Sein Leben zu ändern, ist schwerer als ich gedacht hatte. Naja, eigentlich nicht, d.h. ich wusste schon, dass das nicht leicht sein würde. Bin heute morgen doch wieder ein bisschen versumpft zu Hause vor dem Computer, im Schlafanzug, Candy Crush spielend, bin erst aus dem Haus gegangen als ich eigentlich geplant hatte, wieder zu Hause zu sein. Aber immerhin bin ich aus dem Haus gegangen, zum arabischen Supermarkt, und zum Gemüsemarkt, den Berg hinunter nach Hadar.
Ja, wir wohnen in Haifa, Israel. Auf den Bildern kann man das bekannteste Gebäude Haifas sehen, den Tempel der Bahai inmitten des Bahai-Garten. Auf dem Bild hier links der Tempel bei Nacht von der Deutschen Kolonie aus und unten rechts den Blick auf den Hafen von oben auf dem Berg.
Die Bahai ist eine Religion mit ungefähr 5 bis 8 Millionen Anhängern weltweit, die im Iran entstanden ist. Der Tempel in Haifa ist der Todesschrein eines der Religionsstifter, namens Bab. Wenn Ihr mehr darüber wissen wollt...
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahaitum
Die Deutsche Kolonie, die sich rechts und links von der Strasse befindet, ist von den Templern gebaut worden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tempelgesellschaft
Heute voll mit Restaurants und Cafés.
Der Blick von oben vom Berg hinunter auf den Bahaitempel, auf den Hafen und aufs Meer ist am schönsten am Abend, wenn alle Lichter an sind. Auch die Schiffe auf dem Meer sind erleuchtet. Auf der anderen Seite des Meeres kann man Akko, Nahariyya und RoshHaNikra sehen. In RoshHaNikra ist Israel an dieser Stelle zu Ende, danach fängt dann der Libanon an. Nach Rosh HaNikra kann man einen Ausflug machen, es gibt dort Höhlen, die mit Wasser gefüllt sind, zu denen man mit einer Seilbahn hinunterfährt. Es gibt dort auch einen Zaun zum Libanon, aber keinen Grenzübergang.
Manchmal gehe ich abends dorthin, wo man auf die Bucht von Haifa sehen kann, schaue aufs Meer, beobachte die Schiffe und denke über den Tag nach oder was mich gerade beschäftigt.
Aber ich wollte jetzt gar nicht soviel über Haifa reden.
Sondern über meinen Tag heute. Ich hatte mir vorgenommen, den Tag heute zu nutzen und für die ganze Woche vorzukochen, so dass erstens mein Sohn jeden Tag was zu essen hat und sich aussuchen kann, worauf er gerade Lust hat und außerdem muss ich dann abends immer nur aufwärmen und kann mir das tägliche Kochen sparen. Und ich wollte mal was Neues ausprobieren, etwas, was ich noch nie gemacht hatte. Ich suchte mir aus meinen gesammelten Rezepten sieben aus, die mir interessant erschienen, machte eine Einkaufsliste und wie ich schon vorher sagte, fuhr zum arabischen Supermarkt und zum Markt.
Und ich glaube, ich habe ein neues Hobby gefunden. Kochen hat mir doch tatsächlich heute Spaß gemacht. Ich kann es kaum fassen. Und die Indische Kichererbsensuppe war die beste Suppe, die ich jemals gekocht habe.
Hier das Rezept:
Man braucht 400 g Suppengemüse, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, frischen Ingwer (ca. 3 cm), Garam Masala (hatte ich nicht gefunden, also stattdessen habe ich eine orientalische Gewürzmischung benutzt), Nussöl, ca. 1 l Gemüsebrühe, 1 Dose Kichererbsen, 1 Dose geschälte Tomaten, 300 g Kartoffeln; Kurkuma und Koriander.
Das Suppengemüse wird gewaschen. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer werden geschält. Alles wird gewürfelt. Das Öl wird in einem Topf erhitzt, das Gemüse, die Zwiebeln, der Knoblauch und der Ingwer dadrin angebraten. 1 1/2 Teelöffel Garam Masala, Kurkuma, Salz und Pfeffer werden untergerührt. Knapp mit Brühe bedecken, kurz aufkochen und 20 min zugedeckt garen lassen.
Währenddessen werden die geschälten und gewürfelten Kartoffeln gar gekocht, Kichererbsen und Tomaten samt Saft dazugegeben, wenn die Kartoffeln weich sind.
Das Suppengemüse wird fein püriert, untergemischt und aufgekocht. Der gehackte Koriander wird dazugegeben und wenn man will, kann man noch Schafskäse untermischen (meiner Meinung nach hatte es ohne den Schafskäse besser geschmeckt).
Und dann habe ich noch einen Nudel-Spinat-Auflauf mit Nüssen gekocht.
Hier das Rezept:
Man braucht 250 g Reisnudeln, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 500 g Blattspinat (ich habe tiefgefrorenen geraspelten verwendet), Nüsse, Olivenöl, Rosinen, Salz und Pfeffer, 1 Dose Kichererbsen, 100 g Schafskäse und geriebenen Käse.
Die Reisnudeln nach Packungsanweisung kochen. Abgiessen und gut abtropfen lassen (das hatte leider vergessen, weil ich das Rezept wieder nicht richtig gelesen hatte, deswegen waren die Reisnudeln am Schluss ein bisschen pappig). Zwiebeln und Knoblauch werden gehackt und der Spinat vorbereitet, je nachdem frischer Blattspinat gewaschen und getrocknet und TK-Spinat aufgetaut. Das Olivenöl wird im Topf erhitzt und die Zwiebel zusammen mit dem Knoblauch goldgelb gebraten, die Nüsse werden dazugegeben und kurz geröstet, dann kommen die Rosinen und der Spinat dazu und bei geschlossenem Deckel so lange geköchelt bis der Spinat zusammenfällt oder aufgetaut ist. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zimt abschmecken. Die Kichererbsen lässt man abtropfen und der Schafskäse wird zerbröckelt. Die Reisnudeln, den Spinat und den Schafskäse und die Kichererbsen in eine gefettete Auflaufform schichten. Mit geriebenem Käse bestreuen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 30 min backen.
War auch lecker. Und wir haben noch soviel übrig, das reicht noch für zwei weitere Tage. Und damit verabschiede ich mich für heute. Das halbe Wochenende ist schon wieder vorbei und morgen gibt es den langweiligsten Tag der Woche - Samstag!
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