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Dienstag, 28. Januar 2014

Ein komischer Tag

27. Januar 2014

Heute hatte ich einen komischen Tag, ein Tag, an dem viele Dinge passierten. Ein Tag, der nicht langweilig war sondern so wie ein normaler Tag für normale Menschen ist. Und das alles nur, weil früh aufgestanden war, früh das Haus verlassen hatte und mich schon mal gut fühlte, weil ich das geschafft hatte. 

Ich hatte früh aufstehen müssen, weil ich um 8.30 Uhr einen Termin hatte. Ich hatte mir die Haare gewaschen und so Zeugs reingemacht, damit meine Wellen natürlich und glänzend fallen, ohne struppig zu sein. Ich fand mich toll heute morgen.

Um zur Arbeit zu kommen, muss ich erst den Berg hinunterfahren und dann in einen anderen Bus umsteigen. Dort wo ich umsteige, sind nicht viele Menschen unterwegs. Und so früh um kurz vor acht waren auch noch nicht viele Autos unterwegs. Ich stand also ganz alleine an dieser riesigen Kreuzung herum und wartete auf grün. Ja, ich bin sehr gesetzestreu. Seitdem mir mal einer erzählte hat, er musste 150 Shekel bezahlen (das sind ungefähr 30 Euro), weil er bei rot über die Ampel lief und ein Polizist ihn anhielt, versuche ich nicht mehr bei rot zu gehen. Ich kann mir das einfach nicht leisten.

Also ich stand da so rum und träumte vor mich hin als mir plötzlich etwas Schweres auf den Kopf fiel. Ich dachte zuallererst an Vogelscheiße, aber dafür war es zu schwer. Dann dachte ich an einen Stein und dass es dass dann wohl jetzt wäre für mich. Ich wusste auch nicht, ob dieses Etwas noch auf meinem Kopf war und traute mich auch nicht es zu checken. All diese Gedanken liefen alle innerhalb einer Sekunde ab, bis mir einfiel, dass da auf der Kreuzung diese Krähe gesessen hatte, die jetzt nicht mehr da war. Und das war auch genau das Gefühl, was ich hatte, Vogelfüsse auf meinem Kopf.

Ich lief weiter zur nächsten Bushaltestelle und dachte die ganze Zeit an diesen Vogel. Ich validierte meine Busfahrkarte an diesem Automaten, der immer dieses ewig laute Geschrei abgibt, also hielt ich mir ganz schnell die Ohren zu, damit ich das nicht hören musste. Und da stand er, einen Schritt oder vielleicht zwei von mir entfernt. Ich sah ihn und hatte dieses komische Gefühl, dass ich ihn kennenlernen werde. Wir schauten uns immer wieder an, aber ich lächelte nicht und er auch nicht. Im Bus setzte er sich dann in meine Nähe, aber ich schaute ihn nicht an. Ich dachte mir: "Wenn ich aussteige, lächel ich ihn einfach an. Mir kann ja dann nichts mehr passieren." Und ich habe das tatsächlich gemacht. Das allererste Mal in meinem Leben habe ich jemanden angelächelt, an dem ich interessiert war. Und er lächelte zurück, zweimal. Und ich stieg aus dem Bus aus. Aber er nicht aus meinem Kopf. 

Als ich zu meiner jährlichen Arbeitsuntersuchung kam, war da dieser Typ, den ich dann nochmal beim Augenarzt traf. Und natürlich sagten wir hallo und unterhielten uns. Ein Gespräch unter Kollegen. Er war Chemiker oder Physiker, und arbeitete für irgendeine Firma, die zum Technion gehört...sehr aufregend!!! Aber so wie er aussah, erwartete man auch keine Spannung. Als er mit seiner Untersuchung fertig war, gab er mir die Hand und stellte sich vor und ich sagte meinen Namen. Das hatte er sich wahrscheinlich die ganze Zeit überlegt und dann seinen ganzen Mut zusammengenommen. Ich war freundlich. Ich traf ihn dann nochmal beim Hauptarzt, weil wir unsere Unterlagen dort abgeben mussten. Ich hätte nicht gedacht, ihn nochmal zu treffen. Wahrscheinlich hatte er auf mich gewartet, denn als ich ihn ansprach, warum er immer noch hier sei, sagte er mir irgendwas von er müsse seinen Chef anrufen und stand auf, als ich auf dem Weg nach draussen war. Ich sagte ihm, ich müsse arbeiten gehen und lief hinaus ohne ihn weiter zu beachten. So ist das Leben.

Ich hatte diese Woche ganz viele Experimente geplant und wollte ein anderes meiner Projekte so gut wie abschliessen, diese Woche. Aber ALL meine Zellen waren kontaminiert. Das war wie ein Fluch in den letzten zwei Monaten. Jedesmal, wenn ich an meinem Erfolg arbeitete, passierte irgendwas, so als hätte irgendjemand was dagegen, dass ich erfolgreich war. Aber ich lasse mich ja nicht mehr unterkriegen und sagte das in Gedanken zu dem Wesen, was meinen Erfolg boykottierte. Also taute ich neue Zellen auf und später fiel mir auch noch ein, dass ja jemand aus dem anderen Labor von mir neulich Zellen bekommen hatte, von der mich mir jetzt welche holte. Alles was heute schief gelaufen war, wurde ganz schnell wieder in Ordnung gebracht. 

Entweder will jemand meinen Erfolg zerstören oder ich werde geprüft, wie ernst ich es meine, wieviel Durchhaltevermögen ich habe. Aber ich gebe nicht so schnell auf, das ist bekannt. Ich mache immer weiter auch wenn ich nicht mehr an den Erfolg glaube. Was bleibt mir denn auch anderes übrig?

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