Aber so ist das mit diesen Leuten, die erwarten, dass die Welt sich um sie dreht.  

Ich frage mich, ob sie mit ihrem Mann auch so umspringt und wenn ja, warum der sich das gefallen lässt? Und wie kann es sein, dass der es mit ihr aushält bzw.sie überhaupt geheiratet hat. Das frage ich mich andauernd, wenn sie hier rumschreit. Manchmal spricht sie auch einfach nur laut. Das hört sich dann auch wie Schreien an. Ich bekomme Kopfschmerzen davon von solchen Leuten. Und der arme Mann bringt das fette Geld nach Hause und muss zweimal in der Woche um fünf aufstehen, damit er früh nach Hause kommt, um sich um die Kinder zu kümmern. Ich meine, ich verstehe das schon, dass frau nicht alleine dafür verantwortlich sein will, aber ich habe inzwischen gelernt, dass man nicht alles im Leben haben kann. Und der, der weniger verdient, muss sich halt mehr um die Kinder kümmern, sonst funktioniert das nicht mit den zwei Autos, den dreimal im Jahr auf Kurzurlaube mit dem Mann fahren und die neue Wohnung für 1.5 Millionen (Shekel zwar, aber das muss ja auch erstmal verdient werden) und der Putzfrau und dem Bioessen und den Gardinen fürs Kinderzimmer für 200 Euro. Aber das geht mich alles nichts an. Ich frage mich das alles immer nur, weil...

Damals als sie aus dem Schwangerschaftsurlaub zurückkam vor anderthalb Jahren hatte sie mich ganz persönlich ständig angeschrien, mindestens einmal in der Woche. Zuerst hatte sie mich angeschrien, weil ich angeblich IHR Mausfutter verbraucht hätte. Das Futter, was mir jemand anderes gegeben hatte und wo auf dem Karton auch nicht ihr Name stand!!! Also woher sollte ich wissen, ob das ihr Futter war und dass ich sie hätte anrufen müssen. Diese Idee stand noch nicht einmal im Raum. Das nächste Mal schrie sie mich an, weil ich etwas, nachdem ich es benutzt hatte, abgewaschen hatte, und es noch neben der Spüle stand. Ich hätte immer alles zurückzubringen, wo es hingehört. Das sagt sie MIR??? Die Frau, die alles an ihrem Platz akkumuliert und NIE irgendetwas irgendwohin zurückbringt. Das letzte Mal auf einer Konferenz in Eilat sass sie neben mir und borgte sich meinen einzigen Stift. Und anstatt ihn mir wiederzugeben, legte sie ihn neben sich, so dass ich sie nach MEINEM Stift fragen musste. Irgendwas stimmt mit ihrem Gehirn nicht. Entweder ist das schon beginnende Alzheimer, dass sie wirklich alles ganz schnell vergisst oder sie vergisst alles so schnell, weil ihr alles einfach total egal ist.

Naja, der Spillout ist beseitigt. Die Flasche mit dem Sand, wohin die Flüssigkeiten entsorgt werden, war nicht richtig verschlossen gewesen. Deswegen waren die Flüssigkeiten aus der Flasche gelaufen und dann hatte die Pipette die Tüte zerrissen und alles war ausgelaufen. Zum Glück war es nur Tritium, was nicht so gefährlich ist, nur trinken sollte man es nicht. Und morgen gibt es wieder einen neuen Tag mit der Diva und der Verrückten.

Und ich hoffe, das wird sich jetzt nicht auf mein Karma auswirken, dass ich mich über die Beiden, vor allem die Eine so böse ausgelassen habe.

Montag, 24. März 2014

Die, denen die Männer hinterherlaufen und die, die den Männern hinterherlaufen - Ein Update

Ist das eine bewusste Entscheidung zu welcher Gruppe Frauen man gehört? Nein, man wird da hinein geboren, es ist in den Genen. Die einen werden geliebt und die anderen laufen der Liebe hinterher und die läuft vor ihnen weg mit großen schnellen Schritten. Sollte man sich dann einfach umdrehen und vor der Liebe weglaufen? Das funktioniert leider auch nicht. Meiner Meinung nach kann man nichts dagegen tun. Man ist was man ist und damit muss man leben. Werden die Frauen, die den Männern hinterherlaufen, irgendwann mal Liebe finden in ihrem Leben? Ich glaube nicht!

Das hatte ich vor zwei Monaten geschrieben. Das die Frauen, die den Männern hinterherlaufen, nichts dagegen tun könnten und immer die blieben, die den Männern hinterherlaufen würden. So einen Schwachsinn habe ich noch vor zwei Monaten geglaubt! Wirklich geglaubt mit meinem ganzen Herzen!!!

Heute glaube ich, auch mit meinem ganzen Herzen, dass das nicht stimmt. Man kann sich ändern und man kann die Frau werden, denen die Männer hinterherlaufen. Man muss nur loslassen. Man muss aufhören festzuhalten, die Liebe festhalten zu wollen. Und sich wirklich bewusst werden, dass man toll ist, also wirklich toll und dass man alles verdient hat, was andere auch verdient haben und alles verdient hat, was man verdient haben will.

Selbsterkenntnis und Vertrauen in sich selbst und ins Leben, dass alles so passieren wird, wie man es will und wie es gut und richtig für einen ist, ist die Voraussetzung dafür loszulassen. Und loslassen ist die Voraussetzung dafür, glücklich zu werden.

Was man alles loslassen muss:

  • Vor allem die Loser. Kein Mitleid und kein Stehenbleiben auf dem Weg zum Erfolg.
  • Ständige Selbstzweifel irgendwas falsch gemacht zu haben, ist ganz wichtig.
  • Den Glauben, nichts wert zu sein, es nicht verdient zu haben, und sich immer anstrengen zu müssen
  • Das schlechte Gewissen, wenn man Nein gesagt hat
  • Die Vergangenheit
  • Die negativen Gedanken, die zu oben genannten Selbstzweifeln und Glauben führen

Was sollte man immer festhalten?
  • Die Selbstachtung, denn was am Ende bleibt, ist die Selbstachtung. 
  • Seine eigenen Regeln und die sollte man mit Selbstvertrauen vertreten so als wäre man ein Anwalt und dann werden diese Regeln auch von den anderen akzeptiert und man wird geachtet und respektiert. So behält man auch seine Selbstachtung. Und wenn jemand diese Regeln nicht akzeptiert, dann lass ihn LOS!!! Dann ist ER es nicht wert, mit Dir zusammen zu sein! 
  • Sich selbst und den Glauben an sich selbst! Denn was andere können, das kann man selbst auch, einfach weil es möglich ist! Und das, was man selbst über sich glaubt, glauben auch die Anderen! Ist einfach so. 
Also, mein neuer Glaube ist, dass man zu der Frau werden kann, denen die Männer nachlaufen, egal, wie man aussieht, egal wie alt man ist. Man muss nur an sich und seine Attraktivität glauben und loslassen und vertrauen.


Sonntag, 23. März 2014

Ein Post mit vielen Schimpfwörtern (2)

Es wird keine Schimpfwörter geben, denn etwas Gutes ist passiert. (Naja, oder doch ein paar). Jemand ist auf meiner Seite und hilft mir einfach so, weil ich da bin. 

Ich meine, mir haben schon viele Leute geholfen einfach so, weil ich da bin und ich habe schon vielen Leuten geholfen einfach so, weil sie da sind. Aber das hier ist anders. Mir wird geholfen, weil ich jemand kenne, der jemanden kennt, so wie es wirklich wichtig ist, hier in Israel.

Erinnert Ihr Euch an die Geschichte mit dem fucking Anwalt, der mir nur das Geld aus der Tasche ziehen wollte. Der mir nicht gesagt hatte am Telefon, dass das erste Meeting 1000 Shekel kosten würde, wenn ich keinen Vertrag unterschreibe? 

Dumm wie ich bin mit meiner Hasenmentalität, was kann man schon machen, wenn einer einen betrügt, hatte ich dem Arsch schon mal die Hälfte bezahlt in der Hoffnung, er würde mich in Ruhe lassen. Aber das tat er nicht. Er meldete sich wieder. Davon abgesehen, dass er ein armes Würstchen ist, wenn er mit solchen Methoden arbeiten muss, ist er auch ein Arsch, weil er mit solchen Methoden arbeitet. Der Methode, Klienten in seine Kanzlei zu locken und ihnen nicht alles zu sagen, nämlich, dass das 1000 Shekel kosten würde. Das ist gegen die israelische Anwaltsethik!!!! Und da kann er mir noch soviel erzählen, ich hätte ihn nicht gefragt, er hätte es sagen müssen. Das habe ich jetzt endlich verstanden.

Nun, der Bruder meines Schülers ist rein zufällig Anwalt für Zivilrecht!!!! Und da mein Schüler mich mag, also einfach nur so mag, als seine Deutschlehrerin und weil er ein wirklich netter Mensch ist und seine Eltern mich jetzt schon das zweite Mal zu Pessach eingeladen haben, hatte er mir angeboten, mit seinem Bruder zu reden. Und sein Bruder hatte gesagt, dass ich nichts bezahlen müsse, und er die volle Verantwortung dafür übernehmen würde. Da ich aber damals noch unter Schock stand, dass Menschen mich so schamlos ausnutzen und ich mich schlecht fühlte, weil ich nicht bezahlen wollte und ich Angst hatte, der Anwaltarschhai würde zum Gericht gehen, hatte ich einen Teil bezahlt. Auch weil ich nichts verstanden hatte von dem, was mein Schüler mir am Telefon gesagt hatte, was sein Bruder ihm gesagt hätte. Zwei Tage später als ich mit seinem Bruder direkt telefoniert hatte, hatte der mich am Telefon angeschrien, ich hätte NICHTS bezahlen sollen!!! Erst dann war ich aufgewacht, ein bisschen.

Und wie gesagt, als er sich gestern nochmal meldete, der Anwaltarschhai hatte ich ihm geschrieben, dass ich nicht noch mehr Geld zahlen würde, weil ich eigentlich gar nichts hätte zahlen müssen, und wenn er was wolle, solle er sich an meinen Anwalt wenden und hatte die Kontaktdetails angegeben. Daraufhin rief er mich an, und wir stritten am Telefon. Er war der Meinung, ich müsse das bezahlen und es wäre eine Frechheit, wenn ich nicht bezahlen würde, denn warum würde ich denn denken, die erste Sitzung würde nichts kosten? DARUM GEHT ES NICHT!!!! Das habe ich endlich begriffen. Er hätte es mir sagen müssen, das ist der Punkt und da er es mir nicht gesagt hatte, hatte er unethisch gehandelt. Ich nenne das wissentlich betrügen wie ein Hinterhofanwalt!!!! Das ist er ein Hinterhofanwalt, nichts weiter!!! Und wenn er es mir gesagt hätte, wäre ich NIE im Leben nicht dorthin gegangen. Aber er hat es mir nicht gesagt, weil er mich schamlos ausnutzen wollte. Aber da hat er sich leider zur falschen Zeit an mich gewendet. Zu einer Zeit, als ich beschlossen hatte, nicht mehr Rotkäppchen zu sein und selbst zum Wolf zu werden. Genau, jetzt wo ich es schreibe und mal so richtig in mich aufnehme, wird mir klar, ich muss nicht mehr Rotkäppchen sein. Ich kann auch zum Wolf werden. Niemand hat gesagt, dass ich immer bis ans Ende meines Lebens Rotkäppchen zu sein habe. Es ist meine Entscheidung, mich fressen zu lassen oder nicht!!!! 

Also habe ich mich nochmal an meinen Schüler gewandt. Der meinte, ich solle ihm den Emailkontakt schicken und er würde nochmal mit seinem Bruder reden. Und als ich heute morgen meine Emails öffnete, fand ich eine Email von dem Bruder meines Schülers an den Anwaltarschhai, dass er sich unethisch verhalten hätte, dass er Nutzen daraus ziehen wollte, dass ich die Sprache nicht richtig sprechen würde und das israelische Recht nicht kenne und dass er mich nicht hätte kontaktieren sollen, nachdem ich ihm mitgeteilt hätte, er solle sich an meinen Anwalt wenden und dass er mir das schon gezahlte Geld zurückzahlen solle!!!!! BINGO!!!!!

Die Welt kann doch auch auf meiner Seite sein!!!!