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About Shoes and Men and the imperfect Perfections

Actually I am pretty satisfied with me, myself and I and with my life apart from the occasional small dissatisfactions of every day li...

Freitag, 31. Januar 2014

Ein beschissenes Date


Ein beschissenes Date und mein Gefühl des Zufrieden- und Glücklichseins ist dahin. Es fing schon damit an, dass er zum vereinbarten Zeitpunkt nicht da war. Als ich ihn anrief, um zu fragen, wo er sei, sagte er mir, dass er unterwegs sei, gerade an der Tankstelle sei und in zehn Minuten da sei. Ich meinte, okay. 

Nun, es war kalt und nachdem ich noch weitere fünf Minuten gewartet hatte, und nicht glücklicher wurde, dass ich wie ein Depp dort rumstand, rief ich ihn an und sagte ihm, dass ich das Gefühl hätte, dass er es nicht so ernst nehmen würde mit dem Treffen und dass ich nicht wie ein Depp rumstehen wolle. Er entschuldigte sich und meinte, er sei eingeschlafen...hatte er also gelogen!!!!!! als ich das erste Mal angerufen hatte. Und hatte ich ihm nicht gestern gesagt, dass mir Ehrlichkeit am Wichtigsten sei. Wie mich das aufregt, wenn mir jemand Geschichten erzählt, egal aus welchem Grund. Ich verstehe ja, dass es ihm peinlich war zuzugeben, dass er eingeschlafen war, aber mich anzulügen, macht mich so ärgerlich. Ich weiß, es ist eine kleine Sache, aber wenn jemand im Kleinen lügt, dann lügt er auch im Großen. Das ist das, was ich glaube. Woran ich ganz fest glaube, ist Ehrlichkeit. Und wenn man mich kennt, dann weiß man, dass man mir alles erzählen kann und ich alles verstehe, aber sowie man lügt, werde ich sauer.

Naja, ich gab ihm eine zweite Chance und sagte ihm, dass er sich überlegen solle, was er wolle und mich dann anrufen solle. Schon im Vorfeld war mir das alles zu anstrengend. Er wollte mich treffen und ich musste alles sagen, Tag, Uhrzeit, Ort und dann kam er noch nicht einmal zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Eine Stunde später bekam ich eine SMS...hatte ich nicht gesagt, er solle anrufen????????

Okay. Auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt dachte ich an Yossi und wie es wäre, wenn er jetzt auf mich warten würde und ich war wieder aufgeregt wie damals vor unserem ersten und einzigen Date, was ich total verkackt hatte. Ich dachte, vielleicht sollte ich mir dieses Gefühl erhalten, damit dieses Date wie ein Date sein würde.

Es gibt verschiedene Arten von Dates. Solche, bei denen man weiß, dass man den Menschen nicht wiedersehen will, weil es keine Chemie gibt, kein Gespräch zustande kam und keine Verbindung. Diese Dates sind ganz nett, aber auch gut, wenn sie wieder vorbei sind. Dann gibt es die netten Dates mit guten Gesprächen, aber keiner Chemie, die zur Freundschaft führen würden, wenn man das denn wollte. Dann gibt es die wirklich netten Dates, mit den gut aussehenden Männern mit Chemie und das Gespräch ist nicht so richtig wichtig. Das wären dann die Sexdates, wenn man das denn wollte. Dann gibt es die Dates mit einem gut aussehenden Mann, mit Chemie und gutem Gespräch, bei dem man sich gut fühlt, so als wäre man sich gar nicht fremd. Das sind die besten Dates, das sind die Dates, die man will und dann kann man nur hoffen, dass der Typ das auch so empfunden hat. Und dann gibt es die Dates, wo man den Typen sieht und sofort wieder gehen will, in der gleichen Sekunde, in der er auftaucht. So ein Date war das heute. Ich wollte SOFORT wieder weggehen. Da stand ein Nerd vor mir, so einer, dem man früher in der Schule die Schulsachen in die Toilette geschmissen hatte. Ich fühl mich schlecht, so zu denken, aber ich bin mir sicher, dass es irgendeine Nerdfrau für ihn gibt, die ganz heiß auf ihn sein wird. Er fing auch gleich an zu reden und hörte nicht mehr auf. Wenn er mir eine Frage stellte, sagte ich drei Wörter und schon redete er wieder. Er redete und redete und redete. Und ich wollte WEG!!!! Und es war nicht nur das unentwegte Reden, er hatte auch so einen weißen Spuckefaden im Mundwinkel, er konnte nicht Autofahren und überhaupt nicht einparken. Und er rülpste, nicht laut, aber ohne die Hand vor den Mund zu nehmen UND er SCHMATZTE seinen Kaugummi neben meinem Ohr im Auto. Ich möchte jemanden töten, wenn mir jemand ins Ohr schmatzt oder überhaupt schmatzt, aber ins Ohr schmatzen, ist am Schlimmsten. 

Die ganze Zeit, als ich ihm nicht zuhörte und langsam Kopfschmerzen bekam, von all seinem Gerede, dachte ich an Yossi. Warum hatte ich ihn gehen lassen? Naja, es kommt bestimmt noch ein Anderer. Auf jeden Fall, als ich ihm sagte, dass das nicht passt zwischen uns, meinte er nur, dass er wüsste, was er wert sei. Ist es gönnerhaft, wenn ich hoffe, dass er es wirklich so meinte?

Donnerstag, 30. Januar 2014

Wie kann man das Gefühl des Glücks festhalten?

Seitdem sich die Krähe auf meinem Kopf verirrt hatte vor drei Tagen, habe ich so ein Gefühl von Zufriedenheit und Glück. Ich denke nicht an gestern und ich denke nicht an morgen. Ich lebe im Jetzt und weiß, dass alles gut ist, und sein wird. 


Solche Phasen hatte ich auch früher schon. Wenn ich mich für eine Weile wie ein Vampir fühlte, dem nichts passieren kann und der nur positive Energie in die Welt hinaus trägt. Bis wieder irgendetwas passiert, etwas Unvorhergesehenes, etwas, was mein ganzes neues positives Weltbild erschüttert und mich totunglücklich macht und an allem zweifeln lässt und die Sinnlosigkeit des Ganzen wieder offenbart.

Aber dahin möchte ich mich heute nicht bringen, auch nicht morgen oder übermorgen. Dieses Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks möchte ich so lange halten wie es nur möglich ist. Dafür ist es wichtig, nicht darüber nach zu denken, was sein werden könnte oder Sinnlosigkeit ins Spiel zu bringen. Einfach nur sein ohne nach zu denken. Mit dem Flow gehen und sehen was passiert. Und das was passiert annehmen als Teil des Lebens, als Teil meines Lebens, als Teil meiner Bestimmung. Vor allem darf man sich nicht selbst bemitleiden oder vergleichen mit anderen, denen es anscheinend soviel besser geht, weil sie irgendetwas haben, was ich nicht habe.

Jedem steht die Welt offen. Und wenn irgendjemand auf dieser Welt irgendetwas erreicht hat, dann kann das jeder andere auch. Einfach, weil es möglich ist. Es liegt an einem selbst. Es liegt in einem selbst.


Nur, erstens muss man sich das klar machen. Man muss es begreifen, verstehen, akzeptieren, ins Herz aufnehmen. Es muss sich einem offenbaren. Wenn man das verstanden hat, dann muss man sich darüber klar werden, was man eigentlich will. Was ist das Ziel. Auch wenn jeder theoretisch alles werden kann, alles erreichen kann, muss man wissen, was man eigentlich werden will, was man erreichen will.

Und dann muss man es tun!!!! Nicht darüber nachdenken, nicht visualisieren, sondern TUN, TUN, TUN!!! Nur das Tun bringt uns ans Ziel. Und nicht aufgeben, wenn man scheitert. Immer weitermachen, solange bis wir unser Ziel erreicht haben. So sind auch die anderen dort angekommen wo sie sind.

Heute morgen habe ich einem alten Mann auf der Strasse geholfen. Aus irgendeinem Grund meinte er über eine Mauer klettern zu müssen und steckte dann fest, weil er sein zweites Bein nicht über die Mauer bekam. Er kam weder vor noch zurück. Also half ich ihm, sein zweites Bein über die Mauer zu bekommen und aufzustehen. Er war sehr dankbar und ich fühlte mich toll. Ich hatte etwas Gutes getan und hatte für mich und für ihn positive Energie ins Universum gesendet. Das machte mich glücklich und gab dem Tag ein positives Karma.

Außerdem stehe ich jetzt immer früh auf, verlasse das Haus ganz früh und bin schon vor neun auf der Arbeit. Weil ich den Typen wiedersehen will, der mit dem ich geflirtet habe vor drei Tagen. Weil entweder war er nur das eine Mal die Strecke gefahren - dann werde ich ihn nicht mehr treffen - oder er fährt jeden Morgen um die gleiche Zeit - dann muss ich nur wieder um die gleiche Zeit am Bus sein. Und wenn ich ihn nicht mehr treffe, dann hatte es auf jeden Fall den positiven Nebeneffekt, dass ich früh auf der Arbeit erscheine und früh wieder gehen kann und viel mehr Zeit für meinen Tag habe. Zeit für mich. Die einzige Frage, die ich mir gerade stelle: Warum wartet er eigentlich nicht auf mich?

Dienstag, 28. Januar 2014

Ein leiser Tag

28. Januar 2014

Nach dem grossartigen normalen Tag gestern, heute wieder ein leiser stiller Tag. 

Ein komischer Tag

27. Januar 2014

Heute hatte ich einen komischen Tag, ein Tag, an dem viele Dinge passierten. Ein Tag, der nicht langweilig war sondern so wie ein normaler Tag für normale Menschen ist. Und das alles nur, weil früh aufgestanden war, früh das Haus verlassen hatte und mich schon mal gut fühlte, weil ich das geschafft hatte. 

Ich hatte früh aufstehen müssen, weil ich um 8.30 Uhr einen Termin hatte. Ich hatte mir die Haare gewaschen und so Zeugs reingemacht, damit meine Wellen natürlich und glänzend fallen, ohne struppig zu sein. Ich fand mich toll heute morgen.

Um zur Arbeit zu kommen, muss ich erst den Berg hinunterfahren und dann in einen anderen Bus umsteigen. Dort wo ich umsteige, sind nicht viele Menschen unterwegs. Und so früh um kurz vor acht waren auch noch nicht viele Autos unterwegs. Ich stand also ganz alleine an dieser riesigen Kreuzung herum und wartete auf grün. Ja, ich bin sehr gesetzestreu. Seitdem mir mal einer erzählte hat, er musste 150 Shekel bezahlen (das sind ungefähr 30 Euro), weil er bei rot über die Ampel lief und ein Polizist ihn anhielt, versuche ich nicht mehr bei rot zu gehen. Ich kann mir das einfach nicht leisten.

Also ich stand da so rum und träumte vor mich hin als mir plötzlich etwas Schweres auf den Kopf fiel. Ich dachte zuallererst an Vogelscheiße, aber dafür war es zu schwer. Dann dachte ich an einen Stein und dass es dass dann wohl jetzt wäre für mich. Ich wusste auch nicht, ob dieses Etwas noch auf meinem Kopf war und traute mich auch nicht es zu checken. All diese Gedanken liefen alle innerhalb einer Sekunde ab, bis mir einfiel, dass da auf der Kreuzung diese Krähe gesessen hatte, die jetzt nicht mehr da war. Und das war auch genau das Gefühl, was ich hatte, Vogelfüsse auf meinem Kopf.

Ich lief weiter zur nächsten Bushaltestelle und dachte die ganze Zeit an diesen Vogel. Ich validierte meine Busfahrkarte an diesem Automaten, der immer dieses ewig laute Geschrei abgibt, also hielt ich mir ganz schnell die Ohren zu, damit ich das nicht hören musste. Und da stand er, einen Schritt oder vielleicht zwei von mir entfernt. Ich sah ihn und hatte dieses komische Gefühl, dass ich ihn kennenlernen werde. Wir schauten uns immer wieder an, aber ich lächelte nicht und er auch nicht. Im Bus setzte er sich dann in meine Nähe, aber ich schaute ihn nicht an. Ich dachte mir: "Wenn ich aussteige, lächel ich ihn einfach an. Mir kann ja dann nichts mehr passieren." Und ich habe das tatsächlich gemacht. Das allererste Mal in meinem Leben habe ich jemanden angelächelt, an dem ich interessiert war. Und er lächelte zurück, zweimal. Und ich stieg aus dem Bus aus. Aber er nicht aus meinem Kopf. 

Als ich zu meiner jährlichen Arbeitsuntersuchung kam, war da dieser Typ, den ich dann nochmal beim Augenarzt traf. Und natürlich sagten wir hallo und unterhielten uns. Ein Gespräch unter Kollegen. Er war Chemiker oder Physiker, und arbeitete für irgendeine Firma, die zum Technion gehört...sehr aufregend!!! Aber so wie er aussah, erwartete man auch keine Spannung. Als er mit seiner Untersuchung fertig war, gab er mir die Hand und stellte sich vor und ich sagte meinen Namen. Das hatte er sich wahrscheinlich die ganze Zeit überlegt und dann seinen ganzen Mut zusammengenommen. Ich war freundlich. Ich traf ihn dann nochmal beim Hauptarzt, weil wir unsere Unterlagen dort abgeben mussten. Ich hätte nicht gedacht, ihn nochmal zu treffen. Wahrscheinlich hatte er auf mich gewartet, denn als ich ihn ansprach, warum er immer noch hier sei, sagte er mir irgendwas von er müsse seinen Chef anrufen und stand auf, als ich auf dem Weg nach draussen war. Ich sagte ihm, ich müsse arbeiten gehen und lief hinaus ohne ihn weiter zu beachten. So ist das Leben.

Ich hatte diese Woche ganz viele Experimente geplant und wollte ein anderes meiner Projekte so gut wie abschliessen, diese Woche. Aber ALL meine Zellen waren kontaminiert. Das war wie ein Fluch in den letzten zwei Monaten. Jedesmal, wenn ich an meinem Erfolg arbeitete, passierte irgendwas, so als hätte irgendjemand was dagegen, dass ich erfolgreich war. Aber ich lasse mich ja nicht mehr unterkriegen und sagte das in Gedanken zu dem Wesen, was meinen Erfolg boykottierte. Also taute ich neue Zellen auf und später fiel mir auch noch ein, dass ja jemand aus dem anderen Labor von mir neulich Zellen bekommen hatte, von der mich mir jetzt welche holte. Alles was heute schief gelaufen war, wurde ganz schnell wieder in Ordnung gebracht. 

Entweder will jemand meinen Erfolg zerstören oder ich werde geprüft, wie ernst ich es meine, wieviel Durchhaltevermögen ich habe. Aber ich gebe nicht so schnell auf, das ist bekannt. Ich mache immer weiter auch wenn ich nicht mehr an den Erfolg glaube. Was bleibt mir denn auch anderes übrig?

Dienstag, 21. Januar 2014

Die, denen die Männer hinterherlaufen und die, die den Männern hinterherlaufen

Es gibt zwei Arten von Frauen: die, denen die Männer hinterherlaufen und die, die den Männern hinterherlaufen.


Von denen, denen die Männer hinterherlaufen, gibt es zwei Sorten; die, die geheiratet werden und die, mit denen die Männer schlafen wollen. Die Frauen, denen die Männer hinterherlaufen, egal aus welchem Grund halten die ganze Macht der Welt in ihren Händen. Sie werden angerufen und ausgeführt zu Dates, sie werden zum Essen oder ins Kino eingeladen, MANN denkt an ihren Geburtstag und sie bekommen Geschenke. Die Männer reparieren ihnen die Autos, renovieren ihnen die Wohnung und tragen die schweren Taschen. Wenn sie traurig sind, werden die Männer alles tun, damit sie wieder lächeln. Wenn sie sauer sind, werden ihnen Blumen geschickt und sie werden um Verzeihung gebeten. Sie können tun, was sie wollen, ob gut oder schlecht, sie werden verehrt werden von den Männern. Und ein großer Teil von ihnen wird auch geheiratet werden. Und sie werden  immer nur in glücklichen Beziehungen leben, in Beziehungen, in denen sie bestimmen, aber ohne dass der Mann das jemals merken wird oder wenn er es merkt, wird es ihm gefallen. Selbst wenn die eine Beziehung scheitern sollte, werden sie schnell eine neue finden, weil sie können sich den Einen, der am besten zu ihnen passt, aussuchen aus all den Männern, die ihnen hinterherlaufen.

Dann gibt es die Anderen, die, die den Männern hinterherlaufen. Diese Frauen gehen auch auf Dates, aber sie werden dazu nicht eingeladen. Die Männer gehen mit ihnen auf Dates aus Langeweile oder weil sie schön sind, auch mal, weil sie Lust auf Sex haben. Sie bekommen keine Geschenke, weil sich eigentlich auch keiner wirklich dafür interessiert, wann sie Geburtstag haben. Ihnen werden keine Blumen geschickt, und sie werden nicht um Verzeihung gebeten. Im Gegenteil, sind sie sauer, ist er sauer und es wird ihnen das Gefühl gegeben, dass sie Schuld seien. Sie leben auch nicht in glücklichen Beziehungen eher in on and off Beziehungen, wo das "on" oft nur aus Sex besteht und nicht aus gemeinsamen Treffen und Unternehmungen und Liebe. Sie können sich niemanden aussuchen und enden fast immer mit einem, der gar nicht zu ihnen passt, kein Interesse daran hat, sie zum Lächeln zu bringen, oder gar glücklich zu machen. Sie enden mit den Losern, weil das immer noch besser ist als ganz alleine zu sein.

Haben die einen Liebe verdient und die anderen nicht? Nein - Liebe haben beide verdient, die, denen, die Männer hinterherlaufen und auch die, die den Männern hinterherlaufen. Der Unterschied ist, dass die einen ganz tief und fest in ihrem Herzen wissen, dass sie nur das Beste verdient haben, während die anderen ganz tief und fest daran glauben, dass sie Liebe nicht verdient hätten, dass sie etwas dafür tun müssten, dass sie sich Liebe verdienen müssten, so wie man sich Geld beim Job verdient. 

Ist das eine bewusste Entscheidung zu welcher Gruppe Frauen man gehört? Nein, man wird da hinein geboren, es ist in den Genen. Die einen werden geliebt und die anderen laufen der Liebe hinterher und die läuft vor ihnen weg mit großen schnellen Schritten. Sollte man sich dann einfach umdrehen und vor der Liebe weglaufen? Das funktioniert leider auch nicht. Meiner Meinung nach kann man nichts dagegen tun. Man ist was man ist und damit muss man leben. Werden die Frauen, die den Männern hinterherlaufen, irgendwann mal Liebe finden in ihrem Leben? Ich glaube nicht!

Dienstag, 14. Januar 2014

Babies und Hightech-Geeks

14. Januar 2014

Ich muss es leider zugeben, ich bin neidisch und das macht mir schlechte Laune, richtige schlechte Laune, fürchterlich schlechte Laune. Worauf ich eigentlich so neidisch bin? Auf meine zwei Arbeitskollegen mit ihren dicken Babybäuchen, ihren Hightech-Geeks, die viel Geld nach Hause bringen, so dass sie sich schicke Sachen und ein Auto leisten können. Ich kann noch nicht einmal mit ihnen im Café essen gehen.

Ich bin neidisch auf ihre Familien, ich bin neidisch auf ihre Jugend, ich bin neidisch, dass sie jemanden an ihrer Seite haben, der alles mit ihnen mitmacht, was sie vorhaben. Ich bin neidisch, dass sie ihre Entscheidungen nicht alleine treffen müssen. Ich bin neidisch, dass sie jemanden haben, der sich mit ihnen die Erziehung der Kinder teilt. Ich bin neidisch, dass sie nicht alleine schlafen müssen, dass sie jemanden haben, an den sie sich jede Nacht ankuscheln können oder der sich an sie ankuschelt. Ich bin neidisch auf ihren Charakter, der dazu geführt hat, dass sie mit jemandem zusammen sind. Ja, und Neid vergiftet meine Seele und meine Chance, selbst mit einem Highteck-Geek auszugehen.

Irgendwas hatte ich wohl gesagt, oder nicht gesagt, als er letzte Woche angerufen hatte. Denn obwohl er vom Kaffeetrinken gehen geredet hatte - zugegeben hatte ich nicht viel dazu gesagt - hat er sich seitdem nicht mehr gemeldet. Seit dem Anruf bin ich verwirrt. Vorher war alles klar für mich, ich war ihm hinter her gerannt und er hat mir höflich die indirekte Ablehnung gegeben. Wir hatten auch nur einmal vorher telefoniert, nachdem ich gefragt hatte, ob wir telefonieren könnten anstatt zu texten. Jetzt nachdem er mich angerufen hatte einfach so, weiß ich nicht mehr, was ich von all dem halten soll. Und um das raus zu bekommen, müsste ich mit ihm reden und ihm sagen, wie ich mich fühle bei der ganzen Sache. Und was er eigentlich denkt? Ich hatte mir auch nie Gedanken darüber gemacht, ob ich ihm eigentlich gefallen hatte nach unserem ersten Date. Das kam mir überhaupt nicht in den Sinn, dass ich ihm vielleicht nicht gefallen habe. Aber nachdem er mir gesagt hatte, dass ich schön sei und er versucht hatte, mich zu küssen, ging ich einfach davon aus, dass ich ihm gefallen hatte. Mir fällt gerade ein, dass unser erstes Date im September war. Das ist doch crazy, seit vier Monaten warte ich auf ein zweites Date - das muss aufhören. Auf die eine oder andere Weise muss das aufhören. Ich muss mit ihm reden. Das ist der einzige Weg, um aus diesem Dilemma wieder raus zu kommen. Jeden Tag denke ich an ihn, mein erster Gedanke, wenn ich morgens aufwache, ist er, weil er in meinen Träumen ist.


Montag, 13. Januar 2014

ob sich wohl mein Leben ändert

13. Januar 2014

Ich habe mich gehen lassen, am Wochenende und am Sonntag. Anstatt mich zu zwingen nachzudenken und was Sinnvolles mit meinem Tag zu tun, habe ich nur Serien geguckt.

Es riecht nach Frühling draußen. Es ist zwar erst Mitte Januar, aber es riecht schon nach Frühling. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann es die anderen Jahre anfing nach Frühling zu riechen. Aber ich liebe diesen Geruch und ich liebe diese Jahreszeit mehr als alle anderen Jahreszeiten, vor allem hier in Israel ist der Frühling wie der Sommer in Deutschland. Es ist also warm, aber nicht zu sehr. Der israelische Frühling beginnt genauso wie in Deutschland im März. Jetzt im Januar riecht es zwar schon nach Frühling, aber wie der Frühling in Deutschland riecht und zugegeben ist es auch gerade ziemlich warm. Dieses Jahr hat es auch kaum geregnet. Ich mag auch den Regen und die heftigen Gewitter, die es hier im Winter gibt. Leider zu wenige davon in diesem Jahr. Allerdings ist es in der Wohnung dann immer kalt und nass und nur der Schimmel fühlt sich wohl. Aber gut, man kann nicht alles haben. 

Wie gesagt, ich mag den Frühling und seine Gerüche am meisten. Der Geruch nach Frische gepaart mit dem Geruch nach frisch gewaschener Wäsche auf der Straße macht mich für einen kurzen Augenblick glücklich. Der Geruch des Neuanfangs gibt Hoffnung auf ein besseres Jahr, ein besseres Leben. 

Gestern bin ich mit meiner Arbeitskollegin zusammen im Bus gefahren und sie hat plötzlich gesagt: "Mal sehen, ob sich mein Leben dieses Jahr ändert." Das ist eine ziemlich starke Aussage einfach so aus dem Nichts heraus. Auf meine Frage, ob sie an irgendetwas Genaueres gedacht hätte, antwortete sie irgendwas über die Renovierung ihrer Wohnung, aber ich spürte, dass das nicht das war, woran sie eigentlich gedacht hatte. Es war irgendwie spooky, irgendwas war da um sie herum, was sie nicht sagen wollte, ich aber spüren konnte. 

Auf jeden Fall fiel mir auf, dass sich mein Leben in diesem Jahr auf jeden Fall grundlegend ändern wird, denn entweder müssen wir im August zurück nach Deutschland gehen oder ich finde einen Mann, der mich liebt und den ich auch liebe oder jemand heiratet mich einfach so, damit ich bleiben kann. Ich möchte schon, dass mein Sohn die Schule hier beendet. Wir brauchen noch drei Jahre in Israel. Das muss doch zu machen sein?

Wochenende

10. Januar 2014

Freitag –Wochenende. So wie ich mich jede Woche aufs Wochenende freue, habe ich auch Angst davor.

Die schönste Zeit der Woche ist der Freitag morgen, wenn mein Sohn in der Schule ist und ich einfach Zeit nur für mich habe. Machen kann, was ich will bis ich um 13 Uhr unter die Dusche und zum Supermarkt hetze. Und dann fängt die schlechte Laune an, wenn ich die Einkäufe nach Hause schleppe und die Wohnung sauber machen muss. Ich war noch nie so faul wie ich jetzt gerade bin.

Im Moment bin ich süchtig nach „Desperate Housewives“. Vor sieben Jahren als wir nach Israel gingen, hatte ich meine letzte Folge gesehen und konnte dann nie einen Anschluss finden. Aber jetzt habe ich im Fernsehen eine Funktion gefunden, wo man ALLE Serien, die im israelischen Fernsehen ausgestrahlt werden, sehen kann. Seitdem schaue ich eine Folge nach der anderen. Die zweite und dritte Staffel habe ich schon geschafft.

Ansonsten sind die Freitag Abende immer gleich. Ich verbringe sie alleine.

Sonntag, 12. Januar 2014

Sonntag morgen ist schrecklich

12. Januar 2014

Sonntag morgen ist soo schrecklich. Der erste Arbeitstag der Woche. Alles geht wieder von vorne los. Der gleiche tägliche Trott. Obwohl ich ich eigentlich einen interessanten Job habe, naja mit Sicherheit ist mein Job interessanter als der vieler Anderer. Das wird mir gerade beim Schreiben bewußt. Wenn man so drinsteckt in seinem Job und alle Leute, die einen umgeben, das gleiche sind wie man selbst, merkt man gar nicht mehr, dass das für andere aufregend und interessant erscheint.


Habe das Editing meines Papers fertig. Ich hoffe, meiner Chefin gefällt das Paper so wie es jetzt geschrieben ist und ich überlege immer noch, ob ich sie fragen soll, ob ich corresponding author werden kann. Das würde meine Karriere vielleicht ein bisschen pushen. Sollte vielleicht endlich mal anfangen, an meiner Karriere zu arbeiten und nicht immer nur darauf zu warten, dass irgendwas passiert. Weil mit Sicherheit wird nichts einfach so passieren. Nicht in der Karriere und nicht in der Liebe.

Wochenende (2)

11. Januar 2014

Wochenenden sind wirklich die schlimmste Zeit der Woche gefüllt mit Langeweile, Einsamkeit und Depression. Ich kann mich nicht dazu bringen, raus zu gehen, obwohl die Sonne scheint und es tolles Wetter draußen gibt. Also sitze ich wieder vor dem Fernseher und begebe mich in das Leben der „Desperate Housewives“ und vergesse meine eigene Misere, wenigstens versuche ich es.

Außerdem warte ich auf einen Anruf,  und eine Einladung zum zweiten Date. Wäre der Samstagt nachmittag nciht ideal dafür? Ich bin mir allerdings auch nicht so sicher, ob ich überhaupt gerade bereit bin zum Daten. Wie habe ich letztens gehört: „Ich befinde mich gerade zwischen zwei Enttäuschungen.“ Das ist ein sehr zynischer Weg, die Sache zu betrachten, aber irgendwie wahr. Und vielleicht könnte das ja auch ein Weg sein, darüber zu lachen.

Ich weiß nicht, wie lange ich eigentlich noch auf unser zweites Date warten soll. Jedes Mal, wenn er sich meldet, bin ich wieder total aufgeregt und dann meldet er sich nicht wieder. Wer versteht das denn? Wovor hat er denn Angst? Vor mir? Oder vor der Veränderung? Oder ist er auch einfach nur faul? Oder vor der Veränderung?

Veränderung kann Angst machen, große Angst. Ich habe große Angst vor Veränderungen, obwohl ich sie aber auch ständig brauche, um am Leben zu bleiben. Täglicher Gleichgang, Tag ein Tag aus, Woche um Woche, Monat um Monat, ein Jahr nach dem anderen, immer das gleiche macht mich depressiv, katatonisch, unbeweglich, hoffnungslsos. Und trotzdem habe ich Angst vor großen Veränderungen. Und vielleicht ist das mein unbewußter Trigger,mich ständig selbst zu boykottieren, wenn ich jemanden treffe, der mir gefällt.


Und dann die Angst vor der Ablehnung, indirekt oder direkt, egal. Also bleibe ich zu Hause, in meinen vier Wänden und lebe das Leben der anderen, der fiktiven Figuren in einer Serie. Und überlege, ob ich ihn anrufen soll.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Manchmal hält das Leben doch Überraschungen bereit....

9. Januar 2014

Leider muss ich doch zugeben, dass dem so ist. Das Leben kommt manchmal mit einer Überraschung um die Ecke. Hatte ich gestern morgen noch gesagt, es gäbe keine Überraschungen in meinem Leben, wurde ich doch gleich am Abend eines anderen belehrt. Und das war wirklich eine Riesenüberraschung. War das gestern der Tag der Rückkehr?

Ich bin so aufgeregt. Gestern hatte ich einen Anruf, mit dem ich im Leben nicht gerechnet hätte. Ich muss dazu aber die ganze Geschichte erzählen.

Mein letztes Date, was ich hatte, im September oder vielleicht im Oktober war das Aufregendste, was ich jemals hatte. Es begann mit einem magischen Moment. Ich war so aufgeregt, dass ich kaum denken konnte. Ich stand am Meer, wartete auf ihn und bei jedem nicht so gut aussehenden Mann betete ich, dass es bitte nicht er ist. Und dann plötzlich stand er vor mir und alles passierte in einer Sekunde, dass ich dachte, wow wie attraktiv er ist und dass er sagte: "Wie schön Du bist." Es war magisch. Es war so magisch, dass ich mich für einen Augenblick in einer anderen Welt befand.

Das Date war dann aber leider ein Desaster. Weil ich so aufgeregt war, konnte ich nicht mehr sprechen und nicht mehr denken und ich wollte mich nicht mit meinem schlechten hebräisch blamieren. Und außerdem hatte ich mir wohl einige Gesten angewöhnt, die Desinteresse zeigen. Außerdem war mein Schutzengel Angst wieder mal zu eifrig und hat mich davon abgehalten, jeden Moment zu fühlen bis zum Schluss. Er hatte so wunderschöne Hände, lange schlanke Finger. Ich fahre total auf Hände ab. Als er meine Hand nahm, durchzuckten Blitze meinen ganzen Körper. Und rote Lichter alarmierten mich: Nicht verlieben, nicht verlieben, nicht verlieben!!! Er erinnerte mich an jemanden, der mir vor sechs Jahren das Herz gebrochen hatte, und es war mir vollkommen klar, dass er das gleiche vorhatte. Ich fragte mich, was das Universum wohl vorhatte, ihn mir zu schicken. Um über mein gebrochenes Herz vor sechs Jahren drüber hinwegzukommen? Wollte das Universum, dass ich lerne, die ganze Geschichte beim zweiten Mal besser zu machen? Das passierte gerade definitiv sowieso nicht. Ich verkackte dieses Date so dermassen.
Nicht nur dass ich meine Sprache verloren hatte, ich hatte auch noch Bier mit Fanta bestellt, obwohl ich gar nicht wirklich Lust darauf hatte, während er Cider ohne Alkohol trank. Ich präsentierte mich ein bisschen asozial während er eher der musische Intellektuelle war. Und ich hatte das Gefühl, total dumm zu sein, dumme Dinge zu sagen und meine Intelligenz verloren zu haben. Später versuchte er mich auch noch zu küssen, aber das war mir echt zu früh. Obwohl er es total romantisch tat, er sagte zu mir, ich solle meine Augen schliessen und als ich ihn kurz vor meinen Lippen spürte, machte ich die Augen wieder auf. Ich brauche halt lange, um Vertrauen zu haben. Und die ganze Zeit hielt er meine Hand. Ich mag das. Aber als er mich an der Bushaltestelle absetzte, sagte er nichts, und ich auch nicht. Deswegen fuhr ich mit gemischten Gefühlen nach Hause, mit dem Gefühl einen schönen Abend gehabt zu haben, und mit dem Gefühl, dass er sich nicht noch einmal melden wird.

Und seit diesem Tag renne ich ihm hinterher, immer wieder ein bisschen. Zwei Wochen später textete ich ihm, dass ich ihn nicht vergessen kann, an seinem Geburtstag, der zufällig auch meiner war, gratulierte ich ihm. Und jedesmal sagte er zu mir, dass wir uns treffen werden. Das heisst, die meisten unserer Gespräche fanden per SMS statt oder per gmail-messenger. Und dann plötzlich gestern der Anruf!!!!!!!!!!! Ein Anruf!!!!!!!!!!! Keine SMS, keine Email sondern ein Anruf!!!!!!!!! Das war die größte Überraschung gestern, mit de ich im Leben nicht gerechnet hatte. Und jetzt bin ich wieder total aufgeregt und denke schon den ganzen Tag an ihn. Und ich hoffe, dass er sich schnell wieder meldet und wir uns treffen - das wäre dann unser zweites Date nach drei Monaten? Naja, abwarten. Er war schon mal zurückgekehrt und hatte mich zum Film bei ihm zu Hause eingeladen, was einer Einladung zum Sex gleich kam, was ich ihm mit meiner Berliner direkten Art gleich mal aufs Brot schmierte und dann ein riesiges schlechtes Gewissen hatte und zwei Nächte nicht schlafen konnte und davon dann auch noch Herzrhythmusstörungen hatte. Und danach war er wieder für einige Wochen verschwunden. Aber diesmal war es ein Anruf. Aber ich muss abwarten, wie ich gestern gesagt habe, NICHTS TUN sondern abwarten. Und mit meinem Leben weiter machen. Ich lerne gerade ganz viel Geduld.


Mittwoch, 8. Januar 2014

Die schlimmste Ablehnung ist die indirekte Ablehnung

Die schlimmste Ablehnung ist die indirekte Ablehnung, die stumme Ablehnung, die subtile, die die immer wieder Hoffnung schürt und weckt und aufrecht erhält. Die, die offensichtlich keine Ablehnung ist, aber eigentlich schon, aber man kann sie nicht greifen und nicht begreifen und fühlt sich schuldig, denkt, wenn man irgendetwas anders gemacht hätte, dann wäre aus dem "Vielleicht" vielleicht ein "Ja" geworden.


Was ist indirekte Ablehnung? Das ist, wenn jemand nett zu einem sagen, dass man sich nochmal trifft, es aber so nicht meinen und jedesmal, wenn man nachfragt, irgendetwas vorhaben. Und sich dann nicht mehr melden.

Indirekte Ablehnung ist auch, wenn jemand einfach nicht mehr anruft, nachdem er einem wochenlang erzählt hat, dass er einen lieben würde. Ja, es gibt sie all diese Spieler da draußen und man muss sehr vorsichtig sein.

Zwei Fragen, die sich stellen:
1. Wäre aus dem "vielleicht" ein "ja" geworden, wenn man sich anders verhalten hätte? - Definitiv NEIN!!!! Es ist nicht unsere Schuld. Es ist niemandes Schuld, wenn ein Date, ein zweites Date oder eine Beziehung nicht funktionieren. Es bedeutet nur, dass zwei Menschen nicht zusammen passen oder dass der Eine mehr empfindet als der Andere. Da gibt es keine Schuld! Nur, wenn man ein anderer Mensch gewesen wäre, die Lebensumstände andere gewesen wären, die Erfahrungen andere gewesen wären, hätte es vielleicht niemals ein "vielleicht" sondern gleich ein "ja" gegeben. Man weiß das nicht. Aber ganz falsch ist es, sich zu zerfleischen und sich selbst die Schuld zu geben. Frauen neigen oft dazu, sich selbst die Schuld zu geben, wenn die Dinge nicht gut laufen. Ich neige ganz besonders dazu, mich ständig schuldig zu fühlen. Egal, was passiert, ich fühle mich schuldig. Und ich entschuldige mich auch andauernd. Und lese dann all diese Bücher über Beziehungen und wie man sich als Frau verhalten soll. Dann fühle mich mich noch schuldiger, weil die meisten Seiten sagen, man hat ständig glücklich zu sein oder wenn man es nicht ist zu spielen. Bestimmt ist es richtig, dass Depression nicht wirklich attraktiv ist, aber wenn man dem Anderen nicht mal sagen darf, dass man ihn vermisst oder ihn gerne sehen würde und immer nur gut gelaunt und schwer beschäftigt spielen muss, läuft der Andere doch auch weg, weil er denkt, man hätte kein Interesse. Die Balance zu finden, zwischen glücklich sein faken und nicht auf seinen Anruf zu warten und ihm das Gefühl geben, dass man Interesse hat, ist wohl das Schwerste. Obwohl ich glaube, dass wenn der Richtige kommt, einer, der sich verliebt hat, der der für einen bestimmt ist, dann kann man nicht so viel falsch machen. Man muss all diese Spiele nur spielen, wenn man selbst verknallt ist, der Typ aber nicht. 

2. Kann man sich vor indirekter Ablehnung schützen? Ja und Nein!
Erstmal zum Nein, das ist leicht. Nein, weil man sich vor nichts 100% schützen kann. Man kann nur das Risiko minimieren, indem man eine Regel beachtet. Ergreife nie die Initiative als Frau. Ich weiß, ich weiß, die modernen Frauen, vor allem in Deutschland glauben, wenn sie irgendetwas, was sie sich erkämpft haben, wieder aus der Hand geben, wären sie keine emanzipierten Frauen mehr. Aber das ist Quatsch. Emanzipation heißt nicht, aufzuhören, eine Frau zu sein. Dem Mann die Beziehung führen zu lassen, heißt auch nicht, nicht mehr emanzipiert zu sein. Es bedeutet nur, mal nicht über alles die Kontrolle zu haben. Es ist auch vollkommen okay, wenn der Mann bezahlt. Das macht einen nicht zur Hure und auch nicht abhängig. Alles das, habe ich in Israel und aus meinen Beziehungsbüchern gelernt. Frau zu sein bedeutet, sich fallen zu lassen, zu fühlen und zu genießen, aber nicht zu planen, zu organisieren und zu bezahlen. Das muss er machen. Und das schützt vor indirekter Ablehnung. Wir, Frauen, machen einfach gar nichts. Wir warten ab und daten mehrere Männer gleichzeitig, so dass wir nicht auf einen fixiert sind und nicht auf seinen Anruf warten. Wir haben unser eigenes unabhängiges Leben, immer auch wenn wir in einer festen Beziehung sind. Nur dass wir dann nicht mehr daten, natürlich. Und daten heißt nicht mit jemandem ins Bett gehen. Ganz wichtig. 
Also wenn wir nicht indirekt abgelehnt werden wollen und auch nicht direkt, dann machen wir NICHTS!!!!!!!!!!!!!! außer "Ja" zu sagen, wenn er sich meldet. Und ja sagen wir natürlich nur, wenn wir das wollen. Wir dürfen auch nein sagen. Dann haben wir ihn abgelehnt und das ist der richtige Weg rum. Männer jagen, Frauen lehnen ab oder sagen ja.

Dienstag, 7. Januar 2014

The struggle ends where commitment begins?

7. Januar 2014

The struggle ends when commitment begins?

Je länger man darüber nachdenkt, umso wahrer wird es. Aber um zur Wahrheit zu kommen, muss man erstmal darüber nachdenken, was struggle und was commitment bedeutet.

Google translate übersetzt struggle mit Kampf, Anstrengung, Schinderei, Quälerei und commitment mit Engagement, Verpflichtung, Einsatz, Zusage, Bindung, Festlegung. 
Und genau das trifft es wohl. Struggle ist anstrengende Qual und commitment eine bindende Zusage. 

Wird also die anstrengende Qual nur noch zur Anstrengung oder sogar zum Spass, wenn man eine bindende Zusage abgibt? An eine Sache, an einen Partner, an die Arbeit? Ist eine anstrengende Qual leichter zu ertragen, wenn man sich der Sache verschrieben hat? Wenn man mit Leib und Seele und Überzeugung dabei ist, ist es dann nicht mehr anstrengend? 

Warum tun sich dann so viele Menschen so schwer, eine bindende Zusage zu einer anstrengenden Beziehung abzugeben, wenn die doch dann aufhört, anstrengend zu sein und beschliessen stattdessen, die eine Beziehung zu verlassen und eine neue zu beginnen, die aber auch wieder anstrengend ist. Suchen wir die Anstrengung in einer Liebesbeziehung? Oder suchen wir die Leichtigkeit in einer Liebesbeziehung und sowie es anstrengend wird, laufen wir davon, um wieder Leichtigkeit zu finden? Trifft dieses Statement überhaupt zu auf eine Liebesbeziehung? Oder wird eine Beziehung nicht erst anstrengend, wenn man eine bindende Zusage abgegeben hat?  Ganz ehrlich - ich weiß das nicht. Mit Liebesbeziehungen hatte ich noch nie Glück. Sie waren noch nie leicht und auch nie bindend, immer nur anstrengend. Vor allem für mich. Anstrengend, Emotionen zu kontrollieren, anstrengend, mich zu zwingen, nichts zu tun, anstrengend, zu überlegen, was man machen kann, wenn man sich das nächste Mal trifft, anstrengend, Dates zu organisieren, anstrengend, zu den Dates hinzufahren, anstrengend, immer was zum Erzählen zu finden, anstrengend, zu gefallen, anstrengend, nicht dumm zu erscheinen, anstrendend, nett zu sein, anstrengend, sexy zu sein, anstrengend, alles richtig zu machen, anstrengend, immer das Richtige zu sagen, anstrengend, Angst zu haben, verlassen zu werden...

Ein Commitment würde alles viel einfacher machen...aber ein Commitment wofür? Offensichtlich gehören zu einem Commitment zu einer Beziehung immer zwei. Um dorthin zu kommen, muss man einige Hürden überspringen und die sind anstrengend und erschöpfend. Wäre es einfacher, wenn ich eine feste Zusage zum Daten abgeben würde? Das wohl eher nicht. Aber eine feste Zusage zu mir selbst, wenn ich eine feste Zusage zu mir an mich abgeben würde? Würde das Leben dann einfacher werden? Würde das Daten dann einfacher werden? Aber was bedeutet das - eine feste Zusage zu mir selbst abgeben? Mir treu zu bleiben? Mir selbst bewusst zu werden, zu sein und zu bleiben, mich nicht zu verlieren, meine Zeit nicht zu verplempern? Wie kann das sich selbst bewusst sein, dazu beitragen, besser mit dem Leben klar zu kommen? 

Darüber werde ich noch ein bisschen mehr nachdenken müssen...



Montag, 6. Januar 2014

Ist Loyalität gut oder dumm?

6. Januar 2014

Ich habe heute gelogen ohne dass es mir körperlich weh tat. Ich habe bei meiner Arbeitskollegin so getan als wüsste ich nicht, dass sie schwanger ist. Aber ich wusste es schon, weil es mir eine andere gesagt hatte, obwohl sie es nicht weiter erzählen durfte. So etwas würde ich nie machen. Ich meine, ich tratsche auch gerne über andere...wer macht das nicht, aber wenn mir jemand Geheimnisse anvertraut, dann bleiben diese Geheimnisse bei mir, geheim. Selbst wenn die Person, die mir ein Geheimnis anvertraut hat, ein Geheimnis über mich verraten würde, würde ich ihr Geheimnis immer noch bei mir behalten. 

Ja, ich bin so loyal oder so doof? Ich schwanke, ich bin mir unsicher, ob das eine gute Eigenschaft ist oder eine dumme? Wie in allen Bereichen des Lebens würde ich sagen, gibt es keine einfache Antwort, kein Ja oder Nein. Und es gibt kein Nein ohne Ja und kein Ja ohne Nein. Es kommt darauf an. Es kommt auf die Situation an, es kommt auf die Lebensumstände an. Und was am Wichtigsten ist, es kommt darauf an, wie man sich selbst fühlt mit dem Bewahren von Geheimnissen und mit dem Verraten von Geheimnissen. Und es kommt natürlich auch auf die Art des Geheimnisses an. Und auf die andere Person.

Ist Loyalität gut oder dumm? Im Großen und Ganzen ist Loyalität eine gute Eigenschaft. Ein Mensch, der loyal ist, ist ein Mensch, auf den man sich verlassen kann in jeder Hinsicht. Jemand, bei dem man sicher ist. Das ist sehr wichtig, nicht nur in der heutigen Zeit, das war immer wichtig. Die Frage ist nur, wem soll man Loyalität entgegenbringen? Jedem, der daher kommt oder nur dem Menschen, der selbst loyal ist und damit meine Loyalität verdient hat? Hier fängt dann nämlich die Dummheit an, wenn man jedem gegenüber loyal ist, auch gegenüber den Verrätern. Mit der Loyalität ist es wohl wie mit der Liebe. Man muss genau prüfen, wem man seine Loyalität und sein Herz gibt, so dass man nicht verarscht wird. Also, sollte man immer zuallererst sich selbst gegenüber loyal sein und nur sich selbst und immer, immer, immer. Immer sich selbst gegenüber loyal sein, sich nicht selbst verraten. Das ist am allerschwersten, weil dafür muss man sich selbst erst mal lieben oder wenigstens mögen. Oder ist mögen nicht sogar schwieriger als lieben?


Ist das Alleinsein selbstgewählt?

5. Januar 2014

Ich habe einen Freund in London. Vor fast 20 Jahren habe ich mal ein Jahr in London gelebt und studiert und dort hatte ich ihn kennengelernt, an der Uni. Ich war am University College London. Davon abgesehen, dass der ganze Aufenthalt ziemlich schlecht organisiert war, weil mir niemand dabei half und weil ich gegen tausend Widerstände kämpfen musste und anstatt mir mal zu helfen, wurden mir lauter Steine in den Weg gelegt, so dass alles nur noch schwieriger wurde. Naja, das war vor fast 20 Jahren und ist nicht mehr zu ändern. Wollte ja auch nicht mehr in der Vergangenheit leben.

Auf jeden Fall hat mein Freund in London es auch total schwer, jemanden zu finden. Und er schrieb mir, dass er sich damit abgefunden hätte, alleine zu bleiben. Naja, ich will gar nicht alles zusammenfassen. Ich übersetze einfach unsere Emails.

Meine Kommentare habe ich in Klammern gesetzt und in rot markiert.

Ich schrieb ihm ein gutes erfolgreiches Neues Jahr.

Er antwortete: "Nicole - yay! Wie geht es Dir? Ich habe natürlich an Dich gedacht - wahrscheinlich hast Du besseres Wetter, wo Du bist. Wie geht es Dir? (Wenn Leute zweimal oder öfter fragen, wie es einem geht, dann freuen sie sich erstens wirklich von einem zu hören und zweitens wollen sie wirklich wissen, wie es einem geht). Hast Du irgendwas an Silvester gemacht? Ich muss immer noch für ein Examen in der ersten Woche des Jahres lernen, das ist ein bisschen ärgerlich. Ich glaube, ich werde zu alt zum Lernen, obwohl ich das schon lange sage. Weißt Du, Du bist definitiv zu alt, wenn die meisten in der Klasse halb so alt sind wie Du. Wie geht es der Familie? Hast Du irgendwas an Weihnachten gemacht? Wir haben unser Haus dekoriert wie immer (wann wirst Du uns wieder besuchen kommen?) Es ist mein erstes Weihnachten seit ein paar Jahren. Es ist schön wieder mal zu Hause zu sein. Habe nicht viel gemacht außer zu lernen. War ein paarmal im Theater - war in Musicalstimmung. (Als ich damals in London war, hatte ich ihn ins Theater und in Musicals geschleift, er ist dabei geblieben, ich war seitdem nie wieder). Wow, ist es wirklich 2014? Wo geht die Zeit bloss hin? Ich hoffe, Du hast ein bisschen Spaß."


Als ich all den Kram über Weihnachten und Silvester gelesen hatte, wurde ich ärgerlich. Ich hatte ihm schon tausendmal gesagt, dass ich all diese Feiertage nicht mag und einer der Gründe, warum ich nach Israel gegangen war, war, dass ich kein Weihnachten und kein Silvester mehr wollte. Aber man kann dem leider nicht entgehen. Naja, auf jeden Fall hat es mich dazu animiert, mal wieder all meine Gefühle rauszulassen.


Meine Antwort an ihn: "Das Wetter hier ist okay. Nur drinnen, in der Wohnung ist es kalt. (Es gibt keine Heizungen in Israel, nur eine Klimaanlage, die auch heizt, aber das kostet soviel Geld und es ist laut und sowie man sie ausschaltet, ist es wieder kalt. Alles ist kalt und nass in der Wohnung, nur der Schimmel fühlt sich wohl). Ich hasse das, aber ich erinnere mich gerade, dass es in England genauso war, immer kalt in der Wohnung (dort gab es auch keine normale Heizung) und manchmal war es drinnen kälter als draußen.

Ich habe gar nichts an Silvester gemacht. Und ich hatte Dir doch immer wieder gesagt, dass ich Weihnachten und Silvester nicht mag. (Oh, hatte ich das wirklich geschrieben? Das war sehr unnett). Einer der Gründe, warum ich nach Israel kam, war, dass ich nicht mehr dazu gezwungen sein wollte, das alles zu feiern. Ich fühle keine Verbindung zu diesen Feiertagen und besonders im Dezember fühle ich immer diese tiefe Traurigkeit und ich hasse alle Leute, die mich dazu überreden wollen, dass ich meine Einstellung ändern muss und dass es doch so toll ist, Weihnachten und Silvester oder den Geburtstag zu feiern. Wenn ich wüsste, mit wem ich das alles feiern sollte, würde ich es vielleicht ja sogar tun.

Ich denke, Du tust so viel. Gehst zum Theater und all das, und alles allein. Ich mache gar nichts allein. Ich gehe noch nicht einmal mehr zum Meer alleine. Es ist so deprimierend und ich habe das Gefühl, das Alleinsein macht mich langsam wahnsinnig. Wie gehst Du damit um? Aber Du hast wenigstens keine Probleme mit Leuten zu sprechen, wenn ich mich recht erinnere. Ich spreche kaum mit Leuten. Darum ist auch mein hebräisch immer noch schlecht. (Ich bewundere jeden, der Dinge alleine macht, alleine ins Kino oder Theater geht oder auch nur ins Cafe, Leute, die alleine reisen. Ich kann das alles nicht. Erstens bin ich dafür viel zu unorganisiert, ich würde wahrscheinlich nirgendswo ankommen, zweitens habe ich Angst davor, Leute anzusprechen. Ich will auch nicht wirklich, dass mich jemand anspricht. Wenn die Einen ansprechen und dann wieder gehen, weil die Konversation mit mir nicht prickelnd ist, dann ist das schlimmer als von vornherein mit niemandem zu reden. Ich weiß, ich weiß, das ist Weglaufen vom Leben,  Weglaufen von Möglichkeiten und Chancen und das Verhindern von Überraschungen. Also wähle ich es mir jeden Tag selbst aus, alleine zu sein und nicht mit jemandem zu reden? Es ist anstrengend für mich, mit Leuten zu reden, wenn ich sie nicht kenne. Manchmal auch, wenn ich sie kenne. Ich muss das alles vorbereiten und darüber nachdenken, wie ich die Leute anspreche und wie ich mein Anliegen erkläre. Dann bin ich so aufgeregt, dass mich niemand versteht und hinterher bin ich über mich selbst wütend, dass ich so bin wie ich bin und es nicht besser hinkriege und nicht netter sein kann. Was wieder darauf hinausläuft, dass es besser ist, mit niemandem zu reden.)

Ich versuche, mich ans Leben zu gewöhnen und an die Tatsache, dass es für mich keine Überraschungen mehr zu bieten hat, dass sich nichts ändern wird und dass ein Tag nach dem anderen vergeht bis wir letztendlich unseren letzten Tag haben...es ist sehr traurig und ohne Sinn und von Tag zu Tag ist es schwerer für mich, mit der Sinnlosigkeit des Lebens klar zu kommen. (Ich denke gerade, ob wohl deswegen manche Menschen jedes Fest, was sich ihnen bietet, feiern, weil sie eigentlich im Grunde ihres Herzens auch die Sinnlosigkeit des Lebens spüren und nicht daran erinnert werden wollen? Ich wünschte, ich könnte auch so sein, einfach vor mich hinleben ohne über die Sinnlosigkeit nachzudenken. Man braucht Liebe dafür. Nur die Liebe gibt dem Leben einem Sinn.)

Wie ist es bei Dir? Du klangst so positiv, warst auch immer positiv und ich hoffe, ich werde Dich nicht mit meiner Depression deprimieren...."
Und ich fragte noch lauter Kram über die Examen und über die Familie.


Und ich erhielt eine lange Antwort:

"Um ehrlich zu sein, fühle ich mich ähnlich wie Du und ich weiß, was Du meinst die Feiertage betreffend. Ich feiere nichts, als frei zu haben, Geschenke, Schokolade und dass die meisten Leute gute Laune haben. Ich weiß, was Du meinst, dass das Leben keine Überraschungen bereit hält, aber ich denke, dass ich was tun muss. Vielleicht hält mich das am Weitermachen. Keine Freundin oder Familie und dann denke ich, dass ich auch zu alt bin oder zu stur, um diesen Weg einzuschlagen. Ich meine, ich glaube, Du musst flexibel sein in einer Beziehung und ich war das nie. Natürlich ist es deprimierend: Ich habe ein teures Telefon (ich brauchte das in Schottland wegen des Internets), aber niemand ruft mich an oder schreibt eine SMS. Deine Email war die einzige von zweien. Die andere Email war von einer Schwester aus dem Wohnheim in Schottland. Ich spreche mit Menschen über sinnlose Dinge. Ich habe beschlossen, dass das okay für mich ist.


Gut, der Punkt ist, dass ich beschlossen habe, dass es so ist. Wie ein Mädchen mal so elegant formulierte: wenn ich mit jemandem schlafen will, muss ich wahrscheinlich dafür bezahlen. (Dieser Satz ist sooo traurig, dass es weh tut). Ich habe festgestellt, dass es nicht genug Zeit gibt im Leben, um alles zu haben und alles zu tun. Also habe ich mir überlegt, was ich will im Leben und das ist Kultur anzusammeln. Ich muss das alleine machen, aber ich warte immer noch darauf, Dich irgendwo hin auszuführen, Reisen und ein naturwissenschaftlicher Doktor. (Er ist schon ein MD, also ein Arzt mit Dr. davor)

Ja auch ich frage mich, ob ich wahnsinnig werde unter diesen Umständen, aber ich denke, es ist okay: Ich bin wahnsinnig - also akzeptiere ich es einfach. Das Gegenteil davon ist gegen sich selbst zu kämpfen und gegen sich selbst zu siegen und das ist nicht gesund.

All die Versuche, in der Gegenwart zu leben haben mich schlecht gelaunt und mürrisch gemacht (ich weiß genau, was er meint, das ständige Versuchen, jemand anders zu sein, damit man sich besser fühlt, und man schafft es doch nicht, gegen sich selbst zu kämpfen, versagt in dem Kampf gegen sich selbst und fühlt sich noch schlechter, nicht nur, weil man sich sowieso schon schlecht fühlt, weil man sich schlecht fühlt, jetzt auch noch, weil man versagt hat bei dem Versuch, sich besser zu fühlen.)


Und ich gab eine lange Antwort:

"Das alles klingt so traurig und deprimierend für mich. Sind unsere Leben so verlaufen, weil wir denken, dass wir es nicht besser verdient haben und deshalb hat sich alles so entwickelt, wie es sich entwickelt hat oder ist unser Leben so wie es vorherbestimmt ist und wir fangen an, uns damit abzufinden, damit anzufreunden? Ich bin mir noch nicht sicher, was die Wahrheit ist. Ich habe festgestellt, dass ich viele Dinge getan habe, weil ich eigentlich nicht wirklich wollte, dass sich etwas ändert oder weil ich zu faul war und teilweise auch, weil ich daran gewöhnt bin zu jammern und jammern ist so viel einfacher als etwas zu ändern. 

Wenigstens habe ich verstanden, dass man seine Persönlichkeit nicht ändern kann. Man muss sich wohl so akzeptieren, wie man ist, egal, was passiert. Scheint mir, dass der erste Schritt auf dem Weg ist, sich selbst zu lieben. Und es scheint mir, als hättest Du Deinen Weg gefunden. Aber bist Du auch glücklich? Ich meine, ist das, was Du machst auch das, was Du machen willst?

Ich glaube, in dem Moment, wenn du dafür bereit bist, ich meine WIRKLICH bereit, wirst Du jemanden finden. Ich denke, es gibt jemanden für Dich da draußen. Und für mich auch. Wir sind keine schlechten Menschen, es gibt Menschen, die viel schlimmer sind als wir, die verheiratet sind. Deshalb werden wir auch jemanden finden."

Er war nicht so richtig einverstanden mit dem was ich sagte und was ich aus seiner Email gelesen hatte:

"Danke für Deine Worte. Ich bin nicht wirklich glücklich, denke ich, aber ich bin auch nicht so deprimiert. Ich glaube zu wissen, wo ich stehe, macht mich glücklich. Ich wollte viel positiver klingen, dass ich einen Weg oder irgendwas gefunden habe. Ich wollte betonen: ich will keine Freundin oder eine Frau oder Kinder. Ich wollte mal und es stimmt, manchmal bin ich einsam, aber Freundinnen sind zu aufwendig und ich bin zu eingefahren, um mich zu ändern. Ich streite mich selten mit jemandem; wenn Du in einer Beziehung bist oder eine Familie hast, streiten die Menschen viel. Und Du kannst machen, was Du willst und wenn es nur so simple Dinge sind wie was Du im Fernsehen oder im Kino oder im Theater sehen willst (ich für meinen Teil denke, das ist sowas von Pillepalle was im Fernsehen läuft und außerdem kann man solche kleinen Konflikte lösen, in dem man einfach einen zweiten Fernseher kauft und dann also BITTE, ist das wirklich wichtiger was im Fernsehen läuft als einen Partner zu haben, der mit einem durch dick und dünn geht? Ich für mich habe eine Antwort darauf, Fernsehen ist  definitv nicht wichtiger, aber ich verstehe seinen Punkt, aber es ist ein sehr egoistischer Punkt. Es macht doch auch viel mehr Spaß z.B. gemeinsam einen Film zu sehen und die Emotionen, das gemeinsame Erlebnis zu teilen als seinen Kopf durchzusetzen, WAS man guckt. Man kann wohl nur eins, egoistisch sein und einsam oder kompromissbereit und zu zweit).

Ich glaube, bis zu einem bestimmten Punkt kann man seine Persönlichkeit ändern. Aber die Frage ist, ob man wahrhaftig zu sich selbst ist und ob es es wert ist (das glaube ich nicht, ich glaube nicht, dass Menschen sich ändern...man kann sein Verhalten ändern, aber sein Wesen nicht...) Als ich ein Teenager war, habe ich verschiedene Arten von Humor entwickelt und Wege gefunden, mit den Menschen zu reden, weil ich wollte, dass sie mich mögen. Jetzt interessiert mich das nicht mehr. 

Das kann nicht sein, dass Du ein schlechter Mensch bist und niemand dachte das, so geh diesen Weg nicht, wie Ophrah sagen würde. Schöne Mädchen haben immer ein Problem, was nicht gut aussehende Typen nicht haben. Es gibt immer Männer, die ihnen hinter her rennen, aber ungefähr 99% von ihnen wollen nur Sex. Die meisten Mädchen wollen das nicht - die Welt funktioniert verkehrt herum. (Na, da hat er aber ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Männer sind halt so. Sie wollen immer Sex und natürlich wollen sie Sex von schönen Frauen und nicht von hässlichen. Die Hässlichen heiraten sie dann. Die Frage, die sich daraus ergibt, wann hört der Sex auf und wann fängt die Liebe an, also wann ist es okay, Sex zu haben? Und verlieben sich Männer nicht auch manchmal nach dem Sex? Oder während des Sex oder sind sie dann doch nur in den Sex verliebt und nicht in die Frau? Und ist Schönsein ein Hindernis auf dem Weg zum Traualtar? Führt Schönsein nur ins Bett, aber nicht zur Hochzeit? Ich verliebe mich grundsätzlich beim Küssen. Deswegen ist für mich und mein Herz das Küssen schon gefährlich. )


Ich hab auch nochmal was dazu zu sagen, war ein langer Tag:

Ich habe aus Deinen Worten gelesen, dass Du alleine bist, weil Du alleine sein willst. Das ist ein ziemlich guter Grund, keinen Partner zu haben. Ich verstehe Dich, es ist schwierig, mit anderen Menschen aus zu kommen, besonders wenn sie einem nahe stehen und wenn man Angst davor hat, sie zu verlieren. Ich möchte auch nicht streiten, es erschöpft mich und schwächt mein Selbstwertgefühl, wahrscheinlich weil sowieso keins vorhanden ist. Aber nichtsdestotrotz glaube ich, dass es möglich ist, eine Beziehung zu haben, Liebe zu finden ohne permanent zu streiten. Man muss Kompromisse finden, aber nicht streiten. Eine Beziehung, die auf Liebe und Verständnis und Toleranz beruht und gegenseitigem Zuhören. Ich bin mir sicher, dass das existiert.

Ich habe so viele Jahre in dieser Beziehung festgesteckt, die gar keine war. Wir haben nicht nur einen Krieg geführt und aus jeder Schlacht in jedem Krieg bin ich mit dem Gefühl raus gegangen, die  Schlacht verloren zu haben. Aber jedesmal, wenn ich stundenlang geheult hatte, und obwohl ich wie Hölle litt, fühlte ich mich lebendig. Diese Kriege waren soviel besser als alleine zu sein. Bis ich zu dem Punkt gelangte, wo ich dachte, dass irgendwas nicht in Ordnung ist, dass es einen besseren Weg geben muss, sich lebendig zu fühlen. Und seitdem ich die Hoffnung auf ihn aufgegeben habe, finde ich auch niemand anderen mehr. Es ist als wäre mit ihm auch die Hoffnung auf Liebe gestorben. Seit einiger Zeit gehe ich noch nicht einmal mehr zu Dates. Irgendwie haben mich die Schlachten mit ihm am Leben erhalten und haben mich dazu motiviert, weiter zu machen in dem Dating Game immer mit der Hoffnung, jemanden zu finden, der mich liebt, in den ich mich verlieben würde, der mich von ihm befreit. 

Außerdem erst jetzt seitdem ich über 40 bin, ist es so viel schwieriger, jemanden zu finden. Ich wusste immer, dass das passieren würde und ich wusste auch, dass das langsam passieren würde. Aber ich würde immer noch gerne den Einen finden, der mich so akzeptiert wie ich bin und der mit mir alt werden will. Ich kann mich selbst nicht mehr sehen alleine vor dem Fernseher. Ich bin bereit für alle Kompromisse.

Sonntag, 5. Januar 2014

Kann man den Zug durchs Leben mal kurz anhalten?

4. Januar 2014

Wir haben heute einen Jahrestag. Heute vor sieben Jahren sind wir in Israel angekommen. Wir das sind mein Sohn und ich. Es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen, so schnell ist die Zeit vergangen. Mein Sohn war damals acht und jetzt ist er 15! Und irgendwie habe ich gar nicht gemerkt, wie er groß geworden ist.

Ich komme mir vor, als säße ich in einem Zug, der so schnell ist, dass ich nicht sehen kann, was draußen, außerhalb des Zugs passiert. Manchmal hält er ganz kurz an, ich steige aus, schaue mich ein bisschen um und dann rast er auch schon weiter, immer mit mir. Ich sitze ganz alleine in diesem Zug. Manchmal steigt jemand ein und an der gleichen Haltestelle auch gleich wieder aus. Manchmal steigt jemand ein in meinen Zug und fährt eine Station mit, aber das kommt eher selten vor. Und manchmal an den Haltestellen, an denen ich kurz Luft schnappe, steht immer wieder der gleiche Mann. Jemand, genauso verkorkst und verrückt wie ich. Die einzige immer wiederkehrende Konstante in meinem Leben. Er rast in seinem eigenen Zug und manchmal treffen sich unsere Züge an der gleichen Haltestelle. Dann taucht er auf für diesen kurzen Augenblick, um dann gleich wieder in seinem eigenen Zug zu verschwinden. So fühle ich mich gerade in meinem Leben, mein einsamer rasender Zug, in den niemand einsteigen will, aber aus dem ich gerne aussteigen möchte, aber er hält nicht lange genug an, um mir die Möglichkeit zu geben, mich mal umzuschauen und vielleicht in den Zug eines anderen einzusteigen oder jemanden in meinen Zug einzuladen für mehr als eine Station? Für eine gemeinsame Reise an einen unbekannten Ort.

Ich frage mich, was mit meinem Zug wohl nicht stimmt, dass niemand einsteigen will oder sofort oder an der nächsten Haltestelle wieder aussteigen will? Warum steigt man aus einem Zug wieder aus? Der offensichtlichste Grund ist wohl der, dass man seine Zielhaltestelle erreicht hat. Oder man fährt in die verkehrte Richtung, weil man den falschen Zug gewählt hat. Oder man hat seinen eigentlichen Zug verpasst und nimmt einfach jeden Zug, der kommt, um irgendwie auf Umwegen zum Ziel zu kommen? Oder der Zug ist zu voll. Oder der Zug ist dreckig. Naja, mein Zug ist nicht voll und auch nicht dreckig, vielleicht ein bisschen unaufgeräumt. Vielleicht sollte ich mir an der nächsten Haltestelle ein bisschen mehr Zeit lassen, um besser zu kontrollieren, wer in meinen Zug einsteigt?


Freitag, 3. Januar 2014

Ein Kochtag

3. Januar 2014

Sein Leben zu ändern, ist schwerer als ich gedacht hatte. Naja, eigentlich nicht, d.h. ich wusste schon, dass das nicht leicht sein würde. Bin heute morgen doch wieder ein bisschen versumpft zu Hause vor dem Computer, im Schlafanzug, Candy Crush spielend, bin erst aus dem Haus gegangen als ich eigentlich geplant hatte, wieder zu Hause zu sein. Aber immerhin bin ich aus dem Haus gegangen, zum arabischen Supermarkt, und zum Gemüsemarkt, den Berg hinunter nach Hadar.

Ja, wir wohnen in Haifa, Israel. Auf den Bildern kann man das bekannteste Gebäude Haifas sehen, den Tempel der Bahai inmitten des Bahai-Garten. Auf dem Bild hier links der Tempel bei Nacht von der Deutschen Kolonie aus und unten rechts den Blick auf den Hafen von oben auf dem Berg.
Die Bahai ist eine Religion mit ungefähr 5 bis 8 Millionen Anhängern weltweit, die im Iran entstanden ist. Der Tempel in Haifa ist der Todesschrein eines der Religionsstifter, namens Bab. Wenn Ihr mehr darüber wissen wollt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahaitum
Die Deutsche Kolonie, die sich rechts und links von der Strasse befindet, ist von den Templern gebaut worden. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Tempelgesellschaft
Heute voll mit Restaurants und Cafés. 


Der Blick von oben vom Berg hinunter auf den Bahaitempel, auf den Hafen und aufs Meer ist am schönsten am Abend, wenn alle Lichter an sind. Auch die Schiffe auf dem Meer sind erleuchtet.  Auf der anderen Seite des Meeres kann man Akko, Nahariyya und RoshHaNikra sehen. In RoshHaNikra ist Israel an dieser Stelle zu Ende, danach fängt dann der Libanon an. Nach Rosh HaNikra kann man einen Ausflug machen, es gibt dort Höhlen, die mit Wasser gefüllt sind, zu denen man mit einer Seilbahn hinunterfährt. Es gibt dort auch einen Zaun zum Libanon, aber keinen Grenzübergang.
Manchmal gehe ich abends dorthin, wo man auf die Bucht von Haifa sehen kann, schaue aufs Meer, beobachte die Schiffe und denke über den Tag nach oder was mich gerade beschäftigt. 

Aber ich wollte jetzt gar nicht soviel über Haifa reden.
Sondern über meinen Tag heute. Ich hatte mir vorgenommen, den Tag heute zu nutzen und für die ganze Woche vorzukochen, so dass erstens mein Sohn jeden Tag was zu essen hat und sich aussuchen kann, worauf er gerade Lust hat und außerdem muss ich dann abends immer nur aufwärmen und kann mir das tägliche Kochen sparen. Und ich wollte mal was Neues ausprobieren, etwas, was ich noch nie gemacht hatte. Ich suchte mir aus meinen gesammelten Rezepten sieben aus, die mir interessant erschienen, machte eine Einkaufsliste und wie ich schon vorher sagte, fuhr zum arabischen Supermarkt und zum Markt.

Und ich glaube, ich habe ein neues Hobby gefunden. Kochen hat mir doch tatsächlich heute Spaß gemacht. Ich kann es kaum fassen. Und die Indische Kichererbsensuppe war die beste Suppe, die ich jemals gekocht habe.
Hier das Rezept:
Man braucht 400 g Suppengemüse, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, frischen Ingwer (ca. 3 cm), Garam Masala (hatte ich nicht gefunden, also stattdessen habe ich eine orientalische Gewürzmischung benutzt), Nussöl, ca. 1 l Gemüsebrühe, 1 Dose Kichererbsen, 1 Dose geschälte Tomaten, 300 g Kartoffeln; Kurkuma und Koriander.

Das Suppengemüse wird gewaschen. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer werden geschält. Alles wird gewürfelt. Das Öl wird in einem Topf erhitzt, das Gemüse, die Zwiebeln, der Knoblauch und der Ingwer dadrin angebraten. 1 1/2 Teelöffel Garam Masala, Kurkuma, Salz und Pfeffer werden untergerührt. Knapp mit Brühe bedecken, kurz aufkochen und 20 min zugedeckt garen lassen.
Währenddessen werden die geschälten und gewürfelten Kartoffeln gar gekocht, Kichererbsen und Tomaten samt Saft dazugegeben, wenn die Kartoffeln weich sind.
Das Suppengemüse wird fein püriert, untergemischt und aufgekocht. Der gehackte Koriander wird dazugegeben und wenn man will, kann man noch Schafskäse untermischen (meiner Meinung nach hatte es ohne den Schafskäse besser geschmeckt).

Und dann habe ich noch einen Nudel-Spinat-Auflauf mit Nüssen gekocht.
Hier das Rezept:
Man braucht 250 g Reisnudeln, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 500 g Blattspinat (ich habe tiefgefrorenen geraspelten verwendet), Nüsse, Olivenöl, Rosinen, Salz und Pfeffer, 1 Dose Kichererbsen, 100 g Schafskäse und geriebenen Käse.

Die Reisnudeln nach Packungsanweisung kochen. Abgiessen und gut abtropfen lassen (das hatte leider vergessen, weil ich das Rezept wieder nicht richtig gelesen hatte, deswegen waren die Reisnudeln am Schluss ein bisschen pappig). Zwiebeln und Knoblauch werden gehackt und der Spinat vorbereitet, je nachdem frischer Blattspinat gewaschen und getrocknet und TK-Spinat aufgetaut. Das Olivenöl wird im Topf erhitzt und die Zwiebel zusammen mit dem Knoblauch goldgelb gebraten, die Nüsse werden dazugegeben und kurz geröstet, dann kommen die Rosinen und der Spinat dazu und bei geschlossenem Deckel so lange geköchelt bis der Spinat zusammenfällt oder aufgetaut ist. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zimt abschmecken. Die Kichererbsen lässt man abtropfen und der Schafskäse wird zerbröckelt. Die Reisnudeln, den Spinat und den Schafskäse und die Kichererbsen in eine gefettete Auflaufform schichten. Mit geriebenem Käse bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 30 min backen.

War auch lecker. Und wir haben noch soviel übrig, das reicht noch für zwei weitere Tage. Und damit verabschiede ich mich für heute. Das halbe Wochenende ist schon wieder vorbei und morgen gibt es den langweiligsten Tag der Woche - Samstag!  

Donnerstag, 2. Januar 2014

Wie macht man das - in der Gegenwart leben?

2. Januar 2014

Welches beeindruckende, weltbewegende, revolutionäres Erlebnis hatte ich heute?

habe gerade auf Fractal Enlightments auf facebook https://www.facebook.com/FractalEnlightenment folgendes gelesen:

"Wenn Du traurig sein willst, lebe in der Vergangenheit.
 Wenn Du besorgt sein willst, lebe in der Zukunft.
 Wenn Du zufrieden leben willst, dann lebe in der Gegenwart."

Das ist keine neue Erkenntnis, dass man in der Gegenwart leben soll, um zufrieden und glücklich zu sein, aber so explizit und auf den Punkt gebracht, so dass auch ich es verstehen kann, ich meine WIRKLICH verstehen, mit dem Herzen verstehen, habe ich es noch nie gelesen. Irgendwie leben wir ja wohl immer entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wann lebt man schon in der Gegenwart, also ich meine wirklich in der Gegenwart, die die Vergangenheit, die vor 30 Sekunden passiert ist, ausschließt? Ist das überhaupt möglich?

Ich glaube, es ist möglich mit ganz viel Disziplin. Mit ist irgendwann klar geworden und wenn ich das sage, dann  meine ich wirklich klar geworden, mit dem Herzen klar geworden, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Und daran muss man sich jeden Moment, wenn man in der Vergangenheit steckt und sei es auch nur die, die erst 30 Sekunden her ist, erinnern...dass man es nicht mehr ändern kann. Was geschehen ist, ist geschehen. 

Manchmal kann eine Sekunde das ganze Leben verändern. Ich habe mir in der Vergangenheit schon viele Beziehungen kaputt gemacht, weil ich dem einen Impuls nicht widerstehen konnte und in einer Sekunde war es vorbei, was zwei Sekunden davor noch existierte. Und ich habe dann tage-, wochen-, und monatelang bereut. Und immer wieder den Moment neu erlebt, den Moment, der nicht mehr zu verändern war. Und anstatt nach vorn zu blicken, weiter zu machen - manchmal hilft es ja auch sich zu entschuldigen - aus den Fehlern zu lernen, habe ich in der einen Sekunde, in der alles schief gelaufen war, gelebt. 

Heute mache ich das nicht mehr. Ich weiß, dass alles, was mir passiert war, so passiert war, weil es so passieren musste aus welchem Grund auch immer. Und dass Vergangenheit nicht veränderbar ist, sondern, dass man nur versuchen kann, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Wenn man sich denn erinnert. Und ich habe die gleichen Fehler immer wieder gemacht, weil ich mich nicht immer erinnerte und weil ich es auch nicht wirklich anders wollte, bis ich einfach genug  hatte davon. Das war dann der Moment, als ich das Gefühl hatte, erwachsen zu werden. Dafür musste ich nach Israel gehen und 40 Jahre alt werden.

Und auch über die Zukunft denke ich nur noch ganz wenig nach. Das heißt, ich mache mir schon Gedanken darüber, wie ich mein Leben gestalten werde in der nahen Zukunft, aber ich mache mir keine Sorgen mehr, die  mich nachts nicht schlafen lassen. Auch das hilft nicht. Man muss etwas tun, um seine Zukunft zu kreieren, sonst sitzt man eines Tages wieder da und denkt darüber nach, warum man in der Vergangenheit nicht dieses oder jenes getan hat...ihr versteht, was ich meine. Aber sich Sorgen machen, trägt nicht dazu bei, die Zukunft zu kreieren, sondern nur dazu, nichts im Leben zu erreichen. Also, in diesem Sinne - etwas tun und die Zukunft auf sich zukommen lassen, denn sie kommt so oder so!!!!


Mittwoch, 1. Januar 2014

Ein neues Jahr, ein neuer Blog

1. Januar 2014

Heute ist der erste Tag des neuen Jahres 2014 und ich habe mich dazu entschlossen, diesen Blog zu schreiben. Ein Blog über mein Jahr 2014, über jeden Tag meines Jahres 2014. Warum schreibe ich diesen Blog? Weil ich diesen Spruch fand: Heute ist die erste leere Seite eines 365 Seiten langen Buches. Schreibe ein gutes Buch! Ein Spruch von Brad Paisley, ein amerikanischer Sänger und Songwriter laut google. Ich kenne seine Musik nicht, aber  diese Zeilen von ihm, die jemand im Facebook gepostet hat, haben mich beeindruckt. Also, werde ich versuchen, jeden Tag des neuen Jahres intensiv zu leben, das Beste draus zu machen. Ein Buch zu schreiben, bei dem ich am Schluss in 365 Tagen sagen kann, dass es ein gutes Buch geworden ist. Außerdem ein Weg, mich selbst zu zwingen, dorthin zu kommen.

Das neue Jahr 2014 hat mit Neumond begonnen, ein Ereignis, was es nur alle 19 Jahre gibt. Das alleine ist schon etwas Besonderes. Neumond ist in der Esoterik ein Zeichen für einen Neubeginn. Also fangen wir das neue Jahr 2014 mit einem extra symbolischen Neubeginn an. Außerdem löst das Jahr 2014 das Jahr 2013 ab, ein Jahr, was für viele ein Unglücksjahr war. Auch für uns. Mein Vater hatte zwei Herzinfarkte und meine Mutter hat sich nach ihrer ersten Hüftoperation das Bein ausgekugelt. Aber beide fühlen sich wieder gut, und das obwohl sie schon 81 und 76 sind. Mir persönlich sind 2013 keine schlechten Dinge passiert, nicht mehr oder weniger als all die anderen Jahre davor. Dazu gehören gescheiterte Dates und sich selbst auflösende Freundschaften. Aber auch wieder aufgelebte Freundschaften sind dabei und eine Publikation nach vier Jahren. (Ich bin Wissenschaftlerin und zu meinem Beruf gehört dazu, mindestens einmal im Jahr etwas zu publizieren). Doch eine schlechte Sache ist mir passiert in 2013. Ich habe die Mäusekolonie sterben lassen, weil ich sowas von überhaupt keine Ahnung hatte, wie man Mäuse aufzieht und dann waren sie plötzlich zu alt und wollten sich nicht mehr vermehren und alle Versuche, sie wieder auf den Weg zu bringen, scheiterten. Das war wirklich wirklich ein riesen Desaster...

Das neue Jahr wird hoffentlich ein besseres Jahr werden. Und ich habe mir natürlich auch einiges vorgenommen. Erstens, muss ich unbedingt abnehmen. Seit ich vor nunmehr zehn Monaten aufgehört habe zu rauchen, habe ich ungefähr 10 Kilo zugenommen, die müssen wieder runter. Unbedingt!!! Nicht nur, dass ich  total unsexy aussehe, vor allem fühle ich mich so. Also, werde ich mich heute im Fitnesstudio anmelden. Außerdem muss ich einen neuen Job finden und das sollte auch nicht nur ein neuer Job sein, sondern ich möchte weiterkommen in meiner Karriere, d.h. meine eigene Forschung auf den Weg bringen und meine eigenen Ideen verwirklichen, wenigstens versuchen muss ich das. Weiter als Postdoc durch die Gegend zu dümpeln, ist nicht das, was mich glücklich macht. Außerdem muss ich einen Weg finden, noch drei Jahre in Israel bleiben zu können, damit mein Sohn die Schule beenden kann. Ja, seit sieben Jahren wohnen wir hier und ich habe keinen einzigen Tag bereut. Es waren gute Jahre und schwere Jahre, und sehr schwere Jahre, Jahre voller Abenteuer und Jahre voller Einsamkeit, aber keinen einzigen Tag möchte ich missen, jetzt in der Retrospektive kann ich das sagen. Oft hatte ich mir gewünscht, einfach zu sterben, aber das funktioniert nicht. Wünsche ans Universum werden nur erfüllt, wenn sie sowieso vorgesehen sind, die guten wie auch die schlechten. Das glaube ich, ich glaube ganz fest daran, dass alles was uns passiert im Leben passiert aus einem bestimmten Grund, den wir nicht immer genau verstehen, aber irgendwann wird uns der Grund klar.
Außerdem glaube ich auch ganz fest daran, dass alles, was wir tun, vorbestimmt ist. Also der große Plan, so Dinge wie ob wir studieren, was wir studieren, ob wir heiraten, ob wir Kinder haben, wo wir leben und wie lange wir wo leben und wie lange wir überhaupt leben. All diese Dinge sind vorherbestimmt, wenn wir geboren werden. Das war schon immer ein Streitthema zu Hause als ich noch ein Kind war.

Heute morgen war ich noch guter Dinge bis meine Chefin kam und zu mir meinte, dass etwas falsch sei bei dem, was ich geschrieben hatte und sie befürchtet jetzt, dass unsere Ergebnisse nicht gut genug seien, irgendsowas. Ich wußte gar nicht, wovon sie sprach, hatte ich ja mein Manuskript nicht auswendig gelernt. Aber ich fühlte mich schlecht. Ich wußte noch gar nicht, worum es ging und sie wußte noch gar nicht, wo der Fehler lag, aber gleich erzählte sie mir, dass alles blöd war, was ich geschrieben hatte? Später kam sie nochmal und meinte, sie hätte jetzt den Link gefunden und zeigte mir einen Satz aus einem Paper, das ich ihr gegeben hatte, und las mir etwas vor, was ich ihr schon vor 10 Minuten so gesagt hatte. Das hat mich runtergerissen, aber sowas von. Bin ich es ja von meiner Mutter gewöhnt, dass sie mir ständig Dinge als große wissenschaftliche Neuheiten präsentiert, die sie in der Apothekenzeitung gelesen hat, die ich ihr schon Monate vorher erzählt hatte. Vielleicht ist meine Chefin ja auch so. Das Blöde ist nur, dass sie dann denkt, alles kommt aus ihrem Kopf und aus meinem kommt nichts Gutes. Und ich traue mich jetzt auch nicht mehr zu fragen, ob sie mir den corresponding author überlässt, sie schreibt sowieso alles komplett um. Meine Karriere steckt fest. Und ich habe manchmal das Gefühl, dass ich immer wieder gegen eine Gummiwand laufe, die mich wieder zurückwirft, dann starte ich wieder in der Mitte des Zimmers und wenn ich ein bisschen vorankomme, laufe ich wieder gegen diese Gummiwand. Da muss man doch mal rauskommen? Oder ist es noch nicht meine Zeit?